Die ganze Woche war sehr ruhig. Leon's Wunden sind am heilen und seine Laune wird immer besser und besser.
Ich bewunderte das immer an ihm. Er behielt einen kühlen Kopf, egal was passierte. Hätten die Kugeln mich erwischt, läge ich in diesem Krankenzimmer, unfähig etwas zu unternehmen, ich würde verrückt werden. Der Hass ihnen gegenüber würde in mir brodeln. Allein wenn ich daran denke spüre ich wie das Blut in meinen Armen schneller läuft, wie meine Brust feuer fängt. Doch Leon ist da anders. Er verhält sich fast so als hätte ihm seine Freundin im Schlaf aus Versehen einen Kratzer verpasst. Nicht falsch verstehen, er unterschätzt den Ernst der Lage nicht.
Er weiß, dass er hätte tot sein können. Dass jemand von uns hätte tot sein können.Aber er weiß auch das Wut blind macht.
Wir müssen mit klarem Kopf an die Sache ran, sonst können wir den ganzen Plan vergessen und die Snows gewinnen schon wieder.Apropo Snows...
Ich sitze grad im gemieteten Reisebus, der uns zu den Bergen fährt.
Das Snowboarden findet tatsächlich statt. Nur Matt konnte leider nicht mitkommen, aber vielleicht kommt er nach denn wir bleiben zwei Nächte in einer Hütte, welche Kas uns klargemacht hat von ihrem Bekannten der uns auch die Snowboards gemietet hat.Wenn ich aus dem Fenster Blicke sehe ich schon wie sich die eingeschneiten Berge nähern. Ich hab sehr viel Respekt davor, denn die Natur ist unberechenbar. Es könnte jede Sekunde etwas passieren, ein kleiner Windstoß der eine Schneeplatte löst, welche eine Lawine auslöst.
Doch heute schaut es sehr friedlich aus und je näher wie kommen, sehe ich schon wie einige auf Skis und Boards da runterflitzen.Habe ich erwähnt, dass ich das noch nie gemacht habe? Am Ende bleibe ich nur in der Hütte und täusche Bauchschmerzen vor.
-Woran denkst du? Blakes Stimme reißt mich aus meinem innerlichen Monolog.
-Welche Ausrede cool genug ist da nicht mitzumachen. antworte ich, auf die Berge deutend.
Blake lacht auf, nähert sich meinem Gesicht und drückt mir einen Kuss auf den Wangenknochen
-Keine Ausreden. Ich mache dich heute zum Profi flüstert er mir zu.
-Ach ja? Das müsste bedeuten, dass du selbst einer bist
-Bin ich auch! Naja ein bisschen. Mein Dad hat mich öfters auf die Berge gebracht als ich in die Pubertät kam. Er meinte wenn ich meine Freizeit mit sowas unternehme hält es mich fern von Gefahren...und ich lenke mich von meinen Problemen. Nostalgisch schaut er auf die Pisten.
-Hat es was gebracht? Frage ich interessiert.
-Sieh mich an...würde ich neben dir sitzen hätte es was gebracht? Grinsend schaut er mich an Aber ja, eine Ablenkung war es wirklich. Doch um mich von den Gefahren fern zu halten müssten wir dort wohnen.
-Dann hättest du 'ne Hütten-gang gegründet ärgere ich ihn.-Sehr geehrte Damen und Herren, bitte packen Sie Ihre Taschen und begeben Sie sich zur Tür, wir haben das Ziel erreicht. Jamies Stimme hallt durch den Bus Und vergessen Sie nicht Ihrem gutaussehenden, charmanten Reiseführer etwas Trinkgeld da zu lassen!
-Träum weiter Schnorrer ruft John ihm zu.
Alle brechen in Gelächter aus, was Jamie dazu führt einen Schmollmund zu ziehen. Lachend tritt John zu ihm und küsst ihn brüderlich auf die Wange
- Reicht das als Trinkgeld?
Gespielt schüchtern fasst Jamie sich an die Wange, was uns mehr zum Lachen bringt.Als wir aussteigen haut mich die Aussicht um. All die riesengroßen weißen Berge, die große Holzhütte! Sowas habe ich noch nie von nahem gesehen. Lächelnd schaue ich zu Kas, welche sich mir grinsend nähert.
- Entdeckungstour? Fragt sie mich, als könnte sie meine Gedanken lesen.
- Aufgehts!
In einer Hand die Reisetasche, mit der anderen fassen wir uns an die Hände und rennen in die Hütte, an David vorbei der gerade die Tür geöffnet hat und uns lachend hinterherschaut. Mit offenem Mund starren wir den Wohnzimmerbereich an. Der Raum ist gewaltig. Eine große Couch die uns förmlich dazu einlädt sich mit 'ner fetten Kuscheldecke, einen warmen Kakao und einem Buch vor dem schönen Kamin zu kuscheln.
Doch jetzt gibt es keine Zeit dafür, die Erkundungstour geht weiter.Wir steigen links die Treppe hoch, die Stufen ächzen leicht unter unseren Schritten. Oben angekommen stehen wir vor einem länglichen Flur. Auf jeder Seite sind jeweils vier Türen, die ersten sind zwei Badezimmer. Ausgestattet mit einer Stehdusche, einem Klo und zwei Waschbecken plus ein großer Spiegel.
Als nächstes sind die sechs Schlafzimmer dran. Jedes Zimmer hat ein Kingsize Bett, einen Schrank und einen mittelgroßen Fernseher.
- Sag mal...wie schlafen wir eigentlich? Leichte Panik breitet sich in Kassies Augen aus.
- Wir können uns ein Zimmer teilen! Beruhige ich sie.
- Aber...willst du nicht mit Blake schlafen? Ich meine..ich will nicht zwischen euch stehen.
- Quatsch Mann! Tust du nicht. Seitdem mein Bruder im Krankenhaus ist, schlafen wir in einem Bett. 'Ne kleine Pause wird uns nicht schaden.
Aufmunternd drücke ich leicht ihre Hand.
- Du bist die Beste! Fröhlich schmeißt sie sich um meinen Hals. Sag mal, du hast mir nicht erzählt wieso genau dein Bruder im Krankenhaus ist.
- Ein anderes Mal, versprochen. Komm lass uns unten weitergucken. Aber erst...
Ich führe sie zum hintersten Zimmer auf der linken Seite und lasse unsere Taschen dort. Dieses Zimmer ist für uns reserviert. Es ist das einzige mit Balkon grinse ich sie an.
Lachend rennen wir die Treppen runter, vorbei an Blake und David die sich wohl auch gerade alles anschauen.- Ihr teilt euch ein Zimmer befehle ich fast schon. Ihre verdutzten Blicke sind echt süß. Fröhlich küsse ich Blake auf die Wange. Schulterzuckend nehmen sie ihr Schicksal an.
Die restlichen Jungs, also John und Jamie, machen es sich auf der Couch gemütlich.
Hinter der Küche habe ich vorhin eine Tür bemerkt, durch die wir jetzt schreiten.
- Echt jetzt?! Kommt es aus uns beiden.
Auf einer kleinen Erhöhung ist ein Whirlpool, groß genug für uns alle.
Der Anblick gleicht einem Traum. Sowas hab ich echt nur in Filmen gesehen.Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Ausflug die richtige Entscheidung war.
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Bis in den Tod
Random"Ich werde immer bei dir sein", sagte er mit schmerzverzerrter Stimme. "Immer?". Tränen liefen meinem Gesicht entlang. "Bis in den Tod." ~~~~~ Die Vergangenheit bestimmt deine Gegenwart. Änderst du die Gegenwart, ändert sich auch deine Zukunft. Mon...