#15 Scary Moments

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Unruhig drehte ich mich im Kreis. Der leuchtende Pfad war mittlerweile komplett erloschen.

Waren da nicht gerade Schritte gewesen? Hatte sich der Schatten dort nicht bewegt?

Der Wald schien mit mir den Atem anzuhalten. Alle Geräusche um mich herum waren verstummt.

Alles wurde ruhig. Fast schon totenstill.

An dieser Stelle verkroch ich mich bei Horrorfilmen immer unter der Decke. Das war dieser Moment, wo der Hauptdarsteller immer aus der Dunkelheit angegriffen wird und man sich jedes mal - egal was man macht - erschreckt.

Aber ich wollte nicht angegriffen werden! So leise und vorsichtig, wie es mir möglich war, schlich ich zu dem nächsten Baum und lehnte mich mit dem Rücken daran. Jetzt konnte wenigsten niemand auf direktem Wege von hinten kommen.

Das jemand um den Baum herumkommen konnte, daran dachte ich natürlich nicht.

Zitternd atmete ich ein und aus. Irgendwas war da in der Dunkelheit, ich wusste nur nicht was. Aber egal was es war, es war mir überlegen. Bei der Geschwindigkeit, wie es sich bewegte, musste es in der Dunkelheit gucken können.

Ich überlegte, was mir für Optionen blieben, aber außer zu schreien und die Aufmerksamkeit auf jeden Fall auf mich zu lenken, fiel mir nichts ein.

Ich hatte keine Ahnung, wo ich war und wohin ich musste. Meine einzige Hoffnung war, dass Nic die Sache mit Olimpia bald geklärt hatte - im Moment war es mir echt egal wie - Hauptsache sie kamen und halfen mir.

Die raue Rinde des alten Baumes presste sich in meinen Rücken. Meine Hände hatte ich an den dicken Stamm gelegt, meinen Kopf drehte ich langsam von rechts nach links.

Aber ich konnte einfach nichts ausmachen. Die helleren Stellen des Mondes, ließen die Schatten unter den Bäumen nur wachsen. Noch nie hatte ich mir so sehr eine Taschenlampe gewünscht.

Die zeit schien daherzuschleichen. Sekunden wurden zu Stunden.

Eine schnelle Bewegung links von mir ließ mich stocken. Da war was gewesen, da war ich mir sicher. Und es war groß. Auf jeden Fall größer als ich.

Ich hätte wirklich diesen doofen Karatekurs machen sollen, den mir mein Vater mal vorgeschlagen hatte, als ich noch kleiner war. Er hatte gemeint, dass ich ihn mal brauchen würde. Jetzt brauchte ich ihn, aber natürlich hatte mein störriges Kindheits-Ich das anders sehen müssen.

Das hatte ich nun davon. Jetzt stand ich hier völlig schutzlos, ohne irgendeine Möglichkeit zur Verteidigung.

Wobei - wir waren doch in einem Wald, ich musste mich einfach bücken und einen Ast aufheben. Innerlich schlug ich mir einmal auf den Hinterkopf, dass ich da nicht schon viel früher drauf gekommen bin.

Langsam bückte ich mich und tastete mit meinen Händen suchend über den Boden. Mein Blick ließ ich auf die Umgebung um mich herum gerichtet, oder zumindest auf das, was ich in diesem schwachen Licht sehen konnte.

Als ich einen relativ dicken Ast unter meinen Fingern spürte, stand ich langsam wieder auf.

Jetzt musste ich es nur noch fertig bringen damit zuzuschlagen. Aber gegen einen Geist zu kämpfen konnte sich als schwierig erweisen.

Ein Geist? Gab es hier Geister? Ich hätte den anderen besser zuhören sollen, aber ich meine, dass keiner aus der Gruppe je von einem Geist gesprochen hatte.

Vorsichtshalber hob ich den Ast schon mal schlagbereit über meine Schulter. Man konnte ja nie wissen.

Das Ding war dummerweise nur groß und verdammt schwer. Wie lange ich diese Stellung halten konnte, wusste ich nicht.

Jingle The BellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt