Als Brooklyn und ich das neue Diner betraten, fiel mein Blick sofort auf Maja und Daniel. Maja winkte uns zu.
„Maja ist auch da? Zufall?", fragte mich Brooklyn verwirrt, während wir zu den beiden liefen.
„Welch eine Überraschung, dass ihr auch da seid", lachte Maja. Sie war mir mega dankbar, dass ich mich auf dieses Doppeldate eingelassen hatte und wusste natürlich auch, dass ich vor Brooklyn nicht das Wort Doppeldate fallen ließ und dass ich es als zufällig darstellen wollte.
„Setzt euch doch zu uns", bot meine beste Freundin uns an und zeigte auf die zwei freien Plätze.
Daniel saß neben Maja und musste sich sichtlich ein Lachen verkneifen. Dieses als zufällig darstellen, war uns eindeutig nicht gelungen.
Fragend sah mich Brooklyn an. Ich zuckte mit den Schultern und fragte ihn über unseren Augenkontakt, ob es für ihn okay sei, wenn wir uns dazu setzen würden. Er schien nichts dagegen zu haben, also setzten wir uns zu ihnen.
Innerlich freute ich mich, dass Brooklyn und ich anscheinend schon allein über unseren Blickkontakt kommunizieren konnten. Irgendwie stimmte die Chemie schon zwischen uns. Und tief in mir drin, wollte ich ihn auch vertrauen, aber es war schwierig, weil ein anderer Teil von mir mega Angst hatte.
Das einzige Problem war nur noch, dass ich immer mehr Gefühle für Brooklyn aufbaute.
Als die Kellnerin kam, sah sie Brooklyn und mich mit großen Augen an. Die Blonde schnappte vor Überraschung nach Luft. „Oh mein Gott, Carly Harrington und Brooklyn Beckham", rief sie.
Innerlich stöhnte ich auf. Könnte sie es vielleicht noch lauter schreien, damit sicher jeder auf uns aufmerksam wird? Das Diner war nicht gerade schlecht besucht.
Brooklyn lächelte ihr freundlich zu und auch ich zwang mich zu einem Lächeln.
Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen, dachte ich mir.
„Können wir vielleicht ein Foto zu dritt machen?", fragte die Kellnerin, die ich auf Mitte 20 schätze, schüchtern.
„Klar", sagte ich.
Es blieb leider nicht nur bei einem Foto, denn andere Gäste wurden nun natürlich auch auf uns aufmerksam und es wurden extrem viele Fotos und Autogramme verteilt. So einen Aufstand gab es schon lange nicht mehr um meine Person.
Als jeder ein Foto und / oder Autogramm hatte, bestellten wir unser Essen und unterhielten uns locker. Zu meiner Überraschung verstand ich mich sogar mit Daniel ausnahmsweise gut. Wahrscheinlich riss er sich wegen Maja zusammen. Meine beste Freundin wirkte entspannt und schien sich wohl zu fühlen. Vielleicht machte sich Maja einfach zu viele Gedanken darum, was Daniel alles von ihr erwartete. Als Daniel seine Hand auf Maja ihre legte, sahen sie sich verliebt an.
Ich sah weg. Einerseits weil dieser Moment nur den beiden gehören sollten und andererseits weil ich so viel Liebe gerade nicht sehen konnte.
Es erinnerte mich an den Jungen, der neben mir saß und für den ich Gefühle hegte. Er gab mir kein einziges Mal mehr das Gefühl, er würde mich ausnutzen. Ich fühlte mich wieder wohl bei ihm. Mein Vertrauen war zwar noch nicht zu hundert Prozent wieder da, aber es war auf einen guten Weg.
Ich sah Brooklyn von der Seite aus an. Er erzählte von seinen Geschwistern und wirkte dabei glücklich. Das zeigte mir noch mal mehr, dass für ihn Familie alles war und dass diese Berühmtheit dabei völlig unwichtig war.
Wer konnte mir auch verdenken, dass ich mich in Brooklyn Beckham verliebt hatte? Außer natürliche alle eifersüchtigen Fans, dachte ich schmunzelnd.
Und ich mir selbst.
Ich wollte weg von diesem öffentlichen Leben. Ich wollte ein normales, ohne die Aufmerksamkeit von der ganze Welt und der Presse.
Brooklyn wäre hierbei kein Schritt in die richtige Richtung. Er wollte schon eher in dieser Welt Fuß fassen, die ich eigentlich versuchte zu meiden.
