Kapitel 4

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Ich brach auf dem Gehsteig zusammen. Tränen liefen mir die Wangen hinunter und ich fing an unaufhörlich zu schluchzen.
„Nein, nicht er!"brüllte ich wütend auf die kalte Straße. Ein Ehepaar schaute mich erschrocken an und beeilte sich weiter zu laufen.
Ich verbarg mein Gesicht zwischen meinen Knien.
„Hey? Du da, alles okay?" Die Stimme war rau und tief.
Ich schaute nicht auf.
„Scheint nicht so."gab sich die fremde Stimme selbst die Antwort, als ich nicht antwortete.
„Was machst du da? Die Straße ist eiskalt."fragte die Stimme weiter.
Ich hob langsam den Kopf und wischte mir die Tränen weg. Warum ging derjenige nicht? „Nein...alles okay." Ich versuchte zu Lächeln aber es kam nur ein weiteres Schluchzen aus meinem Mund.
„So sieht es aber nicht aus."stellte die Stimme trocken fest.
Ich musterte den Jungen vor mir. Er hatte schwarze Haare und auch dunkle Augen. Seine Haut war rötlich-braun gefärbt und er sah irgendwie nach Indianer aus.
Er lächelte sorgenvoll und kniete sich neben mich auf den Boden. „Willst du es mir sagen?"
Ich starrte ihn verwirrt an. Ich kannte ihn ja nicht mal und er bot mir an mir zu zuhören.
„Ich will nur helfen. Bitte, was kann ich machen? Ich kann niemanden weinen sehen." Er schien es ehrlich zu meinen. Ich starrte ihn verwundert an. Dann erwiderte ich:„Kannst du schweigen?"

„Es fing so an. Ich war damals 14 bin aber auf eine Party gegangen die erst ab 16 war. Und dann war da so ein süßer, 18 Jahre alter Junge. Ich hatte noch keine Aufklärung gehabt. Keine Ahnung warum. Vielleicht fand das keiner wichtig bei einem 14 Jährigem Mädchen." Ich linste hinüber zu dem Jungen der da saß und zuhörte. Es war mir peinlich.
Er forderte mich mit einer Geste auf weiter zureden. Ich vertraute ihm - keine Ahnung warum. „ Jedenfalls bin ich mit ihm nach Hause gefahren. Er fragte mich ob ich DIE Pillen genommen habe. Ich hab einfach ja gesagt. Das waren wohl solche gegen Schwangerschaft. Aber ich hatte keine genommen.
Ich merkte....ich merkte 2 Monate später das ich schwanger war. Zu der Zeit war Jeremy aus der Stadt. Zum Glück. Ich gebar meinen kleinen Lion. Er ist jetzt 3 Jahre alt. Alle meine Freunde bis auf Amber haben mich verlassen.
Und...und nun ist...Jeremy wieder da! In der Stadt." Die letzen 2 Sätze keuchte ich. Ich wollte nicht noch mehr heulen.
Der Junge sah mich an. Er wirkte nachdenklich. „Wow."
„Ich wirke wohl ziemlich verrückt das ich das erzähle, oder?" Ich starrte ihn scheu an.
„Nein, Danke das du es mir gesagt hast. Ich heiße übrigens Muraco das heißt Weißer Mond. Du hast bestimmt schon bemerkt, ich stamme von Indianern ab, aber nur zur Hälfte." Er lächelte schief. Ich musste zurück grinsen, man konnte nichts dagegen tun.
„Schon besser."
Ich lächelte leicht weiter.
„Coco! Alles okay? Wer ist das?" Amber raste mit großen Augen auf mich zu. „Muraco ist okay. Er hat mir geholfen."
Amber hob eine Augenbraue und beäugte Muraco misstrauisch.
Mir war unbehaglich zumute und ich fügte hinzu:„ Wirklich, kein Problem. Ich bin hier zusammen gebrochen. Er hat mir geholfen." Ich sah sie bittend an. Sie lächelte leicht. „Okay, kommst du mit rein?"
„Nein! Ich meine, es wäre besser wenn du sie mit nachhause nimmst. Jetzt." Die raue Stimme von Muraco antwortete.
Erst jetzt schien Amber mich richtig anzuschauen. „Hast du geweint?"
Ich nickte nur und merkte wie sich eine weitere Träne meine Wange hinunter stahl.
„Bitte hör auf zu weinen."baten Muraco und Amber mich gleichzeitig.
„Gehen wir."flüsterte ich traurig.
Ich lief wackelig entlang der Straße in Richtung Ambers Haus.
„Warte! Sehen wir uns wieder? Ich meine nicht so als Date sondern einfach so." Muraco fasste mich am Arm.
„Okay."
„Kennst du die Juicebar in der Sonacherstraße?"
„Klar. Übermorgen, Samstag um 14:00?" Die Juicebar war nur 2 Straßen entfernt von meiner Wohnung.
Muraco grinste mich an - und war weg.
„Eh, denkst du wirklich der will nur Freundschaft von dir?" Amber rannte mit trippelnden Füßen auf mich zu.
„Mmm."
„Okay."
Ich setzte einen Fuß vor den anderen und versuchte nicht noch ein mal zusammen zu brechen. Langsam spielte ich ein Spiel. Ich durfte nicht die Rillen oder die Risse in der Teerstraße berühren. Gedankenverloren tanzte ich über den Bordstein. Es lenkte mich ab und...irgendwie erinnerte es mich an meine Kindheit. Als alles noch gut war.

„Willst du mir bitte sagen warum du so traurig-wütend oder was auch immer bist?! Bitte es macht mich Kirre. Du sagst nur "er ist wieder da" Bitte!" Amber schaute mich wütend an. Ich sah den ganzen Tag schon ins Leere, ich wusste gar nicht das ich gesagt hatte "er ist wieder da".
Plötzlich starrte ich ihr in die Augen. „Der Vater meines Sohns."

Hey und erstmal Danke an alle die meine Geschichte lesen!

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Hab euch lieb!😄❤️

Meine Frage; Blau oder Rot? :D

Der Junge Der Mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt