14.12.1015

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Stapf.

Er ging durch die Straßen, ein stolzer, aufrechter Gang war es, denn er war stolz. Stolz auf das Schwert, welches seine Hüften zierte. Er hatte ihm Ehre gemacht. Ein Feind war geschlagen. Er wollte sich beweisen.

Er ging durch die Straßen, die Innenstadt. Vorbei an Handwerkern, Läden, kleineren Lokalen und dem normalen Leben, dass sich hier wie immer abspielte. Es dämmerte bereits. Durch das Fenster einer kleineren Kneipe konnte man die Rufe schon hören. Einige halb angetrunkene Ronin kämpften. Doch es war kein Kampf um Ehre, sondern nur eine Prügelei unter betrunkenen. Ein weiterer Mann, er hatte im betrunkenen Zustand den Fehler gemacht, sich als Ninja zu bekennen, litt unter ihren Fäusten.

Er hatte das Gebäude betreten und sich vor jenen Mann gestellt. „Ihr wollt Samurai sein? Ehrenhafte Krieger? Seit wann schlagen Männer von Ehre zu dritt auf einen halb Toten ein?" „Das ist kein Mann. Das ist ein Ninja." Der am wenigsten betrunkene Mann schaffte es, einen Satz ohne jegliches Lallen herauszuwürgen.

Wenn du den beschützen willst, dann kämpfe doch mit uns." „Einverstanden." „Wirklich? Gut, dann in zwei Tagen am Kirschblütenplatz." Er war sowieso auf der Suche nach einem Duell gewesen, auf der Suche nach einer Chance, sich zu beweisen. Zu jenem Zeitpunkt hatte er die Gefühle eines wahren Samurai so stark wie nie in sich gefühlt. Die Suche nach dem nächsten Kampf, dem nächsten Besiegten. Um jenen Ninja war es nur untergeordnet gegangen. Nur zu Beginn. Dann war die rechtschaffene Empörung der Kampfeslust gewichen.

Ja, damals hatte er kämpfen wollen. Nur zwei Tage war es vorüber, und doch schienen es Jahre zu sein.

Stapf.



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