Chapter Nine

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Please don't look at me with that expression, I'm afraid of it.

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Shay's Sicht

Ich konnte seit mindestens zwei Stunden nicht mehr schlafen, mir graute es davor, was er mit mir machen würde. Wie konnte ich nur so dumm sein? Mir hätte klar sein sollen, dass es kein Entkommen mehr gibt, schon als ich die Tür geöffnet hatte, hätte ich zurück gehen sollen. Wie würde meine Strafe wohl aussehen? Ich sah zu dem kleinen Fenster, es wurde immer heller draußen. Ich hatte Angst, große Angst.

Dimetri's Sicht

"Wir hätten wissen müssen, dass Fitch uns einen Strich durch die Rechnung machen wird. Er hatte damals schon einen Hass auf uns, als er uns das ERste und Letzte Mal im Knast besucht hatte.", meinte ich zu Al. "Aber ich verstehe nicht, wieso er sie dann nicht schon eher geholt hat? Ich meine er saß nicht Jahre lang im Knast fest.", entgegnete er. "Schon, aber ich glaube ihm geht es genau so wie uns nicht um Shay, sondern um Lillian. Schließlich hat er sie damals ihren Eltern abgeknöpft."

Flashback

"Wollen sie wirklich auf ihre Tochter setzen?", fragte der Spielleiter David noch einmal nach. Er schien unsicher, nickte jedoch. Die nächsten Karten wurden aufgedeckt und ich sah unauffällig zu ihm, er wurde blass. Ich wusste, dass er verloren hatte. Er hatte sein eigenes Kind verspielt. Fitch und ich waren die Letzten im Spiel. Wir spielten nun um alles oder nichts, wobei es mir nichts ausmachte zu verlieren, denn Fitch sollte ja einmal unser Geschäftspartner werden und war zu der Zeit ein geschätzter Freund. Die nächsten Karten wurden aufgedeckt und wir waren daran, unsere eigenen Karten dazu zu legen. Ich hatte die niedrigere Anzahl an Punkten, was hieß, dass das Kind und sämtliches Geld an Fitch ging. Für David hieß das, dass er sein Kind nach der Geburt zur adoption freigeben musste, es in eine mit uns befreundete Familie kommen würde und ihre Adoptiveltern sie später ins Heim schicken sollte. Doch als sie nach zwei Jahren Lillian immer noch nicht ins Heim geben wollten mussten sie dran glauben, denn das war der letzte Weg unser Plan B von einem komplizierten und gut durchdachten Plans. Wir hatten später nur nicht bedacht, dass sie abhauen würde und es uns nur schwerer machen würde. Ihre Flucht ins Heim war schon spektakulär. Hätten wir damals gewusst, dass ihre Adoptivschwester auch da sein würde, hätten wir sie nie aus ihrem Zimmer gelassen und wären nicht so unvorsichtig gewesen, denn im Endeffekt hatte es uns unsere Freiheit geraubt. Wer hätte damals gedacht, dass Dexter sich als so ein Arschloch erweisen würde?

Flashback Ende

"Aber trotdem hätte er sie sich schon viel eher holen können, er hatte doch alle Daten um ihr überall hin zu folgen!", da hatte Al allerdings recht. "Ich verstehe es auch nicht... Lass uns lieber mal darüber nach denken, wie wir Shay zurück bekommen, ohne sie kommen wir niemals an Lillian ran.", meinte ich genervt.

Shay's Sicht

Ivan war mittlerweile wach und hatte mich im Nebenraum an die Wand gekettet. Er sah mich lüsternd an. "Irgendwelche Wünsche?", meinte er sarkastisch. Ich sah ihn nicht an, aber ich wusste, dass er grinste. "...", ich schwieg, es würde alles nur noch schlimmer machen. Seine Schritte näherten sich mir und er hockte sich vor mich hin. Mein Kinn berührte etwas kaltes - Metall. Er hob mein Kinn mit einem Messer an und ich war gezwungen ihm in die Augen zu sehen. Seine Augen funkelten böse, es passte überhaupt nicht zu seinem Lächeln. Sein Gesichtsausdruck machte mir mehr Angst, als das was er mit mir tun könnte. Er fuhr mit dem Messer meinen Hals hinunter, ohne mich dabei zu verletzen, doch ich wusste, dass sich das ändern würde. Er sah mich nocheinmal an, bevor er mit dem Messer etwas oberhalb meines Bauchnabels stoppte und zustach. Der Schmerz den ich fühlte, war unbeschreiblich. Ich zwang mich dazu nicht aufzuschreien, atmete aber sehr schwer. Er zog das Messer langsam wieder hinaus, nur um es mir dann wieder hinein zu stechen. Diesmal schrie ich vor Schmerz auf, beim zweiten Mal tat es noch viel mehr weh, es war mir unerklärlich. Ivan ließ das Messer stecken und stand auf, ich konnte sehen, dass ihn dieses 'Spiel' erregte. Ich weinte und versuchte mich nicht zu bewegen, was mir ziemlich schwer fiel, da ich zitterte, vor Schmerz und vor Angst. "Ich zieh das Messer erst wieder raus, wenn du mir ehrlich versprichts, dass du nicht wieder versuchst abzuhauen.", meinte er ruhig und beugte sich wieder zu mir nach unten. Ich sah durch die vielen Tränen nur verschwommen, sah ihn nicht an. "Ich...versprechs...", presste ich unter größter Mühe hervor. "Wie war das?" "Ich verspreche es!", sagte ich etwas lauter und sah ihn schmerzerfüllt an. "Mal sehen, wie ernst du das wirklich meinst.", meinte er leise, aber ich hörte es. Er zog das Messer wieder heraus, band mich los und legte mich auf den Siziertisch. Ich bekam Gänsehaut, da der Tisch aus Metall war und somit kalt. Ich hatte nicht die Kraft, ihn zu beobachten. Ich merkte wie er wieder an den Tisch kam und kurz daruf mein Shirt hochschob. Ich spürte, wie er mir etwas über die Wunde kippte und kurz darauf brannte mein gesamter Körper vor Schmerz - Alkohol. Ich verkrampfte mich um nicht zu schreien. Mir wurde schwarz vor Augen, es war zu viel für mich.

Ivan's Sicht

Sie verlor ihr Bewusstsein, "Schwächling...", flüsterte ich verächtlich. Ich verband ihre Wunde und legte sie zurück ins Bett. Mir stand jetzt ein aufklärendes Gespräch mit Fitch vor. Er würde mit Sicherheit sauer sein. Ich machte mich auf den Weg zu seinem Büro und klopfte, "Komm rein."

Lilium - Es fängt Alles erst anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt