Kapitel 20

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Das gesamte Wochenende hatte ich mich bei Selin verkrochen und meine Wunden geleckt. Es hatte ihr einiges an Mühe abverlangt, mein Selbstwertgefühl wieder einigermaßen aufzubauen. Nun war ich zurück in der Kaserne und der Alltag hatte mich wieder. Erst spät am vorherigen Sonntag abend war ich eingetroffen und hatte den Abend damit verbracht, Lea und Mia zu erzählen was passiert war. Auch sie hatten Neuigkeiten für mich gehabt. Anscheinend hatte Marc bei der gesamten Schießübung nur abwesend da gestanden und weder etwas getan,  noch gesagt. Geschieht ihm recht! Auch wenn dieser Fakt ein Schmerzen in meiner Brust hervor rief. Was wenn er die ganze Zeit an mich gedacht hatte? Nur mit Mühe hatte ich diesen Gedanken verdrängen können, denn heute würde ich auf eine harte Probe gestellt werden. 

Um halb 6 standen wir alle, in kompletter Kampfmontur mit gepackten Rucksäcken vor der Kaserne und warteten auf unsere Ausbilder. Diese traten auf uns zu und nach dem Salut erhob Marc die Stimme " Wir werden jetzt abmarschieren zum Biwak. Es wird kein Jahrhundertmarsch, aber er wird sie schon etwas fordern." Nun zogen sich auch Marc und Sven ihre Rücksäcke über und maschierten ab. Sven vorneweg, Marc reihte sich hinter uns ein, weswegen ich versuchte relativ weit nach vorne zu kommen. Ich reihte mich mit Lea und Mia zwischen den Jungs ein. Wir liefen eine ganze Zeit lang. Berg hoch, Berg runter, durch Wälder, über Felder, durch Bäche und Sümpfe durch. Wir waren ungefähr 5 Stunden unterwegs. Meine Füße brannten, der Schweiß lief meine Stirn herunter und auch meinen Rücken spürte ich deutlich. Doch dann waren wir endlich da. Auf einer kleinen Waldlichtung hielt Sven inne und als alle aufgeschlossen hatten, gab Marc den Befehl, die Biwaks aufzubauen. Kurz wurde besprochen, wie es am besten wäre, dann begannen alle ihre eigenen Zelte aufzubauen.

Sven und Marc zeigten uns wie wir aus den zwei Zeltbahnen ein Zelt errichteten, wie wir am besten einen Bewässerungsgraben anlegten und anschließend errichteten wir gut versteckt eine Feuerstelle. Natürlich ging es auch darum, relativ unabhängig zu operieren. Während einige der Kameraden sich tarnten und den Platz sicherten, gingen Lea, Mia, ich und noch ein paar andere mit Sven los um Nahrung und relativ sauberes Wasser zu beschaffen, doch sonderlich erfolgreich fiel dies nicht aus. Als wir zurück kehrten, wartete der Kompaniefeldwebel bereits mit warmen Essen bei den Zelten. 

Wir setzten uns alle ans Feuer und aßen gemeinsam den einfachen Eintopf, denn auch wenn ich es nicht sonderlich zugeben wollte, war ich doch hungriger als gedacht.
In der ersten Nacht bekam ich trotz Müdigkeit kaum ein Auge zu. Die Gräusche der Nacht und der Tiere liesen mich nicht zum einschlafen kommen. Aber auch meine Gedanken hielten mich wach. Zwar war ich darauf gefasst gewesen, Marc wieder gegenüberzutreten, trotzdem hatte mich der Tag heute mitgenommen. Es hatte mich sehr verletzt so von Marc ignoriert zu werden und nur langsam wurde mir bewusst, wie sehr ich seine Aufmerkamkeit brauchte. 

Mir war seine Meinung noch immer wichtig, obwohl ich doch eigentlich so sauer auf ihn sein sollte. Er hatte sich wie ein Arschloch verhalten, hatte mich fallen gelassen und sehr verletzt und noch immer hechelte ich ihm hinterher wie ein kleiner dummer Köter. Was war nur los mit mir? Verdammt, ich musste mich mal einkriegen! Normalerweise hasste ich diese kleinen, naiven Mädchen, die sich schlecht von den Männern behandeln lassen und sich nicht wehrern können. Und jetzt? War ich eine von ihnen. 

Marc P.O.V

Mit geschlossenen Augen lag ich in dem Zelt und lauschte den Geräuschen. Gerne erinnerte ich mich an meine eigene Grundausbildung zurück. Es war bereits knapp 10 Jahre her, dass ich so blau hinter den Ohren das Biwak abgeschlossen hatte. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie wir uns gegenseitig Streiche gespielt hatten, unsere Grenzen bei den Ausbildern getestet hatten und wie es mir damals ergangen war. Doch heute waren meine Gedanke getrübt. Ich hatte Scheiße gebaut und so nicht nur mir geschadet, sondern vorallem Kate. Ihr Blick hatte mir das Herz gebrochen. Sie hatte so verletzlich und zart gewirkt, ganz anders, als die Kämpferin, die ich kennen gelernt hatte. Mein schlechtes Gewissen machte mir keine Ruhe. Ich hatte noch nie so eine beeindruckende Frau wie sie getroffen.  Wie sie in diesem verflucht heißen, roten Kleid an der Bar gestanden hatte, sich einen Killercocktail bestellt  und mich herausgefordert hatte.
Zuerst wollte ich nur einem kleinen, süßen Mädchen in Not helfen, doch dann als sie sich zu mir umgedreht hatte und ich dieses schelmiche Funkeln in ihren Augen gesehen hatte, war mir anders geworden. Sie war so ganz anders, als diese typischen Mädchen, die sich nur um ihr Äußeres kümmerten und denen nur wichtig war, wie sie bei Männern wirkten. Sie hatte mich ausgelacht, zurückgestoßen und sich mit mir angelegt. Ich war so neugierig gewesen und dann in der Shotsbar, als sie plötzlich an mich gekettet wurde. Es war wie Schicksal, auch wenn ich nicht sonderlich daran glaubte. Aber dieser Zufall war einfach zu groß. Vorallem durch die folgenden Stunden, war ich ihr vollkommen verfallen. Ich war so am Ende gewesen, dass ich ihre Nummer verloren hatte und dann stand sie vor mir. Als meine Schülerin. Es hätte nicht schlimmer und besser zu gleich kommen. Ich hatte sie endlich gefunden, doch in der denkbar schlechtesten Situation, doch sie in Uniform zu sehen, wie sie kämpft und mit der Waffe hantiert, hatte sie noch so viel interessanter gemacht. Ich konnte es nicht leugnen: Kate war verdammt heiß!

Ein Knacken riss mich aus den Gedanken. Ich hielt den Atem an. Erneut ertönte ein knacken. Näher. Nach einigen Sekunden ein drittes Knacken, diesmal direkt vor meinem Zelt. Es raschelte an der Plane. Blitzschnell zog ich meine Waffe, entsicherte sie und zielte.

Ich weiß ihr habt schon viel zu lange nichts mehr von mir gehört.
Um ehrlich zu sein hatte ich mit diesem Kapitel schwer zu kämpfen, da es einerseits nur ein Füllkapitel ist, andererseits ich mit einer Schreibblockade zu kämpfen hatte. 😓😖
Auch in Zukunft wird es nur schleppend voran gehen, da ich bald mein Auslandssemester antreten werde und auch da nur bedingt zum Schreiben kommen werde.🙈 Doch ich werde mich so gut es geht ranhalten um Military Love zu Ende zu bringen.😔🤓
Ich hoffe das Kapitel ist euch nicht zu langweilig und wir sehen uns bald wider.🐍

Eure JoJo2797

Military LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt