Kapitel 20

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"Er hat was?", fragte Jiyong ungläubig.

"Mich aus dem Auto raus geschmissen, weil ich nicht der selben Meinung wie er war.", wiederholte ich meine Worte und trank aus meinem Glass.

Wir saßen bei mir im Wohnzimmer am Tisch und tranken etwas. Es war Samstag und meine Eltern hatten ein Date in einem Wellnesshotel. Eric war sowieso in Prüfungsstress, weshalb wir uns keine Sorgen machen mussten, dass jemand plötztlich rein platzen würde. Deshalb hatte ich Jiyong gefragt, ob er vorbei kommen wollen würde. Damit er das mit Mino erfuhr. Schließlich hatte er es vorgeschlagen.

Dieser schüttelte sprachlos den Kopf und knabberte weiter an seiner Salzstange. Dabei fiel im sein Haar ins Gesicht.

Wir hatten beide nicht gerade darauf geachtet, ordentlich auszusehen. Das Motto heute war "Jogginghose und ungeschminkt". Für uns beide.

Und ich musste zugestehen, dass Jiyong viel besser als ich in diesem Look aussah.

"Naja. Es ist egal. Er weiß jetzt wie ich die Sache sehe und lässt mich hoffentlich in Ruhe.", meinte ich nun und schnappte mir ein Kissen von der Couch, "Jetzt bist du mit dem Erklären dran, Jiyong. Was haben die geheimnisvolle Flieger mit den Blumen auf sich?"

Ungeduldig blickte ich ihn an. Ich war mehr als aufgeregt. Ich meine, deswegen hatten wir uns erst kennen gelernt und jetzt schaut mal wo wir mittlerweile waren!

Jiyong strich sich dramatisch das Haar zurück und seufzte.

"Ich weiß. Ich weiß. Aber stell nicht zuviele Fragen, sonst muss ich noch Frustsaufen.", meinte er gespielt.

Ich kicherte und schlug ihn leicht auf die Schulter. Er verzog bloß das Gesicht. Dann stütze er seinen Kopf auf der Hand ab.

"Wo fang ich bloß an...", überlegte er laut.

"Der Anfang wäre gut.", schlug ich vor und trank einen Schluck. Für das Kommentar bekam ich einen arroganten Blick.

"Sehr schlau, Haru.", kommentierte er. Ich zuckte bloß mit der Schulter und schaute ihn an. Jiyong schien echt nicht zu wissen, wie er anfangen sollte. Nach ein paar Minuten fing er trotzdem zögernd an.

"Ich weiß nicht wieviel du mitbekommen hast, aber mir wurde vorgeworfen, mit Kiko eine Beziehung zu haben. Sie ist ein Model und ziemlich bekannt im Asiatischen Raum.", erklärte er und wartete nicht mal auf meine Zustimmung. Ich hatte von ihr schon mal gehört, in einer Reportage, doch nie von einer Beziehung zwischen den Beiden. Sie ist recht hübsch und lustig, soviel ich mitbekommen hatte...

"Auf jeden Fall, hat man uns dann eine Trennung vorgeworfen, wegen unseren Berufe und weil uns die nötige Zeit dafür gefehlt hatte."

"Und? Ist es wahr?", fragte ich.

Jiyong schüttelte bloß den Kopf.

"Wir kennen uns sehr gut und waren öfters mal feiern, aber sie sieht mich nur als Freund. Als Zeitablenkung."

Mein Hals wurde leicht trocken, als ich den bitteren Ton bemerkte.

"Und was ist mit dir?", fragte ich vorsichtig.

Er fokussierte mich und schien nachzudenken.

"Ich möchte, dass du ihm Nachhinein nichts heraus findest, was ich dir hätte sagen können.", meinte er und seufzte leise, "Sagen wir mal so, wir hatten ab und zu mal was, aber für Kiko, war wie gesagt, nicht mehr drinnen. Und ich habe das nicht eingesehen. Ich bin ihr vier Jahre hinterhergelaufen. Habe ihr Geschenke gegeben, meine Zeit und zum Teil auch mich selbst. Doch es war nicht das Richtige. Für sie nicht und mich ebenfalls nicht. Die Sache mit den Blumen war mein letzter Versuch, der wie die anderen gescheitert ist."

Now or Never||G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt