Kapitel Dreißig- Viel zu lange
31. Oktober 2015Die Schwester in der Notaufnahme war nett, das kühle Krankenhaus überfüllt mit kostümierten Betrunkenen, die auf irgendwelchen Halloweenpartys Scheiße gebaut hatten und nun auf den breiten Gängen herumschwankten, als sei es eine Achterbahnfahrt. Taddl musste auf dem Gang warten, während mir die Schwester den Fuß mit einer merkwürdig riechenden Salbe einschmierte und mit dunkelblauem Tape verband.
Nach dem Kuss hatte ich bloß in seinen warmen Armen gelegen, welche wie ein Bett aus Wolken für mich waren. Keiner hatte etwas gesagt, auch nicht als wir auf die Schwester gewartet hatten. Keiner sagte ein Wort. Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Teils war ich überglücklich, Taddl fühlte wie ich. Doch da war auch diese Ungewissheit. Wie würde es weiter gehen? Was hielt die Zukunft für mich parat? Was waren wir nun? Keines Wegs nur noch beste Freunde, aber auch kein Paar.Er stand sofort auf,als ich humpelnd wieder aus dem Zimmer kam und versuchte, einen einigermaßen glücklichen Eindruck zu machen. Die Haare standen ihm zu Berge, er sah müde und erschöpft aus. "Und?", fragte er verzweifelt klingend. Schon süß, wie er sich um mich sorgte. "Verstaucht. Sollte in ein paar Woche nicht mehr wehtun."
Wieder half er mir beim Gehen. Obwohl er es schon sicher hunderte Male getan hatte, fühlte sich seine Berührung an meinem Rücken merkwürdig beängstigend und schön zugleich an. Die Empfangsdame war so nett, uns ein Taxi zu rufen.Erneut wartend, saßen wir auf der Bank vor dem Krankenhaus. Behutsam nahm er meine Hand in seine und musterte meine Tattoos aus dieser. Beim Stechen war er dabei gewesen. "Taddl?"
"Ja?" Ich wollte Klarheit. "Was ist das jetzt mit uns?"
Ich wagte es nicht, ihn anzusehen. Ich starrte nur auf meine Füße, von denen einer in einem dicken Verband mit Schiene gewickelt war. Schon jetzt staute sich Hitze in diesem. "Ich... Weiß es nicht."
"Sollen wir es vielleicht langsam angehen und schauen, wie es sich entwickelt?", sah ich zu ihm hoch. "Okay.", grinste er und küsste mich ganz langsam uns sachte, so, als sei er sich nicht ganz sicher, ober es wirklich tun sollte. Ich konnte quasi seinen Atem in meinem Gesicht spüren. "Du kannst gar nicht glauben, wie lange ich auf diesen Tag gewartet hab.", schnaubte er glücklich aus.
"Viel zu lange."
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Taddl FF| Teresa Tjarks- Für Immer Und Ewig
FanfictionProlog: Wisst ihr, in den meisten Liebesgeschichten ist es immer das Selbe. Das Mädchen trifft ihren Traumjungen und sofort sind die beiden im siebten Himmel. Aber ich sage euch Eins, in der Wirklichkeit läuft das alles überhaupt nicht so. Bei meine...