Als sie an diesem Tag die "fröhliche Weihnachtsstory" gerade online stellte klopfte es. Ihr erster Gedanke war, sich verhört zu haben, schließlich erwartete sie niemanden.
Obwohl sie nicht wirklich damit rechnete, jemanden anzutreffen, öffnete sie die Tür, nur um sich sicher zu sein, dass nicht doch jemand dort gewesen war. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, als sie tatsächlich jemanden traf.
Der schlanke, junge Mann, der vor ihr stand, war in etwa so groß wie sie selbst, etwa 1,70 m. Mit Regenjacke, kurzen, braunen Haaren und Umhängetasche passte er in ihren Augen so gut an diesen Ort, wie ein Simpson es getan hätte. Sein Anblick, auch wenn er nichts auffälliges barg, war so ungewohnt für sie, dass sie einige Momente kein Wort herausbrachte.
Sie bat ihn hinein und fragte ihn, wer er sei und warum er hier sei. Johannes, 21 Jahre alt (3 Jahre jünger als sie selbst, stellte sie ohne Überraschung fest), war ein Azubi, dem per Mail mitgeteilt worden war, er könne seine Ausbildung heute beginnen.
"Na toll", sagte sie augenrollend, "jetzt bin ich hier die Doofe, der keiner was von der Extraarbeit gesagt hat?" Er quittierte es nur mit einem entschuldigenden Lächeln.
Auf seine Frage, wo denn die anderen seien, antwortete sie nur knapp: "Weihnachtsurlaub". Sie wollte nicht daran erinnert werden. "Weihnachten?", fragte er irritiert, "aber bis dahin sind doch noch", er schaute auf seine (nicht existierende) Armbanduhr, "15 Tage!"
Sie blinzelte einige Male verständnislos, bis sie begriff, dass er einen Scherz gemacht hatte.
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Adventskalenderstorys
Historical FictionTropf. Er blickte auf das Schwert in seiner Rechten. Es war zerbrochen. Von Blut verschmiert. Blut eines Toten. Dieses Schwert hatte einen Menschen getötet. Es war kein besonders kluger Mensch gewesen, aber nichts desto trotz ein Mensch. Ekel befiel...