Kapitel 26

3.3K 125 4
                                    

Langsam und sanft öffnete ich meine eisblauen Augen und setzte mich auf. Ich war wohl während dem Film eingeschlafen aber der Fernseher war komischerweise aus. Ich spürte wie es mir besser ging und Energie durchströmte mich wie ein Fluss der seine Decke aus Eis weg spült und weiter schwimmt. Wie mein Körper klarer wurde so wurde auch mein Kopf klarer.
Ich stand auf, lief zu dem Spiegel der an der Blau gestrichenen Wand im Eingang hing und beobachtete mich. Der Schlaf hatte mir wohl gut getan denn ich sah schon viel besser aus. Meine Wangen hatten Farbe zurück gewonnen und meine Augen blitzten fröhlich auf. Das Haar hätte ich offen gelassen aber nun lief ich ins Bad, kämmte sie mir und flocht sie zu einem lockeren Zopf. Lion war bei meiner Mutter, fiel es mir da ein. Plötzlich färbten sich meine Wangen rot und ein entsetzter Ausdruck huschte über mein Gesicht.
Oh je! Wieso wusste Jeremy von Lion und was GENAU wusste er?
Wusste er das er Vater war...und das schon seit drei Jahren?
Ich schloss resigniert die Augen und setze mich vor dem Spiegel hin.
„Coco?" Ich sah in den Siegel und erkannte die große Silhouette Jey's der sich nieder kniete und mir die Arme um den Körper legte. Panisch riss ich mich aus seiner Umarmung und krabbelte ein Stück von ihm weg bis ich an eine Wand stieß. „Woher weist du von Lion?"stammelte ich stoßend hervor und riss die Augen auf. „Woher?"flüsterte ich.
Jey schloss die Augen und begann mit leiser Stimme zu erzählen. „Als du nicht zurück kamst vom Eis holen machte ich mir panische Sorgen und als ich dich dann sah dort nieder geschlagen im Gebüsch..." Er schüttelte den Kopf und senkte die Augen. „Ich habe sofort den Krankenwagen geholt und dann wurde deine Mutter angerufen. Natürlich kam sie auch schnell, mit Lion an der Hand. Als wir erst nicht zu dir durften kamen wir ein bisschen in's Gespräch und dabei stellte sich heraus das er dein Kind ist. Ist...ist es schlimm das ich das weiß?"fragte er verwirrt als ich ihn immer panischer anstarrte.
„Weißt du...von wem er ist?"fragte ich immer noch mit großen Augen.
„Nein. Das wusste deine Mutter auch nicht. Die sagte du hast es niemandem verraten außer vielleicht deiner besten Freundin."
„Oh. Gut."ich lächelte. „Ist ja auch nicht wichtig." Dann verließ ich den Raum.

Doch ich hatte die Rechnung ohne Jey gemacht, der leise hinter mir her geschlichen war bis in mein Zimmer.
Ich erschreckte mich leicht als ich ihn leise lachen hörte. Es war sonst so still. Ich setzte mich auf den Boden und seufzte schwer.
„Wer ist der Vater?"murmelte Jey vorsichtig. Er stand im Türrahmen und starrte auf mich herab.
„Es ist nicht wichtig!"fauchte ich ihn an, sodass er zusammen zuckte dann aber lachen musste. „Weist du eigentlich wie süß du aussiehst wenn du sauer bist?"
„Tu ich gar nicht!"maulte ich ihn beleidigt an. Er grinste nur und setzte sich neben mich. Demonstrativ legte ich mich auf den Rücken und starrte auf die Decke. Plötzlich schob sich etwas in mein Blickfeld und Jeremy's Arme stemmten sich neben meiner Schulter in den Boden. Ich spürte wie unser Atem gegeneinander prallte und war mir plötzlich unserer Nähe bewusst. Ein wohliges Kribbeln durchzog meinen Körper als er immer näher kam. Dann berührten seine weichen Lippen meine. Langsam biss er mir in die Unterlippe was mich noch mehr erschaudern ließ.  Dann ließ er von mir ab und fragte noch einmal „Wer ist der Vater?"seine Stimme klang weich aber dennoch fordernd. „Wer? Bitte ich muss es wissen!"
„Wieso?"fragte ich sanft und sah ihn deutlich an.
„Weil ich dich liebe und dich niemals an jemand anderen verlieren will. Also, wer ist der Vater?"

„Du"

Oh Ohhh....

Der Junge Der Mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt