Kapitel 46

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Ich saß da und weinte einfach nur... Stefan schaute mich verdattert an und kam dann auf mich zu. Ich rückte ein Stück nach rechts, damit er nicht so leicht an mich ran kam. Doch er setzte sich neben mich und wollte sein arm um mich legen, damit er mich trösten konnte. Wenn der nur wüsste, was los ist. Ich schlug seinen Arm weg und sprang vom Bett auf, rannte in das Badezimmer und schloss mich ein. Nebenbei rief ich noch: "Lass mich einfach in Ruhe du Idiot. Denkst, du kannst mir die große Liebe vorspielen und mich ins Bett bekommen, weil du auf enzug von deiner anderen bist... aber da hast du dich geschnitten... ein Glück haben wir nicht zusammen geschlafen. Und jetzt hau ab...."
Stefans sicht:
Ich verstand die Welt nicht mehr. Was habe ich ihr nur getan, dass sie so aggressiv auf einmal zu mir ist. "Karin, Karin was ist los", rief ich, während ich gegen die Badtüre klopfte. "Lass mich einfach in Ruhe, ich will dich heute nicht mehr sehen", schrie sie. Ich hörte deutlich, dass sie ziemlich schrecklich weinen musste... Jedoch beschloss ich, sie lieber erst einmal in Ruhe zu lassen. Ich drehte mich um, nahm mein Handy und meine Jacke und ging aus dem Zimmer hinaus runter zur bar. Dort bestellte ich mir erst einmal ein Bier und setzte mich dann auf den barhocker. Vor mir standen ein paar salzstängelchen. Ich nahm mir welche aus dem Glas, bekam aber keine einzige hinunter. Die ganze zeit musste ich daran denken, wieso Karin so sauer ist. Mir fiel keine Lösung ein. Dann viel mir auf, dass mein Handy blinkte. Ich machte es an und sah, dass ich eine SMS bekommen hatte. Diese öffnete ich und dann wurde mir so einiges klar. Mir hatte mal wider Jenny geschrieben. Wieso versteht die einfach nicht, dass ich nichts von ihr möchte... Ich meine ich hab ihr das schon oft genug gesagt und dank ihr hab ich jetzt den Salat. Na toll, wie konnte ich mich auch nur auf sie einlassen... Ich beschloss ihr zu schreiben. "Versteh es Bitte endlich... es ist aus, ich liebe dich nicht." Auch wenn das jetzt wohl etwas hart rüber kam... anders wird sie es wohl nie verstehen dachte ich mir und legte das Handy wieder weg. Nach und nach bestellte ich mir immer mehr. Irgendwann musste ich wohl völlig betrunken zurück in das Hotelzimmer getorkelt sein. Dort legte ich mich auf das Sofa, als ich sah, dass Karin im bett lag. Es wird wohl so besser sein, dachte ich mir und schlief auch relativ schnell ein.
Karins sicht:
Ich war einfach nur enttäuscht. Enttäuscht von Stefan, aber auch von mir. Wir konnte ich nur so blöd sein. Ich hab alles für ihn aufgegeben und dann ist er so hinterhältig und hat in Wirklichkeit eine andere. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen. Es wurde alles nur noch schlimmer. Ich drehte mich hin und her, doch Stefan lag nicht neben mir und nahm mich in den arm, so wie er es in den letzten tagen immer getan hatte. Ich muss sagen, dass ich an Stefans Seite viel besser schlafen kann, als alleine. Selbst die mordgedanken, die ich immer hatte, kamen in den letzten tagen nicht mehr, doch diese Nacht wurden aus sie mir zum Verhängnis. Irgendwie musste ich wohl dann doch irgendwann eingeschlafen sein.

Der Lehrer - Und was ist, wenn plötzlich alles anders kommt als erwartet?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt