„Dante wird dir Nachhilfe in Spanisch geben.“ Ließ er die Bombe platzen.
„Nein.“
„Wir hatten dieses Thema schon mal, Adriana.“
„Das weiß ich. Und wenn mich nicht alles täuscht, habe ich meine Position da ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht.“ Wütend funkelte ich ihn an.
„Adriana. Ich habe versucht, einen Kompromiss zu finden. Dante ist Spanier und ein alter Freund. Ich hätte dir auch einen älteren Fachmann vorsetzen können… Also bitte reiß dich zusammen!“
Hmm. Da hatte er wahrscheinlich Recht, mit so einem jungen Typen hatte ich wahrlich nicht gerechnet, aber das änderte nichts daran, dass ich niemanden wollte.
„Das Ganze hat nichts mit dir zu tun. Bitte nimm das nicht persönlich.“ Wandte ich mich kurz an den Spanier, bevor ich mich wieder auf Cedric konzentrierte.
„Ich möchte das nicht. Und es ist mir ziemlich egal, wie ich in diesem beschissenen Fach stehe.“
Damit wollte ich mich umdrehen und den Raum verlassen, aber Cedric hielt mich am Arm fest. Ziemlich Fest. Beinahe schon schmerzhaft. Oh, er war wütend.
Diese Vorahnung wurde mir bestätigt, als ich mich umdrehte und in seine Augen blickte. Oh Scheiße!
„Adriana, du wirst mir jetzt mal gut zuhören. Das alles ist kein Spaß mehr. Wenn du nicht irgendwann endgültig auf der Straße landen und so verdrecken willst, wie du es ja schon einmal getan hast, dann wirst du dir Nachhilfe von Dante geben lassen.“
„Die Straße ist nicht so schlimm, wie ihr immer meint. Wenigstens sind die Leute da anständig.“
„Das mag DEINE Meinung sein. Trotzdem wirst du den Namen unserer Familie nicht so durch den Dreck ziehen.“
„Ach um die tolle Familie der Landgrafs geht es jetzt wieder? Warum habe ich eigentlich für einen kurzen Augenblick gedacht, du wärst an meinem Wohl interessiert? Aber das warst du ja nie! Ebenso wenig wie Mum und Dad. Etikette war doch immer alles. Ihr kotzt mich so an!“
Oh ja, wie sie das taten.
An meinem 18. Geburtstag würde ich dieses Haus, diese Stadt, am besten das ganze Land verlassen und nie wieder zurückkehren.
„Pass gefälligst auf, wie du mit mir sprichst! Ich bin dein Bruder. Und du wirst jetzt diese Nachhilfe nehmen, sonst sorge ich persönlich dafür, dass du auf das strengste Internat des Landes kommst und bis zu deinem Abschluss da bleibst.“
Dieses Arschloch. Wie konnte er mir nur so etwas androhen? Am liebsten hätte ich es aus Prinzip darauf ankommen lassen, aber zu viel stand auf dem Spiel.
Ich würde Paris, Lili und Eddi nicht mehr wieder sehen. Und Jasper! Nein, das ging nicht. Nicht, wo ich gerade so glücklich gewesen war und ganz am Anfang einer wundervollen Beziehung – hoffte ich – mit ihm stand.
Also gab ich seufzend und schweren Herzens nach.
Ich nickte, aber meine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich könnte heulen, schreien oder lieber etwas zertrümmern.
Ihm so verdammt hilflos aufgeliefert zu sein, war eine Qual!
„Na wenn das geklärt ist, dann lass ich euch zwei jetzt alleine. Wir reden später noch, Dante?“ fragend wandte sich das Arschloch an seinen Freund.
Oh man. Den hatte ich ja total vergessen. Na, da hatte er doch mal unsere Familie in Aktion erlebt.
„Sicher, Ceddie. Bis später.“
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Rebel Yell (Deutsch)
Romance"Scheiße Cedric, deine Schwester sieht aus wie eine abgefuckte Punk-Pennerin", wandte sich der Typ direkt neben meinem Bruder an ihn. Ich musterte ihn genauer. Grüne Augen, dunkelblonde Wuschelhaare, groß, typische Footballer Statur. Mit ein oder z...