Nun saß ich alleine vor meinem Schicksal, vor meinem weiteren leben. Die Entscheidung, ob ich Mama werden möchte, oder nicht. Und wer ist dann der Papa, chris oder gehe ich doch lieber zum vollmer? Soll ich das kind alleine groß ziehen und mich von chris trennen? In eine andere Stadt ziehen? All die fragen schwirrten mir durch den Kopf. Zudem fragte ich mich noch, ob ich das wirklich so gut weg stecken könnte? Und was ist, wenn das Baby den Eingriff wirklich spürt? Ich verzweifelte fast... doch dann griff ich entschlossen zum Kugelschreiber und fing an die Bestätigung auszufüllen. Nach ein paar fragen, wie der Name, die Adresse, das Alter und so weiter kam ich dann zu der Unterschrift. Ich schloss die Augen, atmete einmal tief ein und wieder aus und setze dann den Kugelschreiber an. Doch dann ging die Türe auf. "Na haben sie sich entschieden", meinte die Ärztin zu mir. Wie von Geisterhand, sagte ich: "Ja, und zwar gegen die Abtreibung." Ich nahm das Blatt und zerriss es. Die Angst war einfach viel zu groß. Ich werde das auch mit dir schaffen... dann viel mir auf, dass ich gerade zum ersten mal etwas zu dem Baby gesagt habe. Ich hab es das erste mal so richtig wahr genommen. Ich legte eine Hand auf meinen Bauch und sagte dann: "Ich wünsche ihnen noch einen schönen tag." Dann lief ich los. Ich rannte zur nächsten s-bahn Station und setzte mich in eine hinein. Ich wusste noch nicht, wo die fahrt hin gehen sollte. Irgendwann kam dann eine durchsage: "Endstation, wir bitten alle Passagiere Bitte auszusteigen." Ich stand auf und ging raus an die frische Luft. Ich schaute mich um und bemerkte dann, dass ich direkt vor dem Haus von der Wohnung vom vollmer stand... ist das jetzt mein Schicksal, oder wieso bin ich jetzt hier, fragte ich mich. Ich sah eine Bank und setzte mich dort erstmal hin. Nein, ich kann da jetzt nicht klingel, das geht nicht. Was ist, wenn er wirklich da ist? Was soll ich ihm denn dann sagen? Dass er Vater wird? Nein, dass kann ich nicht. Ich muss hier weg....
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