Kapitel 51

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Die nächsten Tage zogen sie wie Gummi. Die gsg blieb wegen den Ermittlungen die restliche Woche voll geschlossen. Ich begab mich in eine psychotherapeutische Behandlung. Die ganzen Ereignisse der letzten Monate hatten sich zu sehr angestaut und der Amoklauf hat das Fass jetzt zum überlaufen gebracht. Ich war völlig fertig mit meinen nerven. Ein Glück War es eine nette junge Frau, die mich sehr gut verstand und die versuchte, dass es mir bald wieder besser geht. Stefans Zustand hatte sich weiterhin nicht geändert. Ich saß jeden tag vor seinem Zimmer. Ich dachte, wenn er meine Nähe spürt, wird er sicherlich bald wieder aufwachen. Auch weiterhin sagten die Ärzte mir kaum Informationen über seinen Zustand, was mich sehr belastete. Zum glück durfte ich wenigstens immer mal wieder in sein Zimmer zu ihm rein. So saß ich also jetzt an seinem Bett und hielte seine Hand. Sie war ungewöhnlich kalt. Mir machte es angst, ihn hier liegen zu sehen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das er jetzt aufwachen würde und mir in die Augen sagt, das es ihm gut geht und das er mich liebt. Mir floss eine träne das Gesicht hinunter. Ich wollte stark sein, doch die Gefühle überrannt mich förmlich. Es flossen immer mehr Tränen. Erst eine nach der anderen dann alle auf einmal wie ein Wasserfall. "Man Stefan, wach doch bitte auf... ich vermisse dich doch so sehr... verdammt Stefan was ist, wenn ich dir nicht mehr zeigen kann, wie sich es anfühlt zu lieben... du kannst mich jetzt nicht alleine lassen. Ich liebe dich doch", schluchzte ich verzweifelt. Ich hatte meinen Kopf so gut es ging auf seine Brust gelegt. Mich beruhigte es immer sehr, wenn ich sicher gehen konnte, das sein Herz schlägt. Gerade als ich gehen wollte, ich War schon von meinem Stuhl aufgestanden, hatte aber seine Hand noch nicht los gelassen, passiert es.... ich merkte, wie sich etwas in meiner Hand bewegte. Ruckartig drehte ich mich um und beugte mich über ihn um ihm in die Augen zu schauen. "Stefan, Steeeffaaaannn hörst du mich", fragte ich etwas lauter. Langsam blinzelte er mit den Augen. Ich drückte schnell den notfallknopf und schaute ihn dann wieder an. "Ganz ruhig, es kommt gleich jemand der dir hilft", sagte ich. In der ganzen Zeit ließ ich seine Hand nicht los. Er hatte zwar die Augen noch geschlossen, da er immernoch nicht ganz bei sich war, das würde wohl auch noch ein paar Stunden dauern, aber er bewegte liebevoll seine Finger in meiner Hand und das ließ mich das erste mal nach den ganzen Tagen des Schreckens ein lächeln auf meinen Mund zaubern.

Der Lehrer - Und was ist, wenn plötzlich alles anders kommt als erwartet?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt