Dreizehn-Das war's [150915]

635 33 2
                                    


Kapitel Dreizehn- Das war's
15. September 2015

Ich hatte das gerade wirklich gesagt.
Ich hatte gesagt, dass ich Taddl liebte. Entsprach das denn der Wahrheit?
Mein Kopf ratterte, mein Herz hämmerte und ich hatte das Gefühl, als müsste ich mich gleich übergeben. "Ich... Ich bin dann mal weg.", riss mich Matze aus den Gedanken, "Das war's dann wohl."
"Also machst du Schluss?", fragte ich, worauf er nickte und sich auf die Lippe biss.
Wir beide blieben ganz ruhig. Was ungewöhnlich war, da wir uns so gut wie immer pausenlos anschrien. Fast jedes Mal wegen Taddl. Matze stand auf und sammelte langsam seine Sachen ein. Ich saß einfach nur weiter regungslos auf meinem Bett. Mein Kopf ratterte, war jedoch trotzdem lehr. Was sollte ich jetzt denken? Was sollte ich jetzt fühlen?
Als er in der Tür stand, drehte er sich noch ein letztes Mal zu mir um."Glaub' mir Res, er liebt dich auch. Werde glücklich mit ihm.",lächelte er etwas gequält. Und dann war er weg.


Taddls Sicht:

Wie üblich wenn Matze da war, stritten die beiden ununterbrochen.
Wieder ging es um mich.
Ich wusste nie, ob ich mich schuldig fühlen sollte. Schließlich war ich fast immer der Grund dafür, dass ihre Beziehungen scheiterten. Doch ich wusste auch,dass sie dann zu mir kommen würde, sich an mich kuscheln würde und ich sie trösten konnte. Ich konnte ihre Wärme spüren und wenn ich dann morgens aufwachte, lag sie in meinen Armen, das verheulte Gesicht an meine Brust gedrückt. Deshalb liebte ich es, wenn ihr Freund Schluss machte. Doch dann wurde mir auch bewusst, dass ich mir der beste Freund und die Schulter zum Ausheulen war. Das war wohl die Strafe für meinen arschlochhaften Egoismus.

Urplötzlich war Stille eingekehrt.
Neugierig öffnete ich meine Zimmertür ein wenig und spähte in den Flur. Matze schlupfte in seine dreckigen, schwarzen Vans und riss seine Lederjacke vom Kleiderharken, um sie sich anzuziehen. Er schien aufgebracht und verletzt.
Verletzt.
Das kannte man eigentlich nicht von ihm, denn der Streit mit Teres ging ihm normalerweise am Arsch vorbei. Wieso war er es jetzt? Müsste er nicht wütend sein? Schließlich war er der, der mit den Streitereien anfing. Er schniefte kurz und wischte sich die Nase mit dem Ärmel seiner Jacke ab. Er packte seinen kleinen Seesack zusammen, warf ihn sich über die Schulter und verschwand ohne einen Blick in den Gang zurück aus der Wohnung. Vorsichtig ging ich den Flur entlang zu Teresas Zimmer. Sachte öffnete ich ihre Tür, welche wie immer ein wenig quietschte. "Reschen, is' alles okay?"
Sie saß gerade auf ihrem Bett und hatte die Hände in den Schoß gelegt.
Ihr Blick war stur geradeaus ins Leere gerichtet. Keine Tränen, kein Wimmern, kein Einkuscheln in ihre Decke, rein gar nichts. Bob, der durch die leicht geöffnete Tür ins Zimmer gehuscht war, sprang neben sie auf's Bett. Geistesabwesend kraulte sie ihn hinter den Ohren, worauf er genüsslich anfing zu schnurren. "Teresa?", fragte ich erneut.Irgendwas lief hier gewaltig falsch. Ich riss sie aus ihren Gedanken und sie sah zu mir auf. "Willst du reden?"
"Nein, nein. Ich... Ich muss ein wenig alleine sein und... nachdenken.", stotterte sie.

Taddl FF| Teresa Tjarks- Für Immer Und EwigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt