7.„Ja, es ist echt eine große Ehre"

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Beim Abendessen war ich still und hatte auch nicht viel Appetit. Der Tisch war abgeräumt und nur aus Anstand blieb ich sitzen. Es war oft die einzige Tageszeit, bei der meine beiden Elternteile und ich mal zusammen an einem Tisch saßen. Über den Tag war ich eigentlich immer allein und so versuchte ich diese Atmosphäre wenigstens bisschen zu genießen.

Meine Mutter schien immer noch beleidigt zu sein und auch von mir bekam sie nur die kalte Schulter zu spüren.

Angeregt unterhielt sie sich mit meinen Vater über dessen Film, aber ich hörte nicht zu. Es interessierte mich wenig. Wenn der Film dann im Kino kam oder es ihn dann auf DVD gibt, werde ich ihn eh sehen. Mein Dad würde sonst nur unnötig spoilern und das wollte ich nicht.

„Carly?"

Ich sah meinen Dad an.

„Hm?"

„Alles gut?" Besorgt guckte er mich an.

Ich nickte nur halbabwesend, doch als ich den Arm meiner Mutter um meine Schultern spürte, war ich wieder ganz da. Ich wollte ihren Arm eigentlich loswerden, aber das ließ sie nicht zu.

„Dein Vater hat gerade von einer tollen Chance geredet, die auch für dich eine gute Erfahrung wäre." Plötzlich war meine Mutter wieder mega freundlich.

Unbeeindruckt sah ich sie an. „Cool."

Sofort veränderte sich wieder der Gesichtsausdruck meiner Mutter. Warnend blickte sie mich an. „Du kannst dich glücklich schätzen, solche Chancen zu haben. Aber egal, ob du es willst oder nicht, du wirst es machen", stellte sie sofort klar.

„Ich model nicht, Mutter!"

„Das meine ich doch gar nicht." Meine Mum sah mich lächelnd an. Was geht jetzt schon wieder mit der schief?

„Aber wenn Carly wirklich nicht will, dann muss sie nicht", mischte sich mein Vater ein. „Es ist nur ein Angebot."

Dankbar sah ich meinen Vater an.

„Andrew!" Böse starrte sie ihn an, doch er reagierte nicht wirklich darauf.

Ich liebe meinen Dad. Immer war er auf meiner Seite und zwang mich zu nichts.

„Um was geht es eigentlich?", fragte ich genervt.

„Ich bin ja gerade am Drehen für einen neuen Film und vielleicht hättest du Lust ein bisschen reinzuschnuppern", erzählte mein Dad. „Du müsstest wenig machen und es ist auch nur ein Tag. So kannst du ein bisschen Erfahrung in der Schauspielerei sammeln."

„Und was sagst du, Schätzchen? Ist doch eine super Chance, oder?" Lächelnd sah meine Mum mich an. Heute hatte sie echt Stimmungsschwankungen. Fast hätte ich mir darüber Gedanken gemacht, ob sie vielleicht schwanger sein könnte, aber das wäre unmöglich, weil sie strikt gegen noch ein Kind war.

„Nein", sagte ich aus Gewohnheit, ohne überhaupt darüber nachgedacht zu haben.

„Wie nein?" Geschockt sah meine Mutter mich an. Wahrscheinlich deshalb, weil ich sehr schnell geantwortet hatte.

Beruhigend legte mein Vater seine Hand auf die meiner Mum. „Warum möchtest du nicht?", fragte er sanft.

Ich senkte meinen Blick und sah auf den Tisch. Ich wusste echt keine Antwort. Es war immer so, dass ich das, was mir vorgeschlagen wurde, nicht wollte, aber das hörte sich zum ersten Mal gar nicht so schlecht an.

„Überlegte es dir einfach mal", meinte er mit einem weichen Lächeln.

-

Laut atmete ich aus, während ich aus dem Fenster des fahrenden Autos sah. Es regnete, aber das war ja nichts Neues. Seit Tagen gab es kein anderes Wetter mehr.

Fame is for Assholes | Brooklyn BeckhamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt