Kapitel 52

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"Hast du alles Schatz?"
"Jaaah!" rief ich nach unten und schnappte mir meine Reisetasche. Zumindest hoffte ich, dass ich nichts vergessen hatte. Aber eigentlich müsste ich alles haben, so voll wie mein Gepäck für gerade mal nur einer Woche war.

Ich schleppte es nach unten und mein Dad nahm es mir ab.
Molly merkte, dass irgendetwas im Busch war und lief mit ihren gutherzigen Augen zu mir. "Na meine Süße? Ich bin bald wieder da...machs gut!" Ich streichelte sie noch einmal und gab ihr zum Abschied ein Leckerli.

Alan kam aus seinem Zimmer, da er heute unsere Chauffeur sein wird.
Wir würde mit Daniel in seinem Auto mitfahren. Alan würde das Auto dann, wenn wir beim Flughafen ausstiegen, wieder nach Hause fahren.
Daniel vertraute Alan sein kostbarsten Stück an, dass hatte viel Überredungskunst gekostet.
"Viel Spaß und komm heil wieder!" sagte mein Vater und gab mir noch einen Wangenkuss.

"Mach ich Dad, bis in einer Woche!" Ich winkte ihm noch einmal und ging raus. Alan folgte mir mit meiner Reisetasche.

Vor Daniels Haus war mein Freund schon dabei sein Gepäck ins Auto zu verstauen.
Ich rannte grinsend auf ihn zu.
Er drehte sich zu mir um und grinste ebenfalls.
Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, sprang an ihm hoch und küsste ihn.

"Wow, das ist mal eine ganz schöne Begrüßung!" lachte er und ließ mich wieder runter.
"Ich freue mich schon so!" sagte ich begeistert und nahm Alan meine Reisetasche ab und lud sie in den Kofferraum.
Mein Bruder schlug Daniel auf die Schulter. "Pass ja gut auf meine Schwester auf! Ich vertraue sie dir an, Bro"

Daniel grinste, sagte aber ernst: "Das werde ich, keine Sorge."
"Gut" Alan nickte zufrieden und stieg ein.
Ich griff nach Daniels Hand und zusammen stiegen wir ebenfalls ein.

Herr Schimpf und unsere Erdkunde Lehrerin Frau Heile waren mit unserer Klasse schon am Flughafen.
Daniel begrüßte Dilan und Jonathan, während ich meine zwei besten Freundinnen umarmte.

Im Flieger saßen wir dann auch nebeneinander und nach 3 Stunden und etwa 20 Minuten landeten wir auf einer der Inseln.
Wir warteten auf unsere Koffer und als alle ihr Gepäck hatten, verließen wir den Flughafen.

Wir traten in mindestens 30 Grad Lufttemperatur hinaus.
Bei uns war es schon Sommer und warm, aber hier war die Hitze sogar im T Shirt unerträglich.

Wir setzten unsere Sonnenbrillen auf und weiter ging es in 2 Jeep's.
Ich saß neben meinem Freund und bestaunte aufgeregt die Umgebung. Die Städte und Dörfer sahen einfach ganz anders aus als bei uns und überall am Straßenrand waren Palmen. Rießen Palmen.

Wir fuhren schon ein paar Minuten, als wir auf eine weniger befahrenen Nebenstraße abzweigten. Der Weg war holprig und eigentlich kein richtiger Weg.

Es war einfach eine Spur aus braunem Matsch, der nicht von Pflanzen überwuchert war. Wir fuhren mitten durch den Wald oder besser gesagt eher schon durch einen Dschungel.

Nach ein paar weiteren Minuten Fahrt lichtete sich die Umgebung und vor uns lag das Meer. Überall wohin man blickte, waren Palmen und Sand.
Die Reise hatte viel Geld für einen Schulausflug gekostet. Aber es war wirklich wunderschön.
Hier konnte man durchaus öfters her kommen.

Manche mögen es vielleicht doof finden, ohne Internet, abgeschottet von der Außenwelt, aber ich fand diese ganze Natur wunderschön.

Die Jeep's hielten und wir stiegen alle aus. Vor uns war mitten im Sand eine Ansammlung von Hütten. Genauer gesagt, Holzhütten.
Zwischen ihnen waren mehrere Meter Abstand und insgesamt waren sie gar nicht weit von dem Meer entfernt. In unserem Rücken lag der Dschungel. Außer der Straße führten noch ein paar andere Fußgängerwege hinein.

Links des kleinen Hüttendorfes ging ein kleiner Trampelpfad entlang. Uns wurde gesagt, dass es dort zu dem kleinen, naheliegenden Dorf gehen würde.
Dann bezogen wir unsere Hütten.

Daniel, Jonathan und Dilan waren etwa 3 Hütten von meiner entfernt. Maya, Jess und ich teilten gleich unsere Betten ein und sahen uns in dem einen, großen Raum um. Die Toilette war natürlich in einem kleinen, extra Raum, die Dusche war etwas abgeschottet in einer Ecke.
Es gab einen kleinen Tisch, einen flauschigen Teppich auf dem Holzboden und gemütliche Sessel. Alles in allem war es ziemlich sauber und neu.

"Hier ist es super! " schwärmte Jess. Ich nickte lächelnd. Wir packten noch ein paar Sachen aus und gingen dann nochmal nach draußen, weil er Schimpf und Frau Heile uns noch einmal sprechen wollten.
Die anderen waren noch nicht ganz fertig, also sahen wir uns den Strand an. Er war einfach unglaublich. Ich fühlte mich wie im Paradies. Die Karibik war wirklich so schön wie jeder sagte.

Breiter, feiner Sandstrand, flaches türkisenes Wasser. Was wollte man mehr!?
Und wir würden eine ganze Woche diesen Dschungel, Strand, blauen Himmel und Sonne nur für uns haben. Traumhaft.
So war Schule toll.
Jetzt konnte der Urlaub kommen.

Und dann kam ERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt