Ich wachte in dem Moment als die Tür aufschwang auf. Ein Mann mit braunen Haaren, die an den Schläfen grau gefärbt waren und eine Frau mit blonden, in einen Pferdeschwanz gebundenen Haaren betraten den Raum.
Während er etwas mollig war, war sie gertenschlank. Das lustige daran war, dass er leichtfüßig und mit grimmigen Gesichtsausdruck auf mich zutrat, während sie trampelnd lief und ein geübtes Lächeln auf den Lippen hatte. Er hatte einen Anzug an, sie eine Polizeiuniform.
„Guten Tag Frau...", sie warf schnell einen Blick auf ihre Unterlagen. „Denver. Hübscher Name."
Ich nickte ihr nur zu. Die Autorität die sie ausstrahlte schüchterte mich ein.
„Wir sind von der Polizei, wie Sie sicher schon bemerkt haben sollten. Ich bin Lena Schmidt und das neben mir ist Hubert Möller. Wir möchten die gesamte Geschichte hören und haben noch ein paar Fragen an sie. Lügen sie uns nicht an, das würde Ihnen und uns nur Probleme bringen.", sagte sie direkt und sah mir in die Augen um die Wichtigkeit ihrer Worte zu unterstreichen.
Ich begann ihnen alles zu erzählen. Von meinen Begegnungen mit Jeremy, z.B. in der Bucht, bis zu der Entführung. Irgendwann fingen meine Augen an zu brennen und schon wieder musste ich weinen. Ich versuchte alles unter Schluchzern zu erzählen und bekam gegen Ende fast kein Wort mehr heraus.
Das grimmige Gesicht des Mannes hatte sich im Laufe meiner Erzählung in ein mitleidiges verwandelt. Ich wollte sein Mitleid nicht. Ich wollte nur, dass er sich bei der Suche nach Lion und Chris beeilen würde. Die Frau legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Wir werden sie finden und bald wieder bekommen. Wiedersehen." Sie standen auf und liefen hinaus.Jetzt war es schon zwei Stunden her seitdem die Polizisten da waren und ich hatte immer noch nichts Neues gehört. Unruhig wälzte ich mich im Bett herum. Aufzustehen war mir nicht erlaubt, aber langsam hielt ich es nicht mehr aus. Das Ungewissen brachte mich fast um.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und eine Person mit einem dunklen Kapuzenpullover stürmte in den Raum. Ich riss panisch die Augen auf und schrie. Sie sollten mich nicht nochmal entführen!
Nicht zwei Sekunden später stand sie Person an meinem Bett.
Jeremy! „Oh mein Gott...oh mein Gott Coco.", murmelte Jeremy. „Ich hab dich gefunden!"
Ich sah ihn mit großen Augen an. Endlich! Ich versuchte mich aufzusetzen aber ein Schmerz zuckte durch meinen Rücken, sodass ich mit verzerrtem Gesicht zurückzuckte.
Jeremy beugte sich zu mir und küsste mich auf die Stirn. Er hielt mein Gesucht in seinen Händen und sah mich mit großen, ernsten Augen an. „Du musst mir alles sagen, an das du dich erinnerst! Das ist lebenswichtig für Lion und wer noch darinnen steckt!"Ich erzählte alles von der Nachricht von Chris, die ja eigentlich gar nicht von Chris war sondern von Jeremy's Stiefvater. Jeremys Augen weiteten sich immer mehr und er nahm mich in den Arm. Am Ende der Erzählung murmelte er immer wieder: „Wald....Straße....Wald...Straße...ich hab's!"
Mit diesen Worten sauste er hinaus.•Jeremy•
Während ich eilig die Treppen des Krankenhauses hinunter stolperte, kramte ich in meiner Tasche nach dem Autoschlüssel. Der Wald von dem Coco erzählt hatte war ungefähr 30 km entfernt und jede Sekunde zählte. Früher war mein Stiefvater mit mir dort immer zu einem riesigen Haus mitten im Wald gefahren und hatte mir Dinge wie Messerwerfen und schiessen beigebracht. Da ich allerdings nie etwas (Rehe z.B) erschiessen wollte, hielt er mich langsam aber sicher für ein Weichei. Ich war immer ein guter Schütze gewesen und doch war mein Stiefvater nie stolz auf mich gewesen. Als ich dann 13 Jahre alt war, schickte er mich und meine Mutter in die Stadt in der ich nun Coco getroffen hatte. Er wollte keine so große Enttäuschung um sich herum haben...
Während meine Gedanken um meinen Stiefvater und seine Taten wirbelten, schloss ich das Auto auf, setzte mich und fuhr los.
Mein Stiefvater hatte schon immer Anzeichen davon gezeigt, wie sehr er es liebte Tiere zu quälen: hatte er ein Reh nur angeschossen, zwang er mich es zu erschiessen, er hätte es einfach voller Schmerzen auf dem Boden verbluten lassen. Er war ein gefährlicher Mann, der nicht vor Schmerzen oder Blut zurückzuckte und er war der Mann, der mein größter Albtraum war. Was er nun mit Lion anstellte würde ich gar nicht wissen wollen. Mir fuhr ein Schauer über den Rücken.
Mein eigener Vater starb als ich vier Jahre alt war. Meine Mutter wollte mit mir nie über ihn sprechen also wusste ich nicht viel über ihn. Am Anfang machte sich dann mein Stiefvater Mühe um meine Anerkennung, doch das hörte dann schnell auf und die oben beschriebene Zeit fing an. Warum meine Mutter so einen Mann liebte? Wusste sie von all diesen Sachen die er mir angetan hatte?Der Wald. Ich fuhr in die steinige Einfahrt, durch die ich als Kind so oft von ihm weggerannt war. Wie er jetzt wohl aussah?
Ich fuhr zwischen zwei Wachleuten hindurch, die etwas in ein Gerät sprachen. Sie warnten ihn vermutlich vor.
Am Haus angekommen öffnete ich das Handschuhfach, holte eines meiner weiteren Geheimnisse, eine Waffe, hinaus und rannte zum Haus. Ich trat gegen die Tür, die sich allerdings einfach durch ein Schwingen öffnete. »Samuel!«, rief ich. Das war sein Name.
Die Tür zum Esszimmer schwang auf und er stand vor mir. »Hallo Sohn.«Hallo Freunde der Sonne, ich werde mich nicht entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, aber dennoch möchte ich es erklären. Ich hatte sehr viel zu tun und gaaaar keine Motivation weiterzuschreiben. Aber hey, I'm back! ♥️
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Der Junge Der Mein Leben Veränderte
RomanceProlog; Coco, ein Mädchen mit langen, glatten nussbraunen Haaren und blauen Augen, 14 Jahre, erzählt einem netten Jungen namens Jeremy, der 18 Jahre alt ist auf einer Party, sie sei 16 und verführt ihn. Sie schlief mit ihm und verschwieg ihm das sie...