Kapitel 33

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"Willst du noch bleiben?" fragte ich kurze Zeit später, als wir in meinem Zimmer waren und Daniel sich daran machte zu gehen. Eigentlich wusste ich selbst nicht einmal, warum ich gefragt hab. Er und ich über Nacht war keine gute Idee. Vorhin hat man ja auf der Couch gesehen, wohin das führte. Hoffentlich verstand er das jetzt nicht falsch.
Er lächelte breit. "Gerne"

"W-was machst du da?" fragte ich, als er sich auszog. Dabei konnte ich es nicht lassen auf seinen perfekten Oberkörper zu schauen. Es war einfach immer wieder aufs neue ein Erlebnis, ihn oberkörperfrei zu sehen...

"Mich bettfertig. Was sonst? " fragte er verschmitzt nur noch in Boxershorts und legte sich wie selbst verständlich in mein Bett und schlüpfte unter die Decke.

Ich schüttelte meinen Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können und nahm mir den erst besten Pyjama aus der Schublade und ging mich ins Bad umziehen. Nachts trug ich darunter keine Unterwäsche, da musste er mir beim Umziehen nicht zusehen.

Ich verfluchte mich selbst, als ich fertig umgezogen in meinem Häschenpyjama aus dem Bad kam. Warum musste ich gerade den erwischen!??!? Wie normale 18 jährige hatte ich auch noch eine Menge normale Schlafsachen...
Daniels Augen leuchteten als er mich von oben bis unten musterte und er die Arme ausbreitete, damit ich zu ihm kam.

"Ich liebe diesen Schlafanzug...." murmelte er, als ich in seine Arme, unter die Decke schlüpfte. Sein Körper strahlte eine unglaubliche Wärme aus und ich konnte mich gar nicht richtig konzentrieren, als ich auf seiner nackten Haut lag.

"Du meinst, du magst ihn nur, weil ich dann keine Unterwäsche trage..."
Mein Blick war auf seine Lippen gerichtet, so als wäre ich süchtig nach ihnen. Was ich auch wirklich war.
Sein Blick hing in meinen Augen und schweifte immer weiter nach unten ab.

"Mmh...das ist nur ein Grund...."
Die gegenseitige Anziehungskraft war zwischen uns beiden definitiv nicht zu übersehen. Seine Lippen streiften meine und dann küsste er mich.

Bevor ich ihn vertiefen konnte, stöhnte er und löste sich. "Gute Nacht" flüsterte er und schlang einen Arm um meine Taille.
Etwas enttäuscht sah ich ihn an. Ich hatte mehr gewollt. Dann dachte ich wieder an das vorhin, was wir auf der Couch gesagt hatten, seufzte und kuschelte mich in seine Arme.

Ich fühlte mich so geborgen und war so müde, dass mein Blick nur kurz über die Zimmertür schweifte.
Eigentlich wollte ich sie noch abschließen, aber Daniel's Nähe löschte das komplett aus meinem Gedächtnis.

"Alissa!" hörte ich eine Stimme mehrmals sagen, die immer lauter wurde. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Immer deutlicher wurden die Konturen meines Dads vor meinem Bett. Sofort war ich hellwach.
"Was soll das? Erklärst du das mir bitte!? Ich wusste gar nicht, dass Daniel hier übernachtet. In deinem Bett!"

Eigentlich war Dad schon immer der lockerer von meinen Eltern, aber anscheinend schockierte es ihn schon, dass er mich neben oder besser gesagt, auf Daniel vor fand. Okey, ich hätte es ihm echt sagen können...

Das harte Kissen unter mir bewegte sich. Ich wurde knallerot. Daniel rollte sich noch halb im Schlaf in meine Richtung und kuschelte sich an mich.....ich lag halb auf ihm. Unsere Hände waren auf seiner Brust ineinander verschränkt.

Er murmelte etwas zufriedenes in meinen Hals. Schnell richtete ich mich auf und stupste ihn in die Seite.
"Tut mir leid Dad. Aber wir sind nur eingeschlafen...."
Leider machte es die Sache nicht gerade glaubwürdiger, als Daniel wach war und sich aufsetzte und mein Dad sah, dass er nur in Boxershorts war.
Überrascht sah Daniel auf und zog sich schnell seine Jeans an. "Guten Morgen..."

Wenigsten versuchte er die Situation noch irgendwie zu retten, ich saß nur knallerot stumm da. Daniel sah fragend zu mir, aber ich schüttelte kaum merklich meinen Kopf. Ich hätte meinem Vater besser mal sagen sollen, dass ich mit Daniel zusammen war. Das würde ich später nachholen.
"Alissa du bist alt genug, aber ich möchte nicht, dass du die Situation ausnutzt, wenn du alleine Zuhause bist, okey?"
"Okey" brachte ich nur heraus und war froh, dass er nicht mehr verärgert aussah, nachdem der erste Schock überwunden war.

"Und ich hoffe du schaust auf die Uhr, es ist Montag" Er zwinkerte mir zu und verließ dann den Raum. Erleichtert atmete ich auf.

Immer noch mit roten Wangen sah ich zu Daniel, der sich anzog. Ihm schien das gar nicht peinlich zu sein, wie mein Dad uns vorgefunden hatte und zwinkerte mir nur zu. "Zum Glück war es nicht Alan..."

Darüber hätte ich mir gar keine Sorgen machen müssen, denn als Daniel und ich fertig angezogen nach unten kamen, sagte mein Dad, bevor er ins Arbeitszimmer verschwand, dass Alan geschrieben hatte, dass er bei Chasay übernachtete. Vielleicht war er deshalb so cool geblieben, obwohl er noch nicht wusste, dass Daniel mein Freund war.

Zum Glück hatten Daniel und ich noch etwas Zeit, bevor die Schule anfing und wir konnten in Ruhe den Tisch decken und Frühstück machen.

Ich beobachtete ihn beeindruckt, wie er Spiegelei machte während ich uns Kaffee machte. Daniel stellte die Pfanne auf den Tisch und ich trug seine Kaffeetasse zum Tisch. Dabei übersah ich Molly, die auf dem Boden lag und stolperte.

Das Molly erschrocken weg ging um ihre Ruhe zu haben, war das kleinste Übel. Die Kaffeetasse hatte ich noch in der Hand, aber der Inhalt war mitten auf Daniels Brust geschwappt. Ein nasser Fleck mit dem brühheißen Kaffe bildete sich auf seinem Shirt.
Erschrocken sah ich zu, wie er schnell sein Oberteil auszog.

Ich schlug die Hand vor den Mund. "Oh Gott, das tut mir leid! !" sagte ich panisch und holte schnell einen Waschlappen und tränkte ihn in kaltem Wasser. Daniel hatte sich mit mahlendem Kiefer, um nicht aufzustöhnen vor Hitze, auf den Stuhl gesetzt.
"Sorry, das tut mir so leid, gehts?" fragte ich schuldbewusst und tupfte vorsichtig die große rote Stelle auf seiner Brust ab.
Er zuckte kurz zusammen, entspannte sich aber dann.

Aufmerksam beobachtete er mich, wie ich geschäftige den Lappen noch einmal kühlte und vorsichtig auf seine Haut legte.

"Also du kannst ruhig öfters heiße Sachen auf mich verschütten, wenn du dann so auf den Knien zwischen meinen Beinen sitzt." meinte er schmunzelnd. Entrüstet sah ich ihn an, lachte aber. Er musste immer zweideutig denken...
Da er aber wieder Späße machte, konnte es zum Glück nicht so schlimm sein.

Nachdem sich das Rot etwas zurück gebildet hatte, stellte ich mich wieder aufrecht hin. "So, das müsste reichen. Wie geht's dir?"
"Gut Frau Ärztin....hervorragende Arbeit...." scherzte er, stand auf und gab mir einen langen Kuss. Ich hätte da noch gerne weiter gemacht, aber wir waren jetzt schon etwas spät dran und mussten uns mit dem Essen beeilen. Ich holte mein Schulsach während Daniel zu sich ging um seinen Rucksack zu holen und sich ein frisches T Shirt an zu ziehen. Vor seiner Garage trafen wir uns und fuhren zusammen zur Schule.

Wir haben insgesamt schon über 1k reads, DANKE! Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell so viele Leser bekomme♥♥♥♥♥♥♥
Bis morgen!
Nina xx

Und dann kam ERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt