Kapitel 21

4.7K 364 124
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich auf dem Boden im Wohnzimmer auf. Über mir lag einen Decke und hielt mich warm.
Meine Mutter schnarchte leise auf dem Sofa vor sich her. Auf dem Tisch waren noch die Flaschen,welche allesamt leer waren.

Vorsichtig hob ich meinen Kopf und spürte zu meiner Überraschung keinen Schmerz.

Ich schaute mich um.
Erst jetzt fiel mir auf, dass mein Kopf auf jemanden gelegen war.

Es war Jiyong.

Dieser schlief immer noch. Dabei sah er ziemlich jung aus. Abgesehen von den Augenringen natürlich.

Ich hörte etwas rumpeln und sah zur Küche. Dort stand mein Vater am Herd und versuchte anscheinend Frühstück zu machen.

Mein Vater und die Küche waren keine gute Kombination.

Für niemanden.

Vorsichtig stand ich auf, legte die Decke über Jiyong und schlich zu meinem Vater. Immer darauf bedacht niemanden zu wecken.

"Guten Morgen.", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Er grunzte irgendetwas und versuchte ein Spiegelei zu wenden.

Es ging kaputt.

"Lass mich das mal machen und deck du mal den Tisch.", wies ich ihn an und übernahm den Pfannenwender.

Wortlos übergab er mir das Sagen und holte das Besteck aus den Schränken. Nach acht weiteren Eiern und einem gedeckten Tisch war alles fertig und mein Vater am Verhungern.

"Weck du mal die Beiden auf und ich mach noch schnell Kaffee.", bat er mich.

Also ging ich wieder rüber und nahm mir zuerst meine Mutter vor. Ich kannte sie: Bestimmt musste sie noch aufs Klos oder so.

Nach einem leichten Stoßer und "Mama, Frühstück ist fertig." war sie grummelnd aufgestanden. Und dann war sie auch schon im Bad.

Sagte ich doch!

Seufzend wand ich mich zu Jiyong, welcher sich mittlerweile zu einer Kugel zusammengerollt hatte.

Wenn ich mich recht erinnerte, hatte er mit meiner Mum am meisten getrunken. Ich hatte ziemlich früh aufgehört, da mir das letzte Mal noch gut in Erinnerung gewesen war.
Abgesehen davon musste einer aufpassen, dass Jiyong meiner Mum keine Geschichten erzählte, die mich in ein Kreuzverhör bringen konnten.

"Jiyong steh auf. Es gibt Frühstück.", sagte ich vorsichtig und rüttelte leicht an seiner Schulter. Er murrte nur leicht und drehte sich zu mir. Die Augen blieben zu.
"Jiyong! Steh auf.", wiederholte ich den Versuch noch einmal, nur bestimmter.

Erneut murrte er und ich meinte, er ignoriere mich wieder, doch dann wurde ich um die Hüfte gepackt und runter gezogen.

Tja. Dann war ich in Jiyongs Armen gefangen und wurde gegen ihn gepresst.

Mir wurde augenblicklich ein bisschen wärmer.

"Jiyong! Meine Eltern.", flüsterte ich aufgeregt gegen seine Brust. Sofort wurde sein Druck fester.

"Ist mir egal. Ich bin müde.", murmelte er in mein Haar. Jiyong schien es ernst zu meinen, den sein Atem wurde wieder ruhiger und ich spürte, wie er seinen Kopf auf meinen leicht abstütze.

Ich gebe es ungern zu, aber ich wurde auch sofort leicht müde und entspannte mich. Abgesehen davon war er schön warm.

"Was soll den das denn werden, wenn ihr fertig seid?"

Ich fuhr zusammen und drückte mich aus seinen Armen. Mit einer Bauchrolle bewegte ich mich von ihm weg und stand auf.

"Nichts! Gar nichts.", sagte ich zu der Person, die meine Mutter war. Im Hintergrund lachte Jiyong, wegen meiner Reaktion.

Jaja, lach solange du kannst.
Warte nur bis die Fragen anfangen...

"Haru. Ich bin deine Mutter und abgesehen davon eine ziemlich gute Liebesexpertin. Und du bist alt genug. Also hör auf so zu tun, als wärst du eine heilige Jungfrau.", erklärte sie vielsagend. Jiyong lachte nun noch lauter.
"Und jetzt kommt, der Kaffee wird kalt."

Damit drehte sie sich um und ging. Sprachlos ließ sie mich zurück, bis Jiyong neben mir stand und mir grinsend auf die Schulter klopfte.

"Also komm, du heilige Jungfrau."

Als Antwort kassierte er einen Schlag auf den Oberarm, den er stöhnend einsteckte.

Wir gingen, ich tiefrot, er grinsend, in die Küche und setzten uns zu meinen Eltern.

Anfangs herrschte Stille und wir waren alle auf das Essen konzentriert. Bis die Fragen meiner Eltern kamen:
Wie ist dein Name?
Was machst du beruflich?
Woher kennt ihr euch?
Wie lange kennt ihr euch?
Und zur Krönung:
Was genau seid ihr?

Ich schlürfte bei dieser Frage an meinem Kaffee und hätte mich beinahe verschluckt.

Also haben sie nicht vergessen, dass wir diese Frage nicht beantwortet hatten! Verdammt!

Ich wollte schon etwas sagen, wie "Das geht euch nichts an!" oder "Könnt ihr bitte was anderes fragen?", als Jiyong sich räusperte und somit klar machte, er möchte etwas dazu sagen.

Gespannt blickten meine Eltern ihn an.

"Also, wenn es Haru nichts ausmacht, würde ich mich ihren festen Freund nennen. Natürlich nach ein paar Dates.", sagte er laut und klar.

Meine Mutter hielt sich freudig die Hand vor den Mund und mein Vater grinste leicht.

Ich schaute Jiyong wortlos an, was er erwiderte.

Er erwartete eine Antwort.

Ich musste leicht grinsen und machte an meinem Shirt rum.

"Mir würde es nichts ausmachen.",sagte ich schüchtern und guckte kurz zu ihm. Sofort erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht und er griff nach meiner Hand. Leicht drückte er sie.

Lächelnd blickte ich zurück.
Mein Bauch kribbelt stark und ich spürte, wie die Freude meinen Körper übernahm.

So hatte ich mich schon lange nicht mehr gefüllt.

Meine Mum fing das Quietschen an und stand auf.

"Haru ist wieder auf dem Markt! Die Hoffnung ist nicht umsonst zuletzt gestorben!"

"Mum!", rief ich laut.

Mein Vater fing laut das Lachen an, was mich noch mehr störte.

Musste das sein?

"Hört sich ziemlich gut an.", meinte Jiyong bloß und lächelte mich an.

Okay.
Es hörte sich in diesem Fall gut an.
Ziemlich gut sogar!

_______________________________________
Okay.
Das ist eine kurze Entschuldigung, dass ich gestern das Tagkapitel rausgehauen habe! Es ist jedoch ziemlich kurz und naja...nüchtern...
Jedoch hoffe ich trotzdem ihr habt viel Spaß beim Lesen!♡

Now or Never||G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt