Kapitel 19

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Minos Auto stand pünktlich zum Ladenschluss vor der Tür.

Ich verabschiedete mich von meiner Kollegin und stieg ein. Er hatte einen Anzug an und seine Haare waren nach hinten gegeelt. Anscheinend kam er auch erst von der Arbeit. Er arbeitete für eine Sicherheitsfirma für private Immobilien. Als er ins Ausland musste hatten sie neue Standpunkte eröffnet. Dieses Geschäft war Minos Leben. Er konnte Stunden damit verbringen neue Sicherheitssysteme zu entwickeln.

"Hallo.", begrüßte er mich und startete den Motor, "Ich habe an das kleine Café in der Nähe vom Han River gedacht. Ist das in Ordnung?"

Wir waren früher dort öfters gewesen. Es war recht nett eingerichtet und hatte immer leckere Sachen gehabt. Doch mir war nicht nach Kaffee und Kuchen mit Mino.

Diese Angelegenheit sollte so schnell wie möglich vorbei sein.

"Ein Parkplatz wäre besser. Ich habe nicht vor lange zu bleiben.", sagte ich deswegen.

Sofort wurde sein Griff um das Lenkrad fester.

"Gut. Dann der Parkplatz bei der Mall.", stimmte er mir leise zu.

Die restliche Fahrt verlief still. Niemand sagte etwas und das war gut so.

Bei der Mall parkte Mino dann und schaltete den Motor ab. Er drehte sich leicht zu mir und holte kurz Luft.

"Also, Haru. Ich bin dir erstmal sehr dankbar, dass du endlich zugestimmt hast. Auch wenn ich nicht weiß, woher dieser Sinneswandel herkommt.", fing er an und hatte dabei seine typische Geschäftsstimme. Ruhig und einschleimend.

Für einen Kunden perfekt.
Für mich ein rotes Tuch.

Wieso fielen mir erst jetzt die ganzen schlechten Angewohnheit auf? Nach solanger Zeit?

"Ich meinte es ernst. Ich muss dir etwas Wichtiges sagen."

"Und das wäre?", fragte ich.

Mino fuhr sich eilig durchs Haar und brachte es somit durcheinander. Dadurch fiel sein eckiges Kinn auf.

Jiyong seins war weicher. Allgemein sah er sanfter aus. Fast feminin. Was aber kein Problem war, da-

"Haru hörst du mir zu?", unterbrach Mino meine Gedanken.

Überrascht blickte ich ihn an.
Wie konnte ich jetzt an Jiyong denken?

"Äh...Ja. Ich höre dir zu.", versicherte ich. Noch ein skeptischer Blick seinerseits und er fuhr fort.

"Also was ich sagen wollte, ist, dass mir in der Zeit außerhalb Koreas mir bewusst wurde, dass das ganze ein Fehler war. Ich habe dich vermisst, Haru. Sehr sogar. Deswegen wollte ich fragen, trotz bisheriger Probleme, ob es für dich in Ordnung wäre, wenn wir Kontakt hätten."

Schock war noch ein nettes Wort für meinen Zustand. Das musste man mir auch ziemlich gut ansehen können.

"Ich weiß das ist überraschend und ein bisschen plötzlich, aber ich meine es ernst. Da fehlt einfach etwas und das bist du Haru.", erklärte er weiter. Dabei wurde er leicht nervös und rot.

Wie bei unserem ersten Date, als er nach einem Zweiten gefragt hatte.

Aber das hier war kein Date.
Nein. Ich wollte das Kapitel Mino endlich abschließen. Endgültig.

Deswegen räusperte ich mich und sortierte meine Gedanken.

"Mino. Ich habe dem hier zugestimmt, um dir klar zu machen, dass ich keinen Kontakt mehr mit dir haben möchte und damit wir endlich abschließen können.", sagte ich gerade hinaus.

Sehr gefühlvoll. Ich weiß.

Seine Miene stimmte dies zu. Ihm schien meine Ansicht gar nicht zu gefallen.

"Dein Ernst, Haru?", fragte er kalt.

"Ja."

"Ist es wegen diesem Hampelmann von G-Dragon?" Er hörte sich an, als würde er jeden Augenblick explodieren.

"Er ist kein Hampelmann und sein Name ist Jiyong. Und nein, dass hat nichts mit ihm zu. Das ist meine Entscheidung und dies seit dem Treffen im Restaurant. In dem Moment als du ins Flugzeug gestiegen bist, war es das eigentlich schon."

"Aber du hast mir gesagt es wäre in Ordnung.", verteidigte er sich und löste seine Krawatte zornig.

"Natürlich! Du liebst diesen Beruf, Mino. Und ich hätte es nicht geschafft, der Grund für dein Bleiben zu sein. Du sahst so glücklich aus. Wie hätte ich das schaffen können." Meine Stimme zitterte leicht. Ich wurde sentimental.

"Weißt du was? Scheiß auf dich und deiner Meinung. Renn ruhig zu diesem Kerl und tue was du nicht lassen kannst. Aber dann hast du mehr verloren als dein Niveau.", meinte er arrogant, "Und jetzt raus aus meinen Wagen."

Sprachlos sah ich ihn an und glaubte seinen Wörter nicht.

Mino War wütend, weil ich nicht dankbar für seine Einsicht war und meinte mich beleidigen zu müssen. Geschweige denn von dem Rauswurf.

"Raus!", schrie er jetzt, weswegen ich zusammen zuckte.

Den Tränen nahe schnallte ich mich ab und stieg aus. Nicht ohne die Tür laut zuzuknallen.

Dann fuhr er mit quietschenden Reifen los und ließ mich zurück. Stinksauer und sprachlos.

Arschloch.

Ich kramte mein Handy hervor und wählte Erics Nummer.

Nach dem zweiten Tuten nahm er ab.

"Hol mich an der Mall im Zentrum ab. SOFORT." Die letzten Wörter betonte ich besonders stark. Ich hörte, wie er zum Widerspruch ansetzte. "Eric. Beweg deinen Arsch her."

"Okay. ", sagte er eilig. Und schon legte ich auf und wartete. Dabei regte ich mich tierisch auf. Ich hätte seinen Wagen zerkratzten sollen oder so. Mino hätte es verdient.

Nach 15 Minuten sah ich den alten Wagen von Eric. Er hielt an und ich stieg ein. Als er meinen Zustand bemerkte, wollte er nachfragen, doch ich hob nur meine Hand. Eine Geste die er kannte.

Frag nicht.

Erneute 15 Minuten und wir waren daheim. Ich stieg aus und eilte ins Haus. Dort stürmte ich die Treppen hoch. Mein Vater schaute mir nur fragend nach. Doch ich musste hoch, bevor ich jemand umbrachte.

In meinem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen und drückte mein Gesicht in das Kissen. Laut schrie ich rein, bis ich mich besser fühlte.

Erhitzt und weniger genervt drehte ich mich um.

Heute war ich zu einer hilfreichen Informationen gelangen:

Mino ist ein Arschloch von der ganz schlimmen Art.

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Hallo!:)
Neues Update!
Ich hoffe es passt so^^
So nebenbei: Ich habe eine Namjoon ff neu geschrieben und vielleicht schaut ihr mal vorbei!:)

Viel Spaß beim Lesen!♡

Now or Never||G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt