Kapitel 30

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Kapitel 30

Chris. Er hatte sich bei mir gemeldet. Starr sah ich auf die E-Mail.

"Liebe, kleine Coco! Jeremy hat sich also tatsächlich aus dem Staub gemacht. Amüsant. Triff mich im Park, bei unserem Busch. Ich bringe Lion mit, aber auch eine Waffe. Also denk nicht daran die Polizei einzuschalten, sonst wird Lion dafür bezahlen."

Geschockt schlug ich mir die Hände vor den Mund und sank in mich zusammen. Ohne Jeremy war alles so viel schlimmer... Die ganze Zeit hatte ich darauf gewartet, dass Chris sich meldete und trotzdem war ich schockiert, als ich diese E-Mail bekam. Lion zu liebe machte ich mich fertig. Ich zog mir eine Jeans, einen grauen Kapuzenpullover und graue Schuhe an, packte meine Handtasche und verlies das Haus. Meiner Mutter, die nach Lion gefragt hatte, hatte ich gesagt er würde bei einem Freund übernachten. Ich war in den letzten Stunden so krank vor Sorge gewesen, dass sie mir wie Jahre vorkamen. Meine Fingernägel hatte ich blutig gekaut und kaum etwas gegessen. Mein Körper war es nicht mehr gewohnt so wenig zu essen, seit dem Zwischenfall aber es fühlte sich sogar gut an. Etwas im Griff zu haben. Weniger zu essen.

Ich lief so schnell ich konnte zu dem Gebüsch, das Chris und meine Kindheit geprägt hatte. Ich schob mehrere Zweige weg und schlüpfte in unser Versteck. Als erstes sah ich Lion. Sein verweintes Gesicht seine Hände die gefesselt waren. Meine Augen weiteten sich als ich die gesamte Situation erfasste. Neben Lion war Chris er war an den Händen an einen anderen Mann gefesselt und hatte tiefe, dunkle Augenringe. Daneben stand ein weiterer Mann. Er war groß, hatte schwarze Haare mit grauen Stellen und sah mich mit einem unergründlichen Blick an.

„Du warst das nicht!", stellte ich mit weit aufgerissenen Augen, an Chris gewandt, fest. „Aber wer...? Und ich habe dich doch in dem Zimmer gesehen!"

Doch Chris sah mich nur traurig an. Sein Mund war, wie der von Lion geknebelt.

„Lässt mich zu meinem Sohn!", verlangte ich an den großen Mann gewandt.

Er schüttelte den Kopf und sagte leise:„ Jetzt."

Hinter mir raschelte das Gebüsch und eine überdurchschnittlich große Frau, genau wie die Männer in einen Anzug gekleidet packte meine Arme. Ich stieß einen Schrei aus. „Das könnt ihr nicht machen. Mein Sohn, ich will zu meinem Sohn!"

Das Adrenalin schoss in meine Adern und ich zog die Augenbrauen zusammen. Erst jetzt merkte ich was Mutterliebe wirklich war. Mein Kind wurde bedroht!

Mutterliebe war in diesem Moment eine extrem starke Wut die wie ein Fluss durch meine Adern strömte: unaufhaltsam und gewaltig. Ich trat blind hinter mich und merkte wie mein Fuß durch Luft rauschte. Dann trat ich ein weiteres Mal und hörte etwas knacken. Ich hatte ihre Kniescheibe getroffen. Die Frau hatte meine Hände losgelassen. Mit all meiner Kraft schlug ich dem einen Mann entgegen, der dazwischen gehen wollte und erreichte meinen Sohn. Ich riss ihm den Knebel vom Mund und umarmte ihn. „Alles wird gut mein Schatz. Alles wird gut." Doch mein Sohn starrte nur mit großen Augen hinter mich.

Ich hörte ein Klicken an meinem Hinterkopf. Eine Waffe.
Doch ich hob meine Hand und fuhr über Lions Wange.
„Okay. Das ist ein Spiel, hörst du mich? Fangi, okay? Wir wurden gefangen."
„Ich mag das Spiel nicht!", jammerte Lion mit tränenüberströmten Wangen.
„Wir müssen es  jetzt aber spielen.", sagte ich so ruhig ich konnte, während in mir innerlich die Welt zusammen brach. Langsam hob ich meine Hände hoch. Der große Mann zog mich hoch und schleifte mich auf die andere Seite. „Du bist mutig.", sagte er mit tiefer Stimme und einen Blick auf die am Boden liegende Frau werfend.
„Mir war klar, dass sie nicht stark genug ist.", wandte er sich an den zweiten Mann. Der nickte nur kurz.
„Da du ja gefragt hast: Ich bin Max."
„Das sagt mir viel!", fauchte ich ihn an.
„Ich bin Jeremy's Stiefvater."

Jooo mal ein neues Kapitel!
Was haltet ihr davon? 🤔🙊

Der Junge Der Mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt