Kapitel 55

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"Wo???? WO!?" kreischte ich, paddelte hektisch zu Daniel und sprang auf seinen Rücken. Er lachte sich schlapp, genauso wie Jonathan und Dilan. Maya und Jess unterdrücken ebenfalls ein Grinsen und standen seelenruhig im Wasser. Dann checkte auch ich endlich, dass es ein Spaß war. Ich löste die Umklammerung und machte beleidigt ein paar Schritte zurück. "Mann, du bist blöd!"

"Sorry, das musste sein, du hast mir vorhin so geglaubt..." Er grinste und kratzte sich verlegen den Nacken, als er endlich kapierte, dass ich vor Angst fast gestorben war.

Lange konnte ich aber nicht mehr sauer sein, als er als Entschuldigung seine Lippen auf meine drückte. Ich erwiderte den Kuss kurz und schlug ihm dann lachend auf die Schulter. "Mach das nie wieder!"
Daniel legte lachend seine Arme um mich. "Verstanden"

"Auuuuu!!!!!!" schrie auf einmal Jess auf. Im ersten Moment dachte ich, dass sie vielleicht doch ein kleiner Hai gebissen hatte. Aber sie wimmerte nur und hob sich den Fuß. "Ich bin irgendwo reingedappt! "

"Zeig mal..." Maya begutachtete ihren blutenden Fuß und ich schwamm zu der Stelle, wo sie stand.
Sie war auf ein Seeigel getreten.

Wir stützten sie auf dem Weg aus dem Wasser und packten unsere Sachen zusammen. Bei den Hütten angekommen fanden wir Frau Heile, die sich den Fuß anschaute, der schon aufgehört hatte zu bluten. Jess hatte echt Glück gehabt und es ist kein giftiger Seeigel gewesen. Ihr Fuß wurde verbunden und den Rest des Tages sonnten wir uns noch am Strand und gingen nicht mehr ins Wasser.

Am Abend in unserem Zimmer lachte Jess immer noch wegen ihrer Dummheit. Ihrem Fuß ging es schon soweit gut, dass sie richtig laufen konnte.
Mein Handy klingelte und ich sah aufs Display. Automatisch lächelte ich.

Hey du Schöne. Kommst du noch rüber?♥

Gleich da!

schrieb ich Daniel zurück und zog mir eine dünne Strickjacke über mein Top.
"Ich geh noch zu Daniel! "
Meine Freundinnen nickten und ich schlich mich durch die Holzhütten.
Dummerweise erwischte mich Herr Schimpf, kurz bevor ich bei Daniels Hütte an kam. Zum Glück war es noch nicht 23 Uhr. Trotzdem schien Herr Schimpf nicht begeistert. "Alissa, was machst du hier?"

"Ich will noch zu Daniel" antwortete ich unschuldig und wollte mich an ihm vorbei drücken.
"Geh jetzt bitte wieder in deine Hütte und schleich dich nicht immer zu Daniel!" ermahnte er mich.
Ich seufzte und drehte mich sauer um. Herr Schimpfs Blick ließ keinen Widerspruch zu.

Wieder in unserer Hütte sahen mich meine Freundinnen überrascht an und ich klärte sie kurz auf. Dann rief ich Daniel an. Er ging sofort ran.

"Herr Schimpf hat mich ermahnt nicht immer zu dir zu schleichen..." seufzte ich genervt. Nur allzu gut konnte ich mir jetzt auch Daniels Schmollmund vorstellen.
"Dann komm ich halt zu dir..."
"Lieber nicht...wenn er dich erwischt...ich komm nachher trotzdem einfach nochmal rüber. "
Maya und Jess hielten das für keine gute Idee, als sie es hörten, aber Daniel stimmte sofort zu.
Also wartete ich noch eine halbe Stunde und schlich mich noch mal zu ihm. Diesmal begegnete ich niemandem.

Als Daniel mich in seine Hütte rein ließ, war ich froh, dass seine Kumpels schon schliefen.
Leise gingen wir zu seinem Bett und ich kuschelte mich an seine Brust. Er strich mir über meinen Kopf und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. Zufrieden, eingehüllt in seinen Geruch und seine Wärme, schloss ich die Augen.

Eigentlich hatte ich vor bald wieder rüber zu gehen, aber kurz bevor ich einschlief, ermahnte ich mich einfach selbst, dass ich morgen rechtzeitig wieder rüber gehen würde.

Letztendlich wurde ich aber von Jonathan aufgeweckt. "Ein deiner Stelle würde ich jetzt lieber schnell rüber gehen..."

Das tat ich dann auch in Rekordgeschwindigkeit. Gerade als ich mich in mein eigenes Bett fallen ließ, klopfte Frau Heile an und kam herein um uns zu sagen, dass wir uns nach dem Frühstück vor ihrer Hütte einfinden sollten. Heute stand wohl eine kleine Führung durch den Dschungel an.

Ich frühstückte mit meinen Freundinnen, dann begleitete unsere Klasse ein Einheimischer durch die Trampelpfade im Dschungel und erzählte uns auf Englisch jede Menge Informationen. Frau Heile meinte, dass es höchstwahrscheinlich einen Test in EWG dann bald darüber geben wird, damit sie wusste, dass wir aufgepasst hatten.

Der Urwald war wirklich wunderschön und am Ende unserer 'Führung' bekamen wir die Aufgabe eine Kokosnuss auf zu machen. Keiner schaffte es, ohne dass der Saft raus lief, bis der Einheimische es uns zeigte.

Der Tag war ganz okay, aber meine Laune verschlechterte sich sofort, als bei dem Kokusnuss aufmachen Selena auf Daniel 'ausversehen' fiel und sie unbedingt seine Hilfe brauchte.
Unfassbar. Nach diesen vielen Monaten wo Daniel und ich schon zusammen waren, machte sie sich immer noch an ihn ran!
Meine Laune wurde aber gedämpft, als Daniel sie sofort weg schob und sich von ihr abwendete. Man sah deutlich, dass er nach diesem Mädchen auf der Party, wo er betrunken war, keine leisesten Zweifel mehr bei mir zulassen wollte.
Selena war sowieso vergessen, als wir von einer Party im Dorf hörten.

Es wurde bereits dunkel, als wir wieder bei den Hütten ankamen. Wir zogen uns nur noch kurz um und trafen uns dann an dem Trampelpfad, der zum Dorf führte. Außer Dilan, Maya, Jess, Jonathan, Daniel und ich kamen nur noch Rebecca und ein paar ihrer Freundinnen mit.

Die Party erkannten wir daran, dass ein riesen Lagerfeuer angezündet wurde und jede Menge Leute tanzten. Die Musik war etwas anders als bei uns, aber trotzdem sehr neumodisch.
Wir kauften uns einen Cocktail an einem Stand, dann tanzte ich mit Daniel Körper an Körper.
Wir hatten noch sehr viel Spaß und beim Tanzen verging die Zeit wie im Flug.

Spät in der Nacht gingen wir zu den Hütten zurück.
"Tut dein Fuß noch weh?" fragte ich besorgt, als Jess sie ihr Gesicht schmerzhaft verzog.

Sie winkte ab und lächelte mich an. "Ach was, so ein Seeigel bekommt mich nicht so schnell platt. Alles bestens, es zieht nur noch ab und zu"
Davon vergewisserte ich mich selbst noch mal, als wir wieder in unserem Zimmer waren. Zum Glück hatte sich ihr Fuß wirklich nicht entzündet und es heilte schon.

Ich zog mir zum Schlafen bei der Hitze eine kurze Jogging Hose und ein luftiges Top an, darüber warf ich eine Sweatshirt Jacke. So schlich ich mich wieder zu Daniel und schlief friedlich, an ihn gekuschelt in seinen starken Armen ein.

Wie gefällt es euch? :)
Wer wäre jetzt auch gerne auf Hawaii....? *seufzt*
Bis morgen!
Ninaxx

Und dann kam ERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt