Kapitel 4

4.8K 127 5
                                    

Ich tanzte weiter und trank währenddessen meinen Cocktail, der wirklich stark war, aber einfach richtig lecker.
Ich spürte einen Blick auf mir und konnte es nicht vermeiden ab und zu zu dem Fremden zu schielen, der mit ein paar Freunden an der Bar stand.

Selin tanzte immer noch mit dem selben Typ und eigentlich wollte ich sie ja nicht nerven, doch nach einiger Zeit kam sie zu mir und schlug vor, noch in die Shotsbar in der nähe zu gehen. Lukas - der Typ mit dem sie getanzt hatte wollte uns begleiten. Auf dem weg raus, fiel mein Blick noch ein letztes mal auf die Bar, doch keine Spur mehr von dem Fremden.

Auf dem Weg in die Shotsbar fühlte ich mich, wie das fünfte Rad am Wagen, bei Selin und Lukas.
Sie kicherte die ganze Zeit und ich verdrehte nur genervt die Augen.
Ich brauche eindeutig mehr Alkohol!
Die Auswahl in der bar war riesig, sodass ich mich ei fach nit entscheiden konnte. "Bring mir einfach irgentwas mit" meinte ich nur zu selin und stellte mich an einen Tisch, von dem man die Bar im Überblick hatte.
Ich musterte die Menschen, die in kleinen Gruppen zusammen standen. In einer hinteren Ecke stand eine große Runde Jungs, die grölten und ihren Spaß hatten.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als selin breit grinsend mit einem Glas in der Hand zurückkam. Auch lukas hatte nur ein Glas in der Hand. Wollen die mich jetzt verarschen? Ich sah selin mit hoch gezogener Augenbrauen an. Plötzlich tauchte hinter ihr ein Kerl mit dem T-shirt der bar hinter ihr auf und kam direkt auf mich zu
"Du hast den blind date bestellt?" Verwirrt sah ich ihn an "Hab ich das?"
Ehe ich mich versehen konnte, hatte ich ein paar Plüsch Handschellen um die linke Hand.
"Was wird das?"
"Das ist ein blind date!" lachte selin "nun mach schon mit und hab Spaß " meinte sie nur, ehe sie mit lukas den shot runterkippte.
Will sie mich jetzt verarschen? Wann kommen die Kameras ? Das kann doch jetzt nur ein schlechter Scherz sein!

"Was soll das?" Fragte ich den Kerl der mich quer durch die bar zog.
"Ich such dir ein blind date" meinte er nur und zog mich weiter....


Er zog mich bis zu der großen Gruppe Jungs die eine Ecke der bar ausfüllten. Am Rand der Gruppe blieb ich stehen, während der Angestellte irgendwas zu den Jungs meinte, das ich wegen der Musik nicht verstand.

Plötzlich stand er mit einem Kerl vor mir und machte die andere Schnalle der Handschellen an seiner Hand fest.

"Na dann viel Spaß bei eurem blind date" meinte der Typ von der bar, zwinkerte mir zu und drückte jedem von uns einen shot in die Hand.

Als ich aufblickte, grinste mir der Fremde aus der Industriehalle entgegen.

"Wow du stehst ja noch" meinte dieser trocken, weswegen ich schnauben musste.

"Ich bin kein kleines Püppchen und schon gar kein Barbieklon" knurrte ich angefressen.

"Jetzt komm mal runter.... " lachte er und hob den shot um mit mir anzustoßen.

"Auf unser blinddate"

Das entlockte mir dann doch ein Lächeln und so stieß ich mit ihm an und trank den shot.

" Ich bin Marc" stellte er sich schließlich vor und machte eine Bewegung als würde er mir einen Handkuss geben.

"Katharina" lachte ich "aber nennen mich Kate"

"Es ist mir eine Ehre sie kennen zu lernen, holde Maid", er verbeugte sich tief und ich musste nur noch mehr lachen.

"Ich weiß ja nicht wie es bei dir ist, aber ich wäre für hinsetzen" meinte ich zuckersüß, mit Blick auf meine Schuhe. "Und da du an mich gefesselt bist hast du keine andere Wahl!"

Er überlegte kurz. "Wir holen uns erst was zu trinken und dann setzen wir uns hin",schlug er vor.

"Na gut. Aber du bezahlst!" Prompt zog er mich zur Bar und bestellte. Er kam auch direkt dran. Natürlich. Mein Leben will mir wider mal was rein würgen. ..

Aber immerhin hatte ich jetzt Zeit ihn genaustens zu mustern. Er war groß, ca. 1.90m groß, war dunkelhaarig und gut gebaut, wobei, wenn ich ihn genauer betrachte war er zu gut gebaut. Er hatte breite Schultern und eine Menge Muskeln, die sich durch sein enges, schwarzes shirt abzeichneten. An seinem linken Arm konnte man ein Tattoo erahnen das kurz unter dem ärmel endete. Sein Gesicht war markant, wirkte jedoch mit diesem Grinsen auf den Lippen, nur halb so hart.

Also wenn das mal nicht n Kerl war!

Er stellte mir ein Shot und ein Longdrink vor die Nase und wies mir an, den shot zu trinken. Ich stieß mit ihm an und kippte den kurzen nach unten. Der Alkohol brannte angenehm in meinem Rachen. "Mhhhh Tequila" lachte ich.

Ich nahm das große Glas und zog Marc schließlich zu einer Bank. Er setzte sich dicht neben mich. Nicht aufdringlich dicht sondern weit genug weg um nicht zu nah zu sein aber immer noch na genug um seinen Duft einatmen zu können. Er roch nach Minze und Duschgel und dann war da noch ein einzigartiger eigener Geruch. WOW.....

Ich fühlte mich benommen: einerseits durch den Alkohol, andererseits durch seine Präsens dicht neben mir.

Selin war so gut wie vergessen...


Ich nippte an dem Getränk. Mhhhhhhhh Martini Sprite. Woher wusste er was mir schmeckt?

"Also kommst du von hier?" Fragte ich schließlich, nachdem wir länger nichts gesagt hatten.

Schlagartig veränderte sich die Atmosphäre. Er distanzierte sich und überlegte kurz. "Nein. Bin beruflich hier. Und du?".

"Ich bin für Bewerbungen hier..." meinte ich nur.

Bei Männern kam es meistens nie gut zu erwähnen, dass man zur Bundeswehr will, dann denken sie, ich wäre ein Mannsweib oder so. Ich war weder ein Mannsweib, noch ne Barbie. Einfach jemand, der sich nicht zu schade dafür war anzupacken, aber sich trotzdem gerne auch mal schminkte und schick machte.

"Genug geredet. Lass uns tanzen! "

"Aber hier tanzt doch keiner" Rief ich leise aus ".

"Nicht hier. Komm mit! Obwohl du kannst ja nirgendwo anders hin" lachte er und zog mich mit aus der Bar.

Als wir an Selin vorbei gingen, zwinkerte sie mir zu und schmiegte sich näher an Lukas.

Marc zog mich hinter sich her durch die Straßen, bis er zwei Blocks weiter an einem Club stehen blieb der "Nachtschicht" hieß. Jedoch stellte er sich nicht wie erwartet an, sondern ging mit einem Handschlag am Türsteher vorbei direkt ins Innere.

Wow! Ich hätte da jetzt ne Stunde angestanden. ....

Ich merkte seine Hand immer noch an meiner und das Gefühl beruhigte mich allgemein. Im Club an sich war es dunkel, das einzige Licht dort waren die weißen klamotten die im schwarzlicht leuchteten. Marc zog mich auf die Tanzfläche bis wir mitten in der Menschenmasse waren und schlang seine Arme um meine Hüften.

Besser gesagt eine schlang er um meine Hüfte und die andere, an der die Handschellen war, plazierte er auf meiner Hüfte.

Augenblicklich fingen wir an, uns zum Takt der Musik zu bewegen.

Ich schmiegte mich enger an ihn, denn sein Körper strahlte Wärme und Sicherheit aus.

Seine freie Hand wanderte meine Seite hoch und runter bis er wieder an meiner Hüfte verharrte.

Ich drehte mich in seinen Armen um und schmiegte mich wieder an ihn. Er fasste erneut meine Hüfte und zog mich noch enger an sich, sodass ich seinen Schritt an meinem po spüren konnte.

Seinen Kopf hatte er an meinen Hals geschmiegt und verteilte leichte Küsse auf meiner brennenden haut.

Als ich mich das nächste mal umdrehte, fanden seine Lippen automatisch meine und wir küssten uns eine gefühlte Ewigkeit. Zuerst vorsichtig, aber dann ungezügelt und leidenschaftlich.

Meine Lippen fingen an zu gribbeln und ich löste mich schwer atmend von ihm.

Seine Augen blitzten und er stand mit leicht offenem Mund vor mir. "Lass uns verschwinden!" Knurrte er mir ins Ohr. Mich überlief eine Gänsehaut und perplex nickte ich nur und folgte ihm aus dem Club.


Military LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt