Now or Never||G-Dragon

Kapitel 9

"Und was haben sie ausgesucht, Haru?", fragt mich Jiyongs Mutter.

"Umm, das überbackene Filet.", antworte ich.

"Genauso wie ich!", lacht sie fröhlich und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Seit wir zu dritt in einem leicht abgetrennten Bereich des Restaurants hocken, hält sie das Gespräch aufrecht. Bisher war es ganz angenehm und unterhaltsam. Jiyong hält sich diskret raus, trotzdem sehe ich immer ein leichtes Lächeln um seine Lippen.

Zu 100% denkt der Kellner und die andere Gäste, dass wir ein Paar sind und mit seiner Mutter essen gegangen sind.

Mir war das anfangs auch durch den Kopf geschwirrt. Doch mittlerweile ist der Gedanke fort und ich bin ziemlich entspannt.

Jiyongs Mutter stellt weitere Fragen und als das Essen gebracht wird, hat sie wissen wollen, ob ich Geschwister habe.

Wir unterbrechen das Gespräch, bis der Kellner gegangen ist und wir zum keine Ahnung wievielten Mal angestoßen haben.

"Nun?", fragt sie erneut. Ich habe gerade nach dem Besteck gegriffen und halte in der Bewegung inne. Sie schneitet währenddessen ihr Essen an.

"Ich habe einen Bruder. Er ist 20 und studiert Jura.", erkläre ich. Sie nickt wissend.

"Und hat er auch einen Namen?"

"Ja, Eric."

"Kein koreanischer Name?"

"Nein, er heißt wie der beste Freund meines Vaters aus Amerika.", erkläre ich. Dann nimm ich einen Bissen.

Gott, schmeckt das gut!

"Das ist aber eine große Geste.", meint sie und isst dann ebenfalls.

Für eine kurze Zeit sind wir alle aufs Essen fokussiert. Seit ich das Essen gekostet habe, bereue ich nicht mehr mitgegangen zu sein.

Jiyongs Mutter fängt wieder an zu reden und diesmal bin ich diejenigen, welche nur leise zuhört. Man redet über Freunde und Verwandten. Dann wird es interessant.

"Was ist mit diesem netten Mädchen...Kiko?", möchte seine Mutter wissen, "Wie geht es ihr?"

Aufmerksam schaue ich auf.

Kiko?

Könnte sie vielleicht die Empfängerin der Rosen sein und die Frau, welche ihn abgewiesen hatte?

Vorsichtig wende ich meinen Blick auf Jiyong. Er kaut auf seinem Essen. Alles scheint okay zu sein.
Bis mir auffällt wie fest er das Besteck hält. Seine Knöchel sind schon ganz weiß.

"Sie ist momentan in Japan. Ich weiß es von daher nicht, Mutter.", sagt er nachdem er runtergeschluckt hat.

"Ahh, also wie immer beschäftigt. Wissen Sie Haru", richtet sie nun ihr Wort an mich, "Kiko ist eine bezaubernde Frau. Schön und elegant, wie eine Ballerina, aber zu stark auf ihre Arbeit fokussiert! So wird sie nie jemanden finden. Genau wie mein Jiyong! Immer nur Arbeit im Kopf! Sie sind bestimmt nicht so. Sie haben bestimmt einen Freund, wenn nicht sogar mehrere Verehrer!"

Jiyong zuckt leicht zusammen. Ich bin total überrumpelt.

So viele Informationen auf einmal und dann noch diese Frage.

Jedoch schaut sie mich mit großen Augen an und wartet.

Mir ist der Appetit vergangenen. Zum Glück ist das meiste schon gegessen. Vorsichtig lege ich das Besteck beiseite. Jiyong scheint meine Veränderungen zu bemerken und schaut mich an. Seine Augen huschen über mein Gesicht. Als er Anstalt macht seine Mutter etwas zu sagen, fange ich schon das Sprechen an.

"Naja, ich habe vielleicht nicht so einen großen Beruf, wie ihr Sohn, aber ich mag ihn sehr. Deshalb verstehe ich Mensch sehr gut, die alles dafür geben. Und hat es nicht etwas Tolles, wenn sie ihr ganzes Herz einer Sache widmen können? Und auf ihre Frage zurück zu kommen, nein, ich führe momentan keine Beziehung."

Unsicher streiche ich mir die Haare nach hinten. Jiyong hat seinen Mund zusammengekniffen. Er kennt die Geschichte von meiner letzten Beziehung.

"Ohh...Das haben sie wirklich schön gesagt!", meint sie lächeln, "Guck, mein Sohn, dieses Mädchen wäre gut für dich. Aber ich bin nur alt und temperamentvoll.", meint sie spielerisch, " Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet."

Schon steht sie auf und geht Richtung Toilette.

Eine bedrückende Stille macht sich breit. Jiyong schaut mich immer noch an. Ich habe den Blick gesenkt.

"Es tut mir so leid, Haru.", flüstert er leise. Seine Stimme klingt zerbrechlich.

Mein Hals zieht sich noch mehr zusammen. Ich habe nur noch das Bedürfnis in mein Bett zu liegen und alles zu vergessen. Das Gespräch hat alte Gefühle hervorgerufen.

Den ganzen Schmerz.

Die Angst.

Die Verzweiflung.

"Ist schon okay. I-Ich bin müde und es ist schon recht spät. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich gehe.", bringe ich hervor.

"Natürlich. Geh am besten gleich, sonst kommt meine Mutter zurück und hält dich noch länger hier fest. Ich kenne sie."

Ich nicke und stehe langsam auf. Vermeide seinen Blick und verbeuge mich leicht.

"Danke für alles."

Die Antwort ist ein wütendes Schnauben. Jetzt schaue ich doch überrascht auf. Jiyong schaut leicht wütend.

"Hör auf dich zu bedanken. Ich sollte jetzt eigentlich auf Knien danken, dass du meine Mutter nicht angeschrien hast. Sie war mehr als...direkt.", meint er und fährt sich durch sie Haare.

"Sie meint es doch nur gut.", verteidige ich sie.

"Mhm. Und Haru?"

"Ja?"

"Schau bitte nicht so traurig."

Überrascht schaue ich ihn an. Er grinst leicht entschuldigend und winkt mich dann weg.

"Los jetzt, bevor sie kommt."

Ich nicke erneut und drehe mich dann um. Spüre seinen Blick.

War es so sichtlich, dass mich das Gespräch verletzt hat?
Bin ich so ein offenes Buch?

Am Empfang nehme ich meine Sachen und gehe raus. Die kalte Nachtluft umfängt mich. Sofort atme ich tief ein.

Und ab da ist es um mich geschehen.

Die Vergangenheit holt mich endgültig ein und ich spüre die Tränen. Wütend wische ich sie weg und laufe los. Doch wie oft ich es wiederhole, sie kommen immer wieder. Und irgendwann gebe ich es auf und lasse sie fließen.

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Hallo! :)

Heute wieder mal ein Update, da ich zu 100% weiß, dass es sonst nichts wird.
Auch habe ich das Schreiben als Ablenkung gebraucht, weil ich auf 180 bin -_-
Instagram hat zum 2 mal (!!!) mein Account einfach gelöscht!
Jetzt durfte ich mir schon wieder einen Neuen machen...
Ist das bei euch auch schon passiert?

Naja....Viel Spaß beim Lesen!♡