Dante atmete einmal tief durch, bevor sich endlich wieder das typische Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete.
„Schon gut, wahrscheinlich habe ich überreagiert. Was machst du nächste Woche so, chica?"
Um die restliche Spannung, die noch in der Luft lag, zu vertreiben, ging ich auf seinen Small Talk ein: „Nichts besonderes. Ein bisschen reiten, Freunde treffen und eventuell noch lernen."
„Reiten sagst du? Dann musst du mal zu mir kommen, damit wir zusammen ausreiten können!", erwartungsvoll blickte er mich an.
Etwas baff starrte ich zurück: „Du reitest?"
„Ja. Um genau zu sein, hat Cedric mich damals auf den Geschmack gebracht. Also hast du Lust?"
Nachdem wir uns auf Mittwoch geeinigt hatten und er mir seine Handynummer gegeben hatte, verabschiedete er sich.
In der Tür drehte sich Dante nochmals um: „Und Ada? Tu culo es fenomenal en esta pantalón", und verschwand dann.
Wenn mich nicht alles täuschte, war das doch der Satz vom letzten Mal gewesen. Den hatte ich eigentlich noch nachgucken wollen. Egal, später.
Schnell kritzelte ich den Wortlaut auf einen Papierfetzen und blickte auf die Uhr: 17:43.
Wow, da war er ja tatsächlich lange hier gewesen, vielleicht war Paris ja schon wieder zurück.
Auf dem Weg zu ihrem Zimmer traf ich meinen Bruder in Begleitung Damiens.
„Ist Paris wieder da?", fragte ich ihn.
Ceddie schüttelte den Kopf.
„Schade. Was macht ihr jetzt?"
Ich erntete einen neugierigen Blick von meinem Bruder.
„Also eigentlich wollten wir zusammen lernen-"
„Aber jetzt versuche ich, ihn zu einer kleinen Spritztour zu überreden", fiel ihm Damian ins Wort.
„Spritztour?"
Ich hielt meinen Bruder eigentlich für niemanden, der nur zum Vergnügen mit dem Auto durch die Gegend fuhr. Nunja, um genau zu sein glaubte ich nicht, dass er irgendetwas nur zum Vergnügen tat.
„Ja, ich habe ein Cabrio zum 18. bekommen und dachte mir, dass wir es mal gebührend einweihen!"
„Oh, alles Gute nachträglich. Kann ich mitkommen?"
Damien nickte begeistert und wandte sich triumphierend an meinen Bruder: „Jetzt komm schon, du Spaßbremse! Sonst vergnüge ich mich alleine mit deiner Schwester!"
Ceddie verdrehte die Augen und das interpretierte sein Freund anscheinend als Zeichen der Zustimmung.
„Super, kommt mir ihr zwei."
„Hey, das war kein ja", beschwerte sich mein Bruder, aber selbst ich hörte seine Begeisterung.
Damian packte uns beide am Handgelenk und zog uns hinter sich her wie zwei kleine Kinder.
Oh man. Jetzt trieb mich die Langeweile schon dazu, freiwillig etwas mit meinem Bruder und seinem Freund zu unternehmen, auch wenn der zugegebenermaßen ziemlich cool war.
Anscheinend waren die letzten Wochen auch an mir nicht so spurlos vorübergegangen.
Als wir eine Stunde später wieder das Haus betraten, gab es noch immer keine Spur von Paris. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit und offenbar war ich da nicht die einzige: „Wo bleibt das Mädchen denn? Ich muss noch etwas mit ihr besprechen!", wetterte mein Bruder, aber das nahm ich ihm nicht so ganz ab.

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Rebel Yell (Deutsch)
Romance"Scheiße Cedric, deine Schwester sieht aus wie eine abgefuckte Punk-Pennerin", wandte sich der Typ direkt neben meinem Bruder an ihn. Ich musterte ihn genauer. Grüne Augen, dunkelblonde Wuschelhaare, groß, typische Footballer Statur. Mit ein oder z...