Kapitel 18

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Marc P.O.V.

"Halt dich von mir fern! Komm mir nie wieder zu nahe! Und nenn mich nicht Marc! Ich bin dein Ausbilder und immer noch mit General Hendrickson anzusprechen! Haben wir uns verstanden?"
Ein Blick in ihre Augen und ich wusste, dass ich sie mit diesen Worten gebrochen hatte.
Ich kannte diesen Blick.
Schonn einmal hatte mich jemand mit diesem Blick angesehen.
Schon einmal hatte ich einen Menschen so enttäuscht.
Und schon einmal hatte ich mir geschworen, dass dies nie wieder passieren sollte.

Geduckt halten. Vorwärts. Vorwärts. Da war jemand. Umdrehen. Die Umgeung im Auge behalten. Weiter vorwärts. Springen, und nochmal springen. Vom Dach runter spähen. Feind ausfindig machen. Und Schuss.

"Marc!", klopfte es an meiner Tür. „Verdammt Marc mach die Tür auf!" kam es polternd von meiner Tür. Boah verdammt! Können die mich nicht mal in Ruhe lassen?
Genervt zog ich meine Kopfhörer aus und schmiss sie neben mich aufs Bett. Den Kontroller plazierte ich daneben, ehe ich aufstand um meine Zimmertür zu öffnen.
Davor stand meine Mutter.
Sie sah mit gerunselter Stirn zu mir auf. Die Falte über ihren Augen war tiefer und die Augenringer extremer geworden. Meine Mum sah fertig aus. Ihre grünen, matten Augen musterten mich besorgt.
„Was ist?" fragte ich genervt. Ich war fast in Level 48 angekommen! Und damit bald besser als Damien der Kotzbocken!

„Ich geh arbeiten. Tu mir bitte den Gefallen und bring den Müll raus und räum die Spühlmaschiene aus. Und sei etwas leiser, deinem Vater geht es nicht gut"

„Jaja mach ich", meinte ich augenverdrehend. Ihre Augen schienen noch trüber und matter zu werden als sie nicht schon waren, wenn das überhaupt noch ging.
„Sonst noch was?" gab ich genervt von mir. Als sie den Kopf schüttelte drehte ich mich nur um und ließ die Tür zufallen.
„Ich hab dich lieb Marc"
Es war nicht mehr als ein Flüstern, es musste Einbildung sein, trotzdem ließen diese vier Worte mich stocken, weil ich wusste, dass sie von meiner Mum kamen. Ich hasste mich selbst, hasste mich selst dafür, dass ich nicht aus meiner Haut konnte und so ein Arschloch war.

Es war bereits Abend. Meine Mum ging nachts immer in einen großen Bürokomplex putzen. Das war einer ihrer 3 Nebenjobs, um uns über Wasser zu halten. Als ich endlich mein Ziel: Level 48 erreicht hatte, schlich ich mich in die Küche, nur um enttäuscht feststellen zu müssen, dass wir nichts mehr zu essen da hatten, außer etwas von Mums selbst kreiertem Gemüseauflauf. Is ja eklig. Angewiedert stellte ich die Schüssel zurück in den Kühlschrank und wollte zurück in mein Zimmer. Als ich mich umdrehte, erschrack ich vor dem Schatten, der in der Tür zur Küche stand. 'Das hatte ich davon wenn ich nie Licht anmache!' ermahnte ich mich selbst.

„Hast du die Spülmaschiene schon ausgeräumt?" durchallte seine Stimme die Stille. „Nein" ich senkte den Kopf und starrte auf die Spüle
„Hast du den Müll schon rausgebracht?" Musste er denn uneding darauf rum hacken?
„Nein"
„Mann Junge! Wann wirst du endlich erwachsen? Siehst du denn nicht, wie schlecht es uns geht? Wie hart deine Mutter arbeitet, um uns über Wasser zu halten? Sie rackert, damit du ein Dach über dem Kopf hast! Dass du einen warmen Platz zum schlafen hast und so dankst du es ihr?"
Mein Vater schnappte nach Luft und stütze sich gegen den Türrahmen. Er sollte sich nicht aufregen, da er ein schwaches Herz hatte.
„Dad, ich-"

„Ich will nichts mehr hören!" Mein Vater schüttelte enttäuscht den Kopf „Ich kann es nicht mehr hören.....Ich bin es so leid!", gestützt an die Wand, kehrte er mir den Rücken zu und lief den Flur entlang richtung Schlafzimmer.
Ein Krachen ertönte.
Das Einzige, was ich wirklich spürte, war der Schmerz in meiner Faus, die ich auf die Areitsplatte gedonnert hatte. Wie in Trance lief ich in mein Zimmer, packte meinen Rucksack, holte meine Spardose unter meinem Bett hervor, steckte mein ganzes Erspartes ein, nahm meine Jacke und ging.

17h vorher

Glückselig ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. In Gedanken hang ich noch immer an ihren weichen, nach Aprikose schmeckenden Lippen, die mich zum Abschied geküsst, geneckt und angelächelt hatten. Das Knallen meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. Als ich in Richtung Tür spähte, entdeckte ich Sven, der gegen die Tür gelehnt stand.
"Sven?" ich war erstaunt ihn hier zu sehen. Ich meine: klar waren wir Freunde, aber es kam doch eher selten vor, dass er zu mir auf die Stube kam. Wiso sollte er auch?

Sven kam seufzend auf mich zu und lehnte sich gegen den Schreibtisch, der gegenüber meines Bettes stand. Ich richtete mich auf und sah fragend zu Sven " Was machst du hier? Ist irgendwas?"
Dieser fuhr sich sichtlich bedrückt durch die Haare. "Ich....ach Mann ich weiß nicht wie ich es anfangen soll. Mann du bist mein bester Kumpel! Und deine Meinung bedeutet mir viel aber... Ach verdammt mann Marc du hast Mist geaut!"
Ich sah Sven perlex an. Was meinte er bitte? Sven sah bedrückt aus, als würde er sich sichtlich unwohl fühlen. „Sven was meinst du?" Ich hatte meinen Untermann seit langem nicht mehr so durcheinander gesehen.
„Alter Sven, du weißt, du kannst mit mir reden, also wenn dir etwas nicht passen sollte, dann raus damit!"

„Es geht um Kate"

„Kate?" Auf was wollte er hinaus? Bis jetzt hatten wir noch nicht wirklich über das Thema geredet, aber auch an Fasching hatte er mir geholfen und stand an meiner Seite, wie ich es von einem guten Leutnant und Freund auch erwartete.

„Marc es tut mir leid, aber ich glaube die Sache mit Kate ist falsch...." Falsch?
„Falsch? Was meinst du?" ich merkte wie mein Tonfall schärfer wurde. Worauf wollte er verdammt nochmal raus?

"Ich habe mitbekommen, wie sich General Jefferson und Oberleutnant Garcia unterhalten haben. Ich würde jetzt nicht sagen dass ich gelauscht hätte. Ich bin da eher so durch Zufall vorbei gekommen und..."

„Mann Sven komm auf den Punkt!" ermahnte ich ihn schroff
„Ist ja gut, ist ja gut!" seufste Sven „Auf jeden Fall haben sie sich darüber unterhalten, dass sie dein Verhalten in letzter Zeit etwas verwundert und sie glauben, dass du möglicherweise Interesse an einer der Rekrutinnen hast. Mann ich bitte dich beende das zwischen Kate und dir! Wenn die das rausfinden! Du und ein Schützling. Sie wird rausfliegen und du auch, oder man erkennt dir deinen Dienstgrad ab!" Sven stockte kurz, doch ich war zu geschockt um darauf zu reagieren. Soweit hatte ich noch nicht gedacht. Immer wenn ich bei Kate war, war ich wie in einer kleinen eigenen Welt.

„Bitte Marc, ich werde dir nichts vorschreiben, aber ich mach mir Gedanken um dich. Du bringst euch beide in Gefahr! Wenigstens bis sie einen sicheren Platz hat..."

Wie gelähmt starrte ich auf den Boden. Gerade erst hatte ich sie komplett für mich gewonnen und nun sollte ich sie gehen lassen. Zu ihrem Schutz, aber ich wusste nicht, ob ich so selstlos sein könnte. Sie gehörte zu mir. Bei ihr fühlte ich mich, als wäre ich endlch Zuhause angekommen. Immer hatte ich mich ruhelos gefühlt, bis ich ihre warmen braunen Augen zum erstn Mal gesehen hatte.

Sie ist die Liebe meines Lebens, die die ich gehen lassen muss, um sie zu beschützen.

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Neues Kapitel, neues Glück🐢

Hach meine armen beiden Babys 😯
Wer fühlt noch mit den beiden mit?

Hättet ihr gedacht, dass sich Marc deswegen so verhält? Was war eure Vermutung gewesen?

Das würde mich echt interessieren 😊 ebenso wie eure Kritik😉

Danke Danke Danke für die 4.2k!!! 😍😘

Viel Spaß  weiterhin 💋
Eure JoJo2797❤

Military LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt