Kapitel 8

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Es war schon eine Woche vergangen und er hatte sich noch nicht gemeldet. War das normal? Reagierte ich gerade über? Ich konnte mich kaum aufs lernen konzentrierten, sondern starrte nur auf mein Handy. Wird er sich überhaupt melden?

Marc P.O.V

Es war schon eine Woche vergangen. Ich lag in meinem Zimmer und mein Finger schwebte über Kates Namen, um sie anzurufen. Ich hatte mich echt zusammenreißen müssen, sie nicht schon nach 10 Minuten anzurufen. Als ich gerade auf die grüne Taste drücken wollte kam Sven mit einem Klopfen zur Tür rein.
"General Henrickson! Training in 5 Minuten!"
Mit kalter und befehlerischer Stimme knallte er mir diese Wörter an den Kopf. Ich musste mich beherrschen nicht laut loszulachen
"Leutnant Sven! Ich darf sie daran erinnern, dass sie mir gegenüber nicht befugt sind, Befehle auszusprechen!" drohte ich ihm.
Wir lachten beide und schlugen gegenseitig ein.

Ich arbeitete seit 6 Jahren bei der Bundeswehr. Mit 17 hatte ich die Schule abgebrochen und nach einem riesen Streit mit meinen Eltern bin ich schließlich zur Bundeswehr gegangen. Ich hatte mich angestrengt und etwas aus meinem Leben gemacht. Seid knapp 3 Jahren war ich nun Ausbilder und vor einem halben Jahr, nach einem Einsatz im Irak, wurde ich zum General ernannt und galt so als einer der jüngsten Generäle.....

Mit Sven zusammen stand ich in der großen Schwimmhalle und hielt die Rekruten im Auge. Ihre Kondition ließ echt zu wünschen übrig.
"SCHNELLER! UND RAUS 20 LIEGESTÜTZE!"
Sven und ich schickten sie hin und her, bis sie unserer Meinung nach genug hatten.
"Noch 50 m und dann seid ihr fertig!" rief ich nicht mehr ganz so laut und wollte mich gerade umdrehen, als einer der Männer anscheinend einen Krampf hatte und sich nicht mehr über Wasser halten konnte.
Reflexartig sprang ich mit voller Montur ins Wasser und zog ihn an Land. Mit Svens Hilfe half ich dem Kerl aus dem Wasser und drückte mich dann hoch, bis ich am Rand saß. Scheiße waren diese Schuhe schwer wenn sie nass waren!
Alle anderen verließen die Halle, während Sven mir auf die Schulter klopfte und sich dann um den Typen kümmerte.

Ich ging in die Umkleide und zog die nasse Uniform aus, als mein Handy aus einer der Taschen fiel.
FUCK! VERDAMMTER MIST! Ich versuchte noch, mein Handy zu retten, doch es machte keinen Piep mehr. Das kann doch nicht wahr sein! Da war Kates Nummer drauf! Bitte nicht!

Kate P.O.V

Es war nun 4 Monate her, dass Selin und ich in Köln waren. Marc hatte sich nicht gemeldet und ich hatte die Hoffnung aufgegeben.

Mittlerweile saß ich in meinem Golf auf dem Weg nach München, wo ich erst meine Grundausbildung bei der Bundeswehr absolvieren würde und anschließend studieren könne.

In der letzten Woche hatte ich mich von allen meinen Freunden verabschiedet. Es war das erste Mal nach der Abi-Feier , dass wir nochmal alle zusammen waren und gefeierten. Wir hatten uns eine Limo gemietet und waren nachdem wir uns 2 Stunden wie ein VIP gefühlt hatten noch in einen Club feiern gegangen.

Nicht alle meine Freunde befürworteten meine Entscheidung zur Bundeswehr zu gehen. Einige hatten Angst um mich, andere sagten, dass ich sie nicht mehr alle hätte, aber jeder wünschte mir viel Glück.

Der Abschied von meinen Eltern war schwieriger als gedacht. Auch meine Schwester wollte mich nicht wirklich gehen lassen, aber doch respektierten sie meine Entscheidung. Zum Glück musste ich nach München nur ca 4 Stunden fahren, sodass ich sie auch einmal am Wochenende besuchen konnte.

Ich war nun nur noch eine halbe Stunde von meinem Ziel entfernt. Ich war total nervös und einzig und allein die Gute-Laune Musik im Radio verhinderte, dass ich ausrastete.

Softdrink in der Hand, Feinste Seide an der Haut.
Ich kann verstehen, Es ist nicht leicht,
Dass du dich traust!Also marschier ich auf dich zu.
Ich bin da! Wo bist du?
Sag es laut! Sag es laut!
Du hast den Schick Schock,
Weil dich mein Schick schockt!
Du hast den Schick Schock
Schick Schock
Du hast den Schick Schock,
Weil dich mein Schick schockt!
Du hast den Schick Schock
Schickedi wickedi wah
Schick Schock
Schick Schock

Ich drehte die Musik leiser, als ich auf das Gelände fuhr, mein Auto abstellte und mit zittrigen Knien zur Anmeldung ging. Jetzt gab es kein zurück mehr!

Ich bekam eine Ausrüstung und ein Zimmer zugewiesen, das ich für die nächsten 3 Monaten mit 2 Mädchen teilen würde. Wir waren die einzigen 3 unter 15 Jungs. Ich hatte eine halbe Stunde um alle meine privaten Sachen bis auf wenige Kleinigkeiten in mein Auto bringen sollte.

Auf dem Zimmer angekommen, stellte ich glücklich fest, dass Maja auch da war. Wir fielen uns ungläubig um den Hals und freuten uns, wenigstens eine Person zu kennen. Als wir fertig mit dem umarmen waren wandte ich mich an das fremde Mädchen

"Hi, ich bin Katharina aber nenn mich einfach Kate".

"Ich bin Lea ", lächelte sie mich an.

Wir kamen direkt ins Gespräch und unterhielten uns über alles mögliche um uns kennen zu lernen. Als wir dann alles privates in unseren Autos verstaut hatten, kam einer unserer Ausbilder der sich als Sven vorstellte. er erklärte uns, wie unser Schrank aussehen sollte und alles weitere wichtige, wie zum Beispiel, dass er nur heute zu uns nett sein würde.

Sven war noch nicht wirklich alt, höchstens 30 Jahre vllt. Er war groß und hatte blonde Haare und blaue Augen.

In einer halben Stunde würden wir unsere erste Sporteinheit absolvieren, damit unsere Ausbilder sich ein Blick über unsere Sportliche Verfassung machen konnten.

Als Leutnant Sven verschwunden war verzogen Maja und Lea das Gesicht.
"Was ist?" fragte ich die zwei verwirrt.
" Ach nichts", meinte Maja, "Wir hatten nur die Hoffnung dass der Sexy Ausbilder kommen würde..."
"Sexy Ausbilder?" fragte ich belustigt, "Der war doch auch nicht schlecht!"
"Dann hast du noch nicht General Hendrickson gesehen! Dann wirst du sabbern wie ein Labrador!" lachte sie.
"Naja du wirst es ja gleich sehen" meinte Lea belustigt.

Kopfschüttelnd machte ich mich fertig und schon gingen wir zusammen zum Sportplatz.

Einige Jungs waren schon da und so stellten wir uns gegenseitig vor. Wir bemerkten gar nicht wie Leutnant Sven und der andere Ausbilder zu uns kamen, da wir mit den Rücken zu ihnen standen, bis eine mir nur allzu bekannte Stimme alle zur Ordnung rief: " IN EINE REIHE SOLDATEN!"

Ich drehte mich geschockt zu der Stimme und konnte meinen Augen nicht trauen.

DAS KONNTE NICHT WAR SEIN!



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