Ich dachte, ich könnte mich irgendwann mit diesem Leben anfreunden, in das ich geboren wurde. Das Fotoshooting und das Interview waren hierfür schon eine große Hilfe gewesen, aber doch wusste ich nicht, ob ich mich dabei wirklich wohlfühlte, ob es das war, was ich zukünftig machen möchte.
„Ich gehe, bevor das Essen kommt, noch kurz auf Toilette", informierte ich die drei und stand auf.
„Ich komm mit", sagte Maja, also liefen wir zusammen zu den Mädchentoiletten.
Beim anschließenden Händewaschen, wusste ich einfach nicht mehr weiter mit diesen ganzen Gedanken in meinem Kopf. Ich musste mit jemanden darüber reden.
„Alles okay, Carly? Du bist schon die ganze Zeit so still?", fragte Maja.
Ich sah ihr Spiegelbild an. „Maja, ich ... eigentlich ist es überhaupt nicht schlimm, aber ... ich glaube, ich hab mich in Brooklyn verliebt", sagte ich leise.
Verwirrt und besorgt sah sie mich an. „Und wo liegt das Problem? Ich bin sicher, dass er dich auch mag."
Ich seufzte. „Er hatte was mit Vicky und das würde für noch mehr Stress mit ihr sorgen. Außerdem weiß ich nicht, ob ich ihn trauen kann. Vielleicht nutzt er mich nur aus, um mehr Aufmerksamkeit der Medien zu erregen oder vielleicht wird er mich auch verletzen, indem er mich nur als Freundin sieht." Ich sah sie verzweifelt an. „Ich habe Angst, Maja."
Maja nahm mich in den Arm. „Erstmal, ich glaube, das mit Vicky wird sich schnell erledigen, wenn du ihr einfach einen anderen gutaussehenden, berühmten Typen vorstellst. Dann hat sie Brooklyn schnell vergessen." Sie strich mir sanft über den Rücken. „Und du hast doch gerade selbst gehört, wie er über Familie oder Freunde redet. Für ihn zählt dieser Fame kaum. Er sieht das mehr als Job, damit hat sein Privatleben nichts zu tun. Wie fühlst du dich, wenn du bei ihm bist?", wollte Maja wissen und löste sich soweit von mir, dass sie mir ins Gesicht sehen konnte.
Ich überlegte. „Ziemlich wohl, ich muss mich bei ihm nicht verstellen. Ich kann ich sein", gab ich zu.
„Na siehst du und in der Liebe muss man immer viel riskieren. Du kannst so schnell verletzt werden. Du glaubst gar nicht, wie viele Ängste ich nach wie vor bei Daniel habe."
„Sorry, dass ich gerade nicht so für dich da sein kann", entschuldigte ich mich.
„Du bist mir Hilfe genug, Carly. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich wäre."
„Ich hab dich lieb, Maja."
„Ich hab dich auch lieb."
Wir sahen uns beide lächelnd an und dachten uns wahrscheinlich gerade beide, wie froh wir waren einander zu haben.
„Können wir wieder zurückgehen oder willst du noch über etwas reden? Belastet dich noch was anderes?", fragte Maja.
„Naja", ich sah weg, „Du weißt doch, dass ich diese Berühmtheit eigentlich gar nicht will, mir für die Zukunft ein normales Leben wünsche", fing ich an.
„Ja, aber ich muss ehrlich sagen, mit dem Fotoshooting und dem Interview trägst du nicht gerade dazu bei", lachte Maja.
Verlegen lächelte ich. „Ich weiß, aber ich hatte das Gefühl, ich müsste mich dem Ganzen mal stellen."
Meine beste Freundin versuchte mich zu verstehen, aber ich wusste, das konnte sie nicht. Und ich war auch froh darum, dass sie nicht in meiner Position war.
„Und durch Brooklyn würde ich nochmal mehr in der Aufmerksamkeit stehen. Stell dir mal vor, wie viel Rummel es um unsere Beziehung geben würde."
„Carly, wenn du ihn wirklich magst, dann lass es dir nicht von der Presse vermiesen. Liebe fordert immer viele Opfer und viel Schmerz, aber gleichzeitig auch wunderschöne Momente. Man muss es einfach wagen."
Ich dachte nach und leider musste ich zugeben, dass sie Recht hatte. „Lass uns wieder zu den Jungs zurückgehen. Die fragen sich bestimmt schon, wo wir bleiben."
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Fame is for Assholes | Brooklyn Beckham
FanfictionViele Menschen würden sich an die Stelle von Carly wünschen. Sie ist die Tochter von dem berühmten und überaus erfolgreichen Schauspieler-Ehepaar Claire und Andrew Harrington. Schon von klein auf stand sie im Fokus der Fotografen und sie hasst es...