Karins sicht am nächsten morgen:
Ich wachte mit einem flauen Gefühl im Bauch auf. Und wie auch in den letzten tagen waren meine ersten Schritte die ins Klo zur kloschüssel, sa ich mich mal wieder wegen der schwangerschaftsübelkeit übergeben musste. Ein Glück, dass die bald wieder weg ist, dass das Baby bald wieder weg ist und niemand wird davon erfahren... kein chris, kein vollmer und meine Mutter erstrecht auch nicht. Ich hatte den Termin beim Frauenarzt in zwei stunden, also machte ich mich schnell fertig und setzte mich dann in die Straßenbahn, die mich direkt dort hin bringen sollte. Nach einer halben Stunde war ich dort. Ich ging hinein und wurde aufgefordert mich erst einmal noch ins warte Zimmer zu setzen. Dort lagen lauter Zeitschriften zur Schwangerschaft, zur Geburt aber auch eine zur Abtreibung. Ich nahm mir diese und fing an darin rum zu blättern. Sie stieß auf einen Artikel zu einer abtreibungsmethode von pro leben:
Absaug-Methode: "Die Absaugmethode ist die häufigste Abtreibungsmethode. In Deutschland werden ca. 80% aller Abrüche mit ihr durchgeführt. Sie wird zwischen der 6.und 12. Woche angewandt. Zu diesem Zeitpunkt ist das ungeborene Kind bereits sehr weit entwickelt. Arme und Beine, das Gesicht und die Hände sind da. Alle Organe sind angelegt und müssen nur noch wachsen.
In örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose wird zunächst der Muttermund mit speziellen Stiften aus Metall oder Plastik aufgedehnt. Durch den erweiterten Muttermund führt der Arzt einen flexiblen Plastikschlauch in die Gebärmutter ein." (Quelle: http://www.pro-leben.de/abtr/abtreibung_methode.php) "Frau noske Bitte in zimmer 2" Ich schreckte hoch und legte die Zeitschrift weg. Ich hatte den Artikel noch nicht einmal zur Hälfte gelesen, doch trotzdem war mir jetzt schon total mulmig zumute.
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