Vier- Für dich doch immer [290810]

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Kapitel Vier- Für dich doch immer
29. August 2010

Es war schon fast Ein Uhr, doch ich musste jetzt zu Taddl. Ich musste mit ihm darüber reden. Taddl war der, den ich brauchte.
Ich kletterte den Baum an seinem Fenster hoch und klopfte an. Er hatte seine Rolladen halb heruntergelassen, doch es brennte immer noch seine Deckenlampe.
Er öffnete das Fenster und sah mich entsetzt an, als er mein verheultes Gesicht sah. "Was ist denn passiert?", fragte er besorgt, als ich durch das Fenster stieg und fast seine Star Wars Figuren umgeschmissen hätte. Doch ich antwortete nicht, ließ mich einfach in seine Arme fallen und fing an zu weinen.

"Hey, Hey ganz ruhig.", sagte er beruhigend und streichelte meinen Hinterkopf, "Alles ist gut. Ich bin da."
Ich vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt. Ohne dass ich es bemerkte, bewegten wir uns auf sein Bett zu und setzten uns. Ich versuchte mich ein wenig zu beruhigen, doch die Tränen flossen einfach weiter.
"Also was ist passiert?", fragte er und reichte mir eine Packung Tempos. "Alex hat schlussgemacht."
Der Satz war wie millionen von Messerstichen mitten ins Herz.
Einfach so, ohne Grund. Zehn Monate für Nichts. Diese Monate waren jetzt nur noch Erinnerungen, wie Polaroids, die an der Wand hingen.
"Willst du drüber reden warum?"
Taddl sah mich besorgt an. Ich schüttelte nur den Kopf und fing wieder an zu weinen. Taddl nahm mich erneut in den Arm. Er sagte nichts, war einfach nur für mich da.
Alex war eifersüchtig gewesen. Er dachte, ich hätte was mit Taddl. Dass er mit Wiebke zusammen war, schien ihn wohl nicht zu interessieren.
"Soll ich dir 'ne heiße Schokolade bringen?" Wieder nickte ich nur. Taddl wusste immer, was zu tun war. Er war mein Held, mein bester Freund.
Kurz stand er auf und ließ mich alleine in seinem Zimmer. Ich lag einfach so auf seinem Bett und dachte an nichts. Wirklich an nichts.

Wenig später kam Taddl mit einer dampfenden Tasse zurück. "Ist noch heiß.", sagte er und stellte sie auf dem Nachttisch ab.
"Danke. Kann ich heute bei dir schlafen? Ich will jetzt nicht alleine sein."
Ich wollte nicht diese Kälte spüren, die Kälte von Einsamkeit.
"Klar."

Er wollte sich eine Decke holen und sich auf seine Couch legen. "Nein. Bleib bei mir. Lass mich nicht allein." Also legte er sich zu mir in sein Bett und warf die Decke über uns. Ich kuschelte mich fest an ihn und hielt die warme Tasse in meinen kalten, zitternden Händen. Sein Bett war sowieso nur relativ schmal. "Danke, dass du da bist.", flüsterte ich.
"Für dich doch immer."


Taddl FF| Teresa Tjarks- Für Immer Und EwigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt