Fünfundzwanzig- Dornreschen [140813]

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Kapitel Fünfundzwanzig- Dornreschen
14. August 2013

"Jetzt die Augen aufmachen.", flüsterte Taddl. Sofort kam mir flackerndes Licht entgegen. Achtzehn Kerzen steckten in einem mickrigen Schokokuchen. "Oh Taddl das ist so süß.", grinste ich breit und umarmte ihn. "Du musst auspusten... Und wünsch dir was." Erneut schloss ich die Augen und pustete gegen die dünnen Wachsstängel. "Den hast doch nicht du gebacken oder?",grinste ich, während er versuchte, zwei Stücke auf die Pappteller zu verteilen."Doch." Vielsagend hob ich die Augenbraue. "Meine Schwester hat mir geholfen.", gab er kleinlaut zu. "Ich sag' ihr noch Danke.",lachte ich, während er mir den einen Teller gab.
Meine Familie wollte zwar mit mir reinfeiern, doch ich war lieber mit Taddl hier im Baumhaus. Es stand tatsächlich immer noch. Ein Wunder, dass es uns noch trug. Doch jetzt war ich ja erwachsen. Ab morgen begannen die Predigen, dass jetzt der Ernst des Lebens losging. "Woran denkst du?", fragte Taddl."Nur an die Zukunft.", seufzte ich, "Ich hab' Angst davor."
"Komm schon, du gehst jobben und ich mach' Meatcake und nächstes Jahr ziehen wir dann nach Köln. Das wird super, glaub' mir.", grinste er aufmunternd und nahm meine Hand. "Danke dass du da bist Taddl."
"Ich glaube wir sind uns gegenseitig dankbar."
"Ich hab dich lieb."
"Ich dich auch Dornreschen.", lachte er stumm. "Reschen geht ja noch klar. Aber das geht eindeutig zu weit.", lachte ich. "Aber du liebst das Märchen.", grinste er einfach weiter, "Und außerdem passt der Name zu dir."
"Ach und warum?"
"Du bist die schlafende Schönheit, die jeder haben will. Doch dann kommt ihre wahre Liebe."
Da kam etwas Unerwartetes.
Er küsste mich.
Nur ganz kurz und sachte. Er, Taddl küsste mich! Ich drückte ihn weg und sah in seine geschockten blauen Augen. Er hatte sie weit aufgerissen und atmete schwer. "Da-das war nichts.", nuschelte er, anscheinend noch überraschter als das Geschehene, "Ich... Ich wollte nur... dir zeigen, dass du keine Angst vor der Zukunft haben brauchst... Und dass ich immer für dich da sein werde."
Ich könnte ihn jetzt anmeckern.
Ich könnte ihn anschreien.
Er durfte das nicht tun.
Das würde alles kaputt machen.
"Lass uns das bitte einfach vergessen.", sagte er beruhigend.Abwesend nickte ich und umarmte ihn sachte.
Und ja, ich würde es auch vergessen.

Das Kapitel ist vielleicht ein bisschen komisch geworden. Ist für die zukünftigen aber noch wichtig.  

Taddl FF| Teresa Tjarks- Für Immer Und EwigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt