Kapitel 29

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Kapitel 29

Verträumt öffnete ich meine Augen. Seit Jeremy mir die Kette geschenkt hatte, waren schon 3 Tage vergangen. Es wurde Zeit das ich mal wieder in die Schule ging. Ich war oft genug nicht hingegangen. Am Ende musste ich noch mal alles wiederholen. Nein Danke!
Ich stand auf, lief ins Bad, und stellte mich erstmal unter die Dusche. Während das heiße Wasser meinem Körper hinunterlief summte ich ein Lied. Ich rieb mich überall mit Körpershampoo ein, außer an den Stellen an die ich nicht kam. Ich versuchte an alle Stellen heranzukommen, tat mir jedoch schwer. Plötzlich spürte ich wie jemand hinter mich trat. „Lass mich das machen...", murmelte Jey mit seiner tiefen Stimme. Ich bekam Gänsehaut. Ich spürte wie er eine Handvoll Shampoo nahm und es auf meinem Rücken verteilte. Dann massierte er es sorgfältig ein. Er schien jeden einzelnen Winkel meines Rückens zu erforschen wollen, während er in kreisenden Bewegungen das Shampoo einmassierte. Ich schloss die Augen. Dann legte ich meine Arme nach hinten um seinen Hals. Er legte seine um mich sodass sie auf Höhe meines Bauches lagen. Dann küsste er zärtlich meinen Hals und wanderte höher bis zu der kleinen Kuhle an meinem Ohr. Ich stöhnte leise, drehte mich um, presste meinen nassen Körper an seinen und küsste ihn.

Ich lief zu Jeremys Cafémaschine und stellte mich professionell an sie. „Möchte der feine Herr einen Café? Ich habe zwar keine Ahnung wie diese Machine funktioniert aber ja...", lachte ich und zwinkerten ihm zu.
„Hehe tja.", grinste Jeremy und seine Augen blitzten mich belustigt an.
Er umarmte mich von hinten und schob mich von der Maschine weg. Plötzlich flogen kleine Schmetterlinge in meinen Bauch und flatterten dort herum. Jeremy machte zwei Café und zauberte mir sogar ein Herz in den Schaum.
Ich nahm einen Schluck und sofort fing Jeremy an zu grinsen. „Du hast...da...überall Schaum!", lachte er und lief auf sie zu.
„Wo genau?", fragte ich und versuchte mir den Schaum wegzuwischen. Er fing meine Hand mitten in der Luft ab und drückte sie zur Seite. Dann kam er näher und senkte seinen Kopf. Verwirrt hob ich meinen. Dann trafen unsere Lippen aufeinander. In mir fühlte es sich so an als ob die Schmetterlinge explodierten. Ich hielt die Luft an und erwiderte den Kuss. Er küsste mir sanft den Schaum von den Lippen. Ich hatte die Augen geschlossen und spürte wie der Cafégeschmack sich langsam in unseren Mündern verteilte.
Mann lösten wir uns keuchend. Mir war ein wenig schwindelig, was wohl daran lag das ich ich so lange die Luft angehalten hatte. „Alles okay?", fragte Jey besorgt. Seine grünen Augen sahen mich sanft und forschend an.
„Ja, alles gut.", lächelte ich und umarmte ihn fester. 
„Lion schläft übrigens noch.", teilte er mir da mit.
„Hast du ihn ins Bett gebracht?", fragte ich zögernd.
„Ja gestern Abend...warum?" Jeremy sah mich irritiert an.
„Um wie viel Uhr?"
„Ungefähr um halb sieben."
Ich hob die Augenbrauen und schaute auf die Uhr. „Er hat noch nie so lange geschlafen, außer halt als Baby.", murmelte ich tonlos.
Jeremy sah mich alarmiert an. Zusammen rannten wir zu Lions Zimmer und machten leise die Tür auf. Lions Bett war leer. Meine Augen wanderten weiter. Auf dem Boden vor Lions Bett lag der kleine Hase Lulu. Ich bückte mich um ihn aufzuheben. Das Gesicht des kleinen Hasen war...

...grausam verunstaltet und aus dem Bauch waren kleine Stofffetzen gerissen die überall im Zimmer verteilt lagen. An den Kopf von Lulu war mit einem großen Nagel ein Zettel gepinnt und auf ihm stand:
Wenn sich ihr, Coco, und Jeremy nicht trennt und Jeremy weg zieht, bekommt ihr Lion nicht wieder. Und denkt gar nicht erst an die Polizei. Ihr wisst was sonst passiert.

Chris.

Chris? Wie konnte er nur! Ich spürte wie mir eine heiße Träne die Wange hinunter lief. Das konnte doch nicht wahr sein. Das war so unglaubwürdig! In meinem inneren zerriss sich etwas vor Trauer und Wut. Dafür würde Chris büßen. Es war mein Sohn den er da hatte. Doch das was mich am meisten erschreckte war nicht der zerfetzte Haase. Es waren die drei Bluttropfen auf dem Papier.

Wahrscheinlich das kostbare Blut meines Sohnes.

„Ich werde weg gehen. Es ist das Beste was wir jetzt machen können. Das Leben unseres Sohns hängt davon ab.", sagte Jeremy entschlossen. Er hatte sein Gesicht zu einer entschlossenen, starren Mine verzogen, aber Ich konnte sehen wie in ihm die Gefühle tobten. Er hatte erst so kurz seinen Sohn und schon sollte er ihn wieder verlassen?

„Es muss eine andere Lösung geben!", beharrte ich stur und massierte meine Schläfen. „Gott...mein armer, kleiner Lion...mein Löwe....", murmelte ich immer noch geschockt. Doch so sehr ich mich bemühte, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wütend zerknüllte ich den Zettel und sah zu Jey. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Er stand da und starrte durch das Fenster nach draußen. Dann blinzelte er kurz, zog die Augenbrauen zusammen und lächelte leicht. „Chris Plan hat extrem viele Löcher. Ich weiß nicht, ob er uns überwacht. Also schreibe ich es dir auf einem Zettel." Er holte Stift und Papier und schrieb konzentriert ein paar Sätze, während ich kurz vorm ausrasten war. Mein Sohn. Mein Sohn. Mein Sohn. Ich musste ihn retten!

Auf dem Zettel standen mehrere Punkte. Ich las alles durch und war überrascht wie konzentriert und genau Jey alles geschrieben hatte. Ich rang mir ein Lächeln ab und umarmte ihn.

„Na dann mal los", murmelte er in meine vollen, weichen Haare.

Tjaaa Leute! Ist lange her... Ich wollte aber auch keinen Erklärungs- oder Entschuldigungsroman verfassen also fasse ich mich kurz: ich hatte keine Motivation und die Schile war stressig! 😜
Anni

Der Junge Der Mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt