4. „Und musstest du jetzt gestern mit?"

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„Schade, dass du gestern nicht dabei warst, aber du warst nicht die Einzige, die kurz gefehlt hatte, Victorias Sohn auch kurz, aber nicht lange. Ich hatte nicht wirklich mitbekommen warum, aber er ist ein gutaussehender Mann geworden. Ihr hättet euch bestimmt gut verstanden", erzählte meine Mum, während ich mein Müsli löffelte.

Desinteressiert hörte ich meiner Mutter weiter zu. Sie war echt gesprächig in der Früh, was ich echt an ihr hasste. In der Früh konnte ich noch nicht so viele Stimmen gebrauchen. Es langte mir schon, dass ich am Wochenende um 8:00 Uhr aufstehen musste. Konnte mir vielleicht mal jemand sagen warum? Ich verstand sie echt nicht, aber meine Mum redete einfach weiter, obwohl sie es eigentlich wissen müsste.

„Das nächste Mal kommst du wieder mit, denn du hättest so viele Kontakte knüpfen können für deine Zukunft. Ich versteh dich echt überhaupt nicht, warum nutzt du diese Chance nicht einfach? Millionen andere würden sie gleich ergreifen, aber dich interessiert es überhaupt nicht."

„Mum, wie oft denn noch. Ich mag es einfach nicht. Ich will ein ganz normales Leben führen." Wow, das waren ziemlich viele Worte und meine Laune sank und sank. Man sollte das Reden beim Frühstücken verbieten.

Kopfschüttelnd sah sie mich an, während sie ihren Kaffee trank. Ihr Smartphone lag auf dem Tisch und nun vibrierte es zum Glück. Meine Mum sah drauf, tippte irgendwas und stand dann auf.

„Das Gespräch ist noch nicht beendet, Fräulein", war das Letzte, bevor sie ging.

Ich dachte jetzt eigentlich, dass ich endlich meine Ruhe hätte, aber nein, schon kam der nächste.

Diesmal war es Tristan.

„Guten Morgen, Carlylein."

Ja, auch er war ein Morgenmensch.

Gut gelaunt schenkte er sich einen Kaffee ein und setzte sich neben mich.

Normalerweise hatten sie ihren eigenen Bereich, aber ab und zu kamen sie auch zu uns -eher zu mir-, aber das auch nur, wenn meine Eltern nicht da waren.

Oft war ich froh über ihre Gesellschaft, aber nicht am Morgen.

„Und was machst du heute so?", fragte er mich.

Ich zuckte nur mit den Schultern und trank einen Schluck meines Kaffees.

Belustigt sah mich Tristan an. „Heute soll ein schöner Tag werden, die Sonne soll sich auch ab und zu mal zeigen."

„Schön."

„Wenn du irgendwo hinwillst, ich fahr dich hin."

„Cool."

„Wie war eigentlich gestern dein Spaziergang?", wollte er wissen.

Ich schnaubte genervt und stellte die Tasse auf den Tisch. „Du weißt doch, dass ich ein Morgenmuffel bin."

„Ja und deshalb macht es umso mehr Spaß dich zu nerven", grinste er.

Aus zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an.

Er lachte nur.

„Dein Dad dreht 'nen neuen Film, oder?", fing er wieder ein Gespräch an.

„Tristan!"

Amüsiert sah er mich an.

„Ich geh in mein Zimmer", murmelte ich und stand auf.

„Wenn ich dich irgendwo hinfahren soll-"

„Ja, ich sag Bescheid."

Dann verließ ich den Raum und ging in mein Zimmer. Dort angekommen legte ich mich auf mein Bett und atmete zufrieden aus. Meine Augen schlossen sich von allein.

Endlich Ruhe.

Ich war wieder kurz vor dem Einschlafen, bis mein Smartphone klingelte.

Sofort öffneten sich wieder meine Augen.

Verdammt, wer rief mich denn jetzt bitte an?!

Ich nahm mir mein Smartphone von meinen Nachtisch und hielt es an mein Ohr. Mit wieder geschlossenen Augen nahm ich ab.

„Carlyyy!"

„Hi Maja", begrüßte ich sie nicht ganz so fröhlich.

„Alles okay?"

„Wir haben" Ich sah kurz auf die Uhr. „08:11 Uhr."

„Sorry, aber ich wollte fragen, ob wir heute was machen?"

„Wegen mir."

„Cool, wohin?"

„Mir egal, such du aus", murmelte ich und ich merkte schon, wie ich kurz vorm Einschlafen war.

„Okay, um 14:00 Uhr bei mir?"

„Okay, bis dann." Im nächsten Augenblick hatte ich schon aufgelegt und konnte endlich schlafen.

-

„Viel Spaß", wünschte mir Tristan, als ich vom Auto ausstieg.

„Danke, ich ruf dich dann an."

„Bye."

„Bye", verabschiedete auch ich mich und schloss die Beifahrertür. Nicht mal einen Moment später fuhr er weg.

Ich drehte mich um und sah Majas Haus. Es war ein normale großes Haus und perfekt für ihre Familie. Maja hatte das Leben, das ich gerne hätte. Sie hatte liebevolle Eltern, drei jüngere Geschwister und hatte immer Spaß in ihrem Leben. Sie nahm immer alles locker hin und sie war eine von denen, denen es egal war, dass meine Eltern berühmt waren. Das war das Beste an allem.

Ich öffnete die Gartentür und ging den kurzen Weg zur Haustür. Dort angekommen klingelte ich und es dauerte nicht lange, bis die Tür mir geöffnet wurde.

Es war Logan, Majas 14-Jähriger Bruder.

„Hey Logan."

„Hey Carly. Maja ist oben."

Er öffnete die Tür, sodass ich eintreten konnte.

„Okay, danke." Ich lächelte ihn kurz zu, bevor ich dann die Treppe hochging und zu Majas Zimmer. Ohne zu klopfen ging ich rein.

„Helloo", begrüßte ich sie.

„Ja klar, komm rein, nein man muss nicht klopfen", erwiderte Maja sarkastisch, lächelte dann aber und begrüßte mich mit einer kurzen Umarmung. Anschließend machte sie es sich wieder auf ihrem Bett gemütlich.

Ich machte es ihr nach.

Zuerst lauschten wir nur der Musik, die leise im Hintergrund lief. Es war „This Summer" von Maroon 5.

„Und musstest du jetzt gestern mit?", wollte Maja wissen.

„Nein", grinste ich sie triumphierend an.

„Wie hast du denn das geschafft?"

„Mein Dad ist immer auf meiner Seite und dann war es total leicht."

„Okay, cool. Vicky hat sich gestern noch total aufgeregt, denn wir waren shoppen. Ich geh nie wieder mit ihr shoppen."

Ich musste lachen. „Ja, sie ist wirklich schlimm. Hast du was gefunden?"

„Ein Shirt, Vicky: mindestens zwanzig verschiedene Sachen."

„Typisch Vicky", lachte ich.

„Ja und die arme Amy. Sie war auch dabei und dürfte alles tragen", erzählte mir Maja.

„Ich versteh sowieso nicht, warum sie das mit sich machen lässt."

„Ich auch nicht, aber naja, kann man nichts machen. Hast du Lust auf Pizza?"

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