Und dann kam ER

Kapitel 1

Hey, also ich hab mich jetzt mal an einer etwas anderen Geschichten, als meine Letzten, versucht. Ich hoffe es gefällt euch. Jeden Tag kommt ein Kapitel. Ich möchte jetzt hier nicht noch viel länger rum reden, viel Spaß! :)
Nina♡

Im ersten Stockwerk tat es einen Knall.
Schnell rannte ich unsere Wendeltreppe hinunter und sah wie schon erwartet unsere Hündin Molly in der Küche.
Sie ist eine grau, mit schwarzen Flecken übersäter Shelti. Normalerweise brauchte diese Rasse relativ viel Beschäftigung, weswegen mich es nicht wundert, dass sie vom Küchentresen die Packung mit ihrem gefrorenen Hundefutter herunter geholt hatte.

Alan, mein 19 jähriger Bruder kümmerte sich so gut wie gar nicht um Molly. Mein Vater war zwar fast den ganzen Tag Zuhause, blieb aber so gut wie nur in seinem kleinen Arbeitsbüro, da er von Zuhause aus arbeitete. Ihn sah man praktisch nur zum Essen.
Und eine Mutter hatte ich nicht mehr. Sie hatte vor 10 Jahren einen schrecklichen Autounfall. Irgend so ein Falschfahrer war einfach in sie hinein gekracht. Seit dem mein 2. großer Bruder vor einem halben Jahr ins Ausland gegangen ist, fühlte ich mich noch leerer. Bil hatte mich immer erfolgreich getröstet. Auch Alan war immer für mich da und wir verstanden uns super, nur wie er in der Schule drauf war, konnte ich nicht nachvollziehen.
Jedenfalls hatte ich in der Schule sowieso mehr mit meinen beiden besten Freundinnen Jess und Maya zu tun.

Apropo Schule!
Ich sah auf die Uhr und erschrak heftig. Schon 7:20 Uhr!
Zur Schule kam ich am besten und schnellsten zu Fuß. Ich brauchte meistens 20 Minuten und in exakt 20 Minuten würde der Unterricht beginnen!
Na super...

Ich nahm Molly das Futter weg, sprintete die Treppen nach oben in mein Zimmer, schnappte meine Schultasche und ging raus. Die Lehrer auf meiner High school hier in den USA kannten überhaupt keine Gnade für zu spät Kommer. Und schon gar nicht am ersten Schultag nach den Sommerferien....
Normalerweise frühstückte ich morgens noch mit meinem Dad, aber jetzt hatte ich keine Zeit mehr und hetzte zur Schule.

Dort angekommen blieb nur noch kurz Zeit für eine Umarmung meiner Freundinnen. Maya und Jess waren genau wie ich 18 und ich war mehr als froh, dass wir schon seit ein paar Jahren in die selbe, aktuell in die 11 Klasse gingen. Mein Bruder Alan war mit seinem Kumpel Jeffrey in der 12 Klasse und machte in einem Jahr seinen Abschluss.

Außer Atem, gerade noch rechtzeitig setzte ich mich neben meine Nebensitzerin Rebecca. Maya und Jess durften nebeneinander eine Reihe vor mir sitzen.
Ich holte gerade mein Mathe Buch heraus, als die Tür auf ging und unser Mathelehrer Herr Schimpf herein kam.

Ich drehte mich um und entdeckte hinter ihm einen Jungen, den ich noch nie gesehen hatte.
Lässig, mit den Händen in den Hosentaschen betrat er hinter Herr Schimpf die Klasse. Neugierig musterte ich ihn.
Er war das genaue Gegenteil von meinem Freund. Chris war 19 und ging in die Parallelklasse meines Bruders. Im Gegensatz zu dem neuen Typ war er dünn, blond und blauäugig.

Der Junge, der sich gerade neben einen Kumpel meines Bruders gesetzte hatte (ich glaube er hieß Jonathan), war hingegen breit gebaut, hatte leicht bräunliche Haut, braun-schwarze Augen, lange gestylte und schwarze Haare. Seine ausgewaschene Jeans saß ihm lässig auf den Hüften und als er durch seine Haare fuhr, konnte jeder deutlich seine Armmuskeln sehen.
Zugegeben: Er sah hammer aus.

Das hatte die Klassenbitch Selena auch schon längst heraus gefunden und setzte für den Neuen ein gefaktes Lächeln auf.
Noch schlimmer war nur die Schulbitch Madison die in die Klasse von meinem Freund Chris ging.

"Also, das ist euer neuer Mitschüler. Würdest du dich bitte mal kurz vorstellen?" Mit diesen Worten startete Herr Schimpf den Unterricht.
Der Neue schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Während er redete, kaute er Kaugummi und schien es nicht einmal annähernd verstecken zu wollen.
"Bin Daniel, 19 und hab eigentlich keinen bock hier zu sein"
Ein paar lachten, während er sich gemächlich wieder setzte.
Selena kicherte übertrieben laut und klimperte mit ihren angeklebten Wimpern. Ich drehte mich nur augendverdrehend von diesem Daniel und Selena weg.
So wie dieser Typ hier auf trat, konnte ich mir schon denken, was für einer er war.
Vermutlich hatte er auch einmal wiederholt, wenn er 19 Jahre alt und in der 11 Klasse war.

In der Mittagspause traf ich mich kurz mit Chris vor seinem Klassenzimmer.
Wir küssten uns, dann lief ich mit meinen Freundinnen in die Mensa.
Chris hatte jetzt schon aus und keinen Nachmittagsunterricht.

Beladen mit einem Tablett setzten Maya, Jess und ich mich an einen Ecktisch.
Jess bockste mir mit dem Ellenbogen in die Seite und machte mich auf die vierer Gruppe meines Bruders aufmerksam. Nur, dass sie diesmal zu 5. waren.
"Wow, der hat aber schnell neue Freunde gefunden." sagte Maya und betrachtete Daniel, der sich zwischen Dilan, der auch in meine Klasse ging und meinen Bruder gesetzt hatte.
Wirklichkeit überrascht war ich nicht. In der Clique von Alan waren nur Bad Boys. Da passte Daniel echt super rein.

Keine Ahnung warum Alan diese Typen zu seinen besten Kumpels zählte, aber er sollte machen was er wollte, solange er nicht das rauchen anfing. Das ging meiner Meinung nach gar nicht und er hatte mir auch versprochen nie damit anzufangen.

Ich wendete wieder meinen Blick von Daniel, Alan, Jeffrey, Dilan und Jonathan ab und aß weiter.

Bevor ich zum Abschied meine Freundinnen umarmte, machten wir eine Uhrzeit für nachher zum Shoppen aus, dann machte ich mich auf den nach Hause weg. Dort erwartete mich schon Alan, der ebenfalls früher aus hatte. Molly kam auf mich zu gerannt und wedelte freudig mit ihrem Schwanz. Mein Dad war nicht in Sicht, aber es war mir klar, dass er sich so wie immer in sein Arbeitszimmer verschanzt hatte.

"Hi Schwesterchen. Ist Daniel eigentlich wirklich in deiner Klasse?" fragte mich Alan, als ich meine Jacke ausgezogen hatte.
Nicht sehr begeistert nickte ich.
Ich hoffte einfach, dass er sich nicht mit Daniel zu sehr anfreunden würde. Den sah ich ja jetzt schon oft genug den ganzen Tag im Unterricht.