Chapter Fourteen

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I can't tell you your future, but I can surely say, that with him your future is as dark as hell!
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Shay's Sicht

Ich wachte erst sehr spät in der Nacht wieder auf, da mir kalt war. Ich realisierte die Schmerzen erst wieder, als ich aufstand um meine Sachen anzuziehen. Ich krallte mich am Bett fest und sank auf Meine Knie. Als ich mich bereit fühlte wieder aufzustehen und dies tat, gab ich ein Fluchen von mir. Ich zog mir schnellstmöglich alles wieder an, was ich zur Zeit besaß. Besagtes Outfit bestand aus einer Leggings, Unterwäsche und einem Hoodie, die Sachen gehörten nicht mir, was bedeutete, dass einer der Jungs sie mir gebracht haben muss. Mir lief ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken daran, dass einer von ihnen hier drin war, als ich schlief. Meine Gedanken wanderten wieder an das Geschehene und wieder einmal wurde die Sehnsucht nach zu Hause größer. Ich dachte daran was Jake sagte "...im Austausch gegen deine Mutter... " oder so hatte er es formuliert. Ich brach vor dem Bett zusammen, um mich zurück zu bekommen riskierte sie ihr eigenes Leben. Ich wollte nicht, dass sie das tat, aber ich wollte auch nicht hier bleiben, ich musste eine andere Lösung finden! Ich brauchte nicht lange um auf den Gedanken an eine Flucht zu kommen. Koste es was es wolle, ich musste hier einfach so schnell wie möglich raus!Ich stand auf und ging auf die Tür zu, drückte vorsichtig die Türklinke herunter, aber nichts geschah. Das war so klar. Mein Weg führte mich weiter zu dem kleinen Fenster, ich konnte klar und deutlich den Mond erkennen, als ich direkt davor stand. Es war wirklich klein, aber mit viel Glück und Anstrengung könnte ich hindurch passen. Ich packte den Griff und drehte ihn, zu meiner Verwunderung ging das Fenster sogar auf, ich kletterte auf den kleinen Fenstersims und sah nach unten, Erdgeschoss. Ich lächelte kurz und fest entschlossen, fliehen zu können kletterte ich mit größter Mühe aus dem Fenster. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, begann ich sofort zu rennen, ohne mich umzudrehen, ohne noch einen Gedanken an etwaige Folgen zu verschwenden. Meine gesamte Konzentration lag einzig und allein darauf, hier so schnell wie möglich weg zu kommen und irgendwo einen Ausgang zu finden. Tatsächlich sah ich in nicht allzu weiter Entfernung das große Tor, aber zu meiner Enttäuschung standen seine Wachleute davor, die mich noch nicht gesehen hatten, was auch daran liegen könnte, dass es stockdunkel war, ich ziemlich dunkle Sachen anhatte und das Gelände weitestgehend nicht beleuchtet war. Ich beschloss nicht auf das Tor zu zulaufen und stattdessen nach links auf den Zaun zu zu rennen. Ich errreichte diesen ziemlich schnell, was mich allerdings etwas aus der Puste brachte, Sport war noch nie so meins. Ich sah nach oben, Gitterdrahtzaun. Das dürfte nicht allzu schwierig sein, stellte ich entschlossen fest und griff nach dem Zaun. Ich hangelte mich nach oben und bemerkte, dass auf dem letzten Ende des Zaunes Stacheldraht gespannt war. Ich ließ mich davon aber keines falls abhalten, versuchte ihn so wenig wie möglich zu berühren, was mir nicht ganz so gut gelang. Ich spürte wie das warme Blut langsam meine Hände hinunter lief und wie die Schmerzen immer größer wurden. Auf Grund dieser Schmerzen, ließ ich den Zaun los und landete unsanft auf dem Boden, wobei ich ein zischendes Geräusch von mir gab, aber nicht anfing laut aufzuschreien, es hätte mich verraten. Ich rappelte mich schnell wieder auf und lief in den lichten Wald hinein, in der Hoffnung auf eine Straße zu treffen. Ich lief so schnell mich meine mit Schnittwunden versähten Beine zu tragen vermochten. Nicht nur meine Hände hatten unter dem Stacheldraht gelitten stellte ich fest. Mittlerweile war ich mitten im Wald und hatte keine richtige Orientierung mehr, ich wurde immer langsamer und wollte schon aufgeben, als ich etwas entfernt, das mir vertraute Brummen von Motoren hörte. Ich rannte in die Richtung aus der die Geräusche kamen und stieß auf eine eher spärlich befahrene Straße. Ich blieb noch etwas im Wald stehen und lauschte, ich hatte Angst, dass Jake meine Flucht mittlerweile mitbekommen hatte und nach mir suchen ließ. Ich wollte auf gar keinen Fall zu ihm zurück. Es fuhren ein paar Autos vorbei, doch keines sah so aus, wie die, die ich auf dem Gelände gesehen hatte.Ich fühlte mich sicher und trat aus dem Wald heraus und an die Straße heran. Ich hielt den Daumen raus und hoffte darauf, dass irgendein Auto stehen bleiben würde. Nach gefühlten zwanzig Minuten hörte ich, wie ein Auto immer langsamer wurde und schließlich neben mir zum Stehen kam. Es war schwarz und ich hatte ein ungutes Gefühl, die Scheibe wurde herunter gelassen und ich atmete erleichtert aus, als ich sah, dass nicht Jake oder einer der Anderen hinterm Steuer saß, sondern eine junge Frau. Ich schätzte sie auf circa 25 Jahre. "Soll ich dich mitnehmen?", fragte sie freundlich lächelnd. Ich nickte nur lächelnd und fühlte mich erleichtert, das könnte meine Chance sein. Ich stieg auf der Beifahrerseite ein und schnallte mich an. "Wo soll's denn hingehen?", fragte sie ohne zu zögern. Ich überlegte kurz, "Wo sind wir denn eigentlich?", fragte ich neugierig. "Beaverton, also etwas außerhalb der Hauptstadt. Aber ich muss nach Portland.", als der Name Portland fiel war ich überglücklich, denn da musste ich auch hin, und das so schnell wie möglich. "Ich muss auch nach Portland.", gab ich leise zurück. "Was macht so ein junges Mädchen wie du eigentlich hier draußen und das mitten in der Nacht?", sie klang sehr neugierig. "...Ich wurde entführt...", gab ich noch leiser zurück. "Entführt? Bist du etwa das kleine Mädchen aus den Nachrichten? Sharon?", fragte sie überrascht. Mein Blick schnellte zu ihr herüber und ich sah sie mit großen Augen an, "Ja...", meinte ich etwas geschockt und zugleich erleichtert. Ich wusste, dass meine Eltern nach mir suchen lassen würden, egal wo, egal wie. "Wir fahren sofort nach Portland, ohne umschweife.", meinte sie ernst. Doch aus dieser Idee sollte nichts werden, ich sah nur noch, wie uns ein anderer PKW überholte und knapp vor uns zum stehen kam. Die junge Frau bremste scharf und riss das Lenkrad nach rechts, kam von der Straße ab, geriet ins Schleudern und beförderte das Auto frontal gegen einen Baum. Ich wurde durch den Aufprall nach vorn gedrückt und schlug mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett, da der Airbag scheinbar ausgeschaltet war. (A/N: Ja sowas geht). Mir wurde schwindelig und ich spürte wie mir das Blut nur so über die Stirn und über die Wange floss. Die Tür auf meiner Seite wurde aufgerissen, mein Gurt gelöst und ich wurde aus dem Auto gezerrt. Ich bekam alles nur noch verschwommen mit, hörte auch seine Stimme nur undeutlich, die mir zuflüsterte "So einfach mach ich es dir nicht.". Danach war alles still und eine angenehme Schwärze umfing mich und meinen gesamten Verstand.


Lilium - Es fängt Alles erst anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt