28. "Hey, Samstag schon was vor? :)"

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Mein Wochenende könnte so gut anfangen, wäre da nicht diese Biologie Arbeit, die wir natürlich heute – Freitag – in der Schule rausbekommen mussten. Sie zerstörte einfach mal alles. Ich wusste ehrlich nicht, wie ich meinen Eltern das erklären sollte. Es passierte bisher selten, dass ich die schlechteste Arbeit geschrieben hatte. Von meiner Lehrerin bekam ich einen extra Blick, in dem ich sogar etwas Amüsiertes erkennen konnte. Sie konnte mich aber auch echt nicht leiden ... weshalb auch immer. Ich vermutete, dass sie meinen Vater toll gefunden hatte und immer noch nicht drüber hinweg war, dass er verheiratet war und sogar ein Kind hatte. Manchmal war das Leben eben hart ...

„Wow, was war das denn für ein Blick?", lachte Maja.

Ich zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich freut es sie, dass ich die schlechteste Arbeit habe."

Mit großen Augen sah sie mich an. „Du hast was?"

„Die schlechteste Arbeit", wiederholte ich.

„Oh shit."

„Richtig shit."

Wir verließen das Klassenzimmer.

„Wie läuft es eigentlich mit Daniel?", erkundigte ich mich und sah sie neugierig an.

„Eigentlich ganz gut."

„Eigentlich?" Ein Eigentlich war eindeutig ein Zeichen dafür, dass es ein ‚Aber' gab und ich war gespannt, was Daniel nun wieder gemacht hatte. Auch wenn er nun Majas Freund war, hieß es nicht, dass ich ihn nun leiden konnte.

„Er ist schon so erfahren und ich habe Angst, dass er zu viel von mir erwartet", sagte Maja klein laut und wich meinen Blick aus.

„Hinsichtlich was?"

„Sex", flüsterte sie.

„Wenn du noch nicht willst, dann muss er das akzeptieren. Rede am besten mit ihm darüber", riet ich ihr. Wenn sie sich weiter so bedrängt oder überfordert fühlt, dann werde ich wohl mal mit Daniel reden müssen.

-

Zuhause angekommen wurde ich von Bradley mit meinem Lieblingsessen überrascht. Zu meiner Erleichterung waren meine Eltern noch nicht zuhause. Mein Vater wahrscheinlich arbeiten und meine Mum irgendwo unterwegs. Durch Zufall hatte ich auch mitbekommen, dass meine Mutter eine neue Rolle angenommen hatte. Das heißt mein Vater wird demnächst wieder öfter zuhause sein und meine Mum weniger.

Heute fiel mir auch deutlich auf, dass zwischen Bradley und Lilly irgendwas lief. Die Blicke, die sie sich während dem Essen zuwarfen, waren eindeutig.

Um ihnen beiden die Privatsphäre zu lassen, entschied ich mich dazu in mein Zimmer zu gehen und Hausaufgaben zu machen. Mathe, Chemie und Englisch standen an. Mit der größten Motivation fing ich Mathe an.

Es lief eigentlich ziemlich gut und die Aufgaben waren machbar, stellte ich fest. Da meine ganze Konzentration Mathe galt, merkte ich fast nicht, wie meine Tür aufging.

„Hey Carly", hörte ich die Stimme meines Vaters.

Ich hielt inne und dachte sofort an meinen verhauten Biologietest.

„Hallo", begrüßte ich ihn und drehte mich langsam auf meinen Schreibtischstuhl in seine Richtung.

Er setzte sich mit einem Lächeln auf mein Bett. „Ich habe gute Nachrichten. Der Dreh ist nun beendet und in drei Wochen ist die Premiere. Ich hab jetzt wieder mehr Zeit für dich", verkündete mein Vater mir.

Ich fing an zu strahlen. „Das ist toll, Dad. Dann können wir bald wieder bouldern gehen."

„Genau", stimmte er mir zu.

Fame is for Assholes | Brooklyn BeckhamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt