- Ihr seit was?! schreit Jamie mitten im Pausenhof. Und schon wieder liegen alle Blick auf uns. Genau das wollte ich entgehen.
- Mann Jamie. Schrei doch nicht so. Flüster ich ihn an.
David hällt sich die Hand auf die Stirn und schüttelt ab und zu den Kopf. Das geht so seit ich und Blake, Händchen haltend in die Schule gekommen sind. Und vor wenigen Sekunden hat Jamie es erfahren.
David scheint aus seiner Schockstarre zu gelangen, als er seine Hände auf meine Schultern ablegt.
- Moni...wir lieben dich echt. Und wir freuen uns natürlich wenn du einen Jungen findest, der es wert ist mit dir zusammen zu sein. Und du Blake, bist ein sehr cooler Typ und es ist als wärst du schon immer in unserer Familie. Aber Leute ihr könnt nicht zusammen sein.
Entrüstet schau ich zwischen ihm und Jamie, der während Davids Rede nickend zustimmte, her.
Wie können die zwei bestimmen mit wem ich zusammen sein kann? Ich bin sprachlos.
- Wo liegt denn das Problem? Fragt Blake als er bemerkt, dass ich nichts zu sagen habe.
- Das Problem ist, dass wir eine Familie sind. Und aufgrund eurer Rummacherei gefährdet ihr die Familie. Jamie beendet seinen Satz so, dass man meinen könnte er erklärt uns das Offensichtlichste der Welt.
- So ein Schwachsinn! Erstens ist Monique keine 10 Jahre alt die eure Erlaubnis braucht.
Und zweitens, sind wir beide reif genug. Was heißt dass wir, falls es nicht mit uns klappt, euch alle NICHT da mit rein ziehen!
Blakes Stimme hallt gerade bestimmt im ganzem Pausenhof, denn jetzt liegen nicht nur alle Blicke auf uns, es liegt auch ein Schweigen in der Luft. Alle Gespräche sind erloschen. Diskussionen über die Abschlussfahrten, Witze über das Verhalten eines Lehrers, Streitereien zwischen zwei Freunden. Und so weiter, und so weiter. Nichts davon existiert gerade. Sie alle wollen wissen wie es weitergeht zwischen dem neuem Pärchen und den zwei unnahbaren Bad Boys der Schule. Nicht einmal die Schulglocke, welche auf das Ende der Pause deutet, kann die Aufregung beenden.
Wie ich das hasse. Wie Blutsauger klammern sie sich an den Geschichten anderer fest. Ich verstehe das nicht. Als ob es mich interessieren würde, wenn einer von denen eine Beziehungskrise oder ähnliches hätte. Es kümmert die ja nichtmal wie sich die Menschen dabei fühlen, es geht einzig und allein darum neuen Gesprächsstoff zu ergattern, mit dem sie dann auf einer Party das bekannte Spielchen "Wer hat den dreckigsten Tratsch der Schule" spielen.
Wütend, auf all die und wütender auf Jamie und David, beschließe ich die Show hier zu beenden. Ich greife nach Blakes Hand und ziehe ihn weg von der Meute, doch die neugierigen Gaffer verschließen uns den Weg zurück in die Schule.
- Was guckt ihr denn so blöd??? Habt ihr kein eigenes Leben? Bewegt euch endlich, die Pause ist vorbei! Schreie ich und endlich bewegt sich die Masse wieder.Ich wühle in meinem Spind nach meinem Notizbuch. Ich muss hier echt mal ein paar Sachen wegschmeißen. Blake steht neben mir, angelehnt an einem anderen Spind. Seit wir wieder drinnen sind, starrt er nur gerade aus. Er hat nicht einmal meinen Wutanfall kommentiert. Ich versuchte seinen Blick zu ignorieren, da ich selber runter kommen muss, aber ich kann ihn nicht so sehen.
Als ich mein Notizbuch finde und meinen Spind schließe, lehne ich mich ebenfalls an, halte meinen Blick aber auf Blake statt auf die Wand.
- Hey. Sieh mich an.
Widerwillig dreht er sich zu mir um. Ich zieh an den Schnüren seiner Kapuze, so dass er automatisch seinen Kopf ein Stück runter beugt. Ich lächle ihn an und küsse seinen Mund. Er zögert erst, nimmt dann aber meinen Kuss entgegen. Als wir unsere Lippen trennen, seh ich wieder die selben strahlenden Augen in die ich mich verliebt habe.
- Wir kriegen das schon hin mit den Jungs. Es ist bloß ungewohnt für die, mich mit jemanden zu sehen...aber sie werden es akzeptieren. Mach dir keinen Kopf, ok?
Lächelnd nickt Blake und zieht mich wieder zu sich.
- Was hast du jetzt? Fragt er mich leise.
Ich hatte vergessen, dass heut die Kurse beginnen. Es gibt jedes Schuljahr einen beliebigen Kurs, der uns auf das College vorbeireten soll. In diesen Fächern werden wir nur anhand einer Hausaufgabe, an der wir das ganze Jahr über arbeiten, benotet. Ich hatte letztes Jahr Kunst gewählt, wollte mich dieses mal aber etwas herausfordern.
- Psychologie. Was hast du gewählt?
Blake murmelt etwas, was ich nicht hören kann.
- Sag doch endlich.
- Literatur. Wiederholt er etwas lauter.
- Schämst du dich etwa? Schmunzel ich ihn an.
- Nein! Na gut vielleicht. Ein bisschen.
Ich muss kichern.
- Ich find's cool wenn du dich dafür interessierst. Hätte es nicht erwartet, dass du darauf stehst aber ich find's echt cool.
Wir sehen uns in zwei Stunden.
Ich gebe ihm einen letzten Kuss auf die Wange und drehe mich um.
Ich bin schon fünf Minuten zu spät. Toller erster Eindruck. Ich klopfe an die Tür und öffne sie.
Eine etwas ältere, blonde Frau lehnt am Lehrerpult.
- 'Tschuldigung. Bin zu spät. Gebe ich von mir. Seit wann entschuldige ich mich für sowas? Es liegt an der Lehrerin. Ich kann es nicht beschreiben, aber sie hat etwas starkes an sich. Ich denke jeder der ihr begegnet, zeigt Respekt. Dennoch, oder gerade deswegen, scheint sie mir sympathisch.
- Wie ist dein Name?
- Moni. Ehmm. Monique Laurent.
Sie schaut in ihre Namensliste und lächelt mich dann an.
- Ich bin Dr. Judy Summers. Professorin der Psychologie. Da ihr aber an einer Schule seit und noch nicht im College, könnt ihr mich einfach Judy nennen. Setz dich jetzt bitte an einen freien Platz.
Ich nicke ihr zu und drehe mich zu meinen Mitschülern. Die meisten kenn ich nicht, da wir alle aus verschiedenen Klassen sind. Der einzige freie Platz ist neben einem blonden Mädchen, die mich schüchtern ansieht. Ich gehe auf ihren Tisch zu und setze mich neben sie.
- Eins noch Monique.
Ich hebe meinen Kopf wieder in die Richtung unserer Lehrerin.
- Keine Verspätungen mehr. Klar?
- Ja Ma'am.
Lächelnd wendet sie sich wieder an alle.
- Nun, wie ihr wisst gibt es keine Tests, nur eine Hausaufgabe. Ihr werdet ein Thema der Psychologie wählen und bis zum Ende des Jahres daran arbeiten. Ich werde euch in den nächsten beiden Stunden verschiedene Themen vorstellen, so dass ihr eine ungefähre Ahnung davon habt was es alles gibt. Ihr werden an eurer Aufgabe als Team arbeiten. Seht euch alle euren Sitznachbar an.
Ich drehe mich zu dem Mädchen neben mir um. Sie schaut mich schüchtern und fast ängstlich an. Wahrscheinlich ist sie neu hier. Aufmunternd lächle ich sie an und sie tut es mir gleich.
- Diese Person neben euch, wird euch das Jahr über begleiten. Ihr werdet soviel Zeit wie möglich miteinander verbringen. In der Schule und außerhalb.
Ich schaue mir die anderen Pärchen an. Einige scheinen schon seit längerem befreundet zu sein. Andere schauen sich schüchtern an. Jungs flirten mit ihrer neuen Partnerin. Und Beliebtere verdrehen ihre Augen, wenn sie neben sich jemand unbeliebtes haben.
- Kommen wir zu den Themen.
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Bis in den Tod
Random"Ich werde immer bei dir sein", sagte er mit schmerzverzerrter Stimme. "Immer?". Tränen liefen meinem Gesicht entlang. "Bis in den Tod." ~~~~~ Die Vergangenheit bestimmt deine Gegenwart. Änderst du die Gegenwart, ändert sich auch deine Zukunft. Mon...