What happened? - Niall

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Ich war etwas überrascht, als Harry vor meiner Türe stand.
„Was machst du denn hier?", fragte ich ihn und trat zur Seite, um ihn herein zu lassen.
„Ich hatte Streit mit Lou und dann bin ich abgehauen.", gab er leise zu und zog seine Jacke aus.
„Willst du Tee?", fragte ich ihn und er nickte. Ich ging in die Küche um Wasser aufzusetzen und Harry folgte mir. Als ich die Tassen aus dem Schrank holte, bemerkte Harry etwas, was ich total vergessen hatte.
„Niall, was ist das an deinem Handgelenk?" Verwundert sah ich zu ihm und dann auf das besagte. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Ich trug nur ein T-Shirt, da ich mit keinem Besuch gerechnet hatte und somit konnte man den Verband ziemlich gut sehen.
„N-nix?" Es klang mehr wie eine Frage und Harry merkte es.
„Niall! Was hast du da gemacht?" Er nahm mir behutsam die Tassen aus der Hand und machte sich an dem Verband zu schaffen, den ich erst vor ein paar Stunden erneuert hatte. Ich hatte es erneut getan. Der Tag hatte mir einfach zu schaffen gemacht.
„Harry, ich hab mich nur an einer Kante verletzt. Nichts Dramatisches!", versuchte ich mich aus der Situation zu retten, doch da hatte er bereits den Verband unten und man konnte die neuen feinen, roten Striche erkennen.
„Niall, hast du dich etwa geritzt?", fragte Harry fassungslos und mir traten wieder Tränen in die Augen. Ich entzog ihm meine Hand, entriss ihm den Verband und lief ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch und versuchte mir den Verband wieder hinzu machen, doch ich versagte. Ich konnte durch den Tränenschleier vor meinen Augen nichts mehr klar erkennen.
„Warte, ich helfe dir!", sagte Harry, setzte sich neben mich und stellte zwei dampfende Tee Tassen auf den Tisch.
„S-schon okay.", erwiderte ich, doch Harry ließ nicht locker und verband mir vorsichtig mein schmerzendes Handgelenk. Er fragte nicht nach, schweig nur und konzentrierte sich auf meine Hand. Ich fühlte mich komisch. Ich wollte nicht, dass es jemand wusste und nun musste es ausgerechnet Harry erfahren. Was er nun von mir dachte?
„Niall. Wieso bist du nicht zu mir gekommen und hast mit mir geredet? Warum tust du selber weh?", stellte mir Harry, nachdem er fertig war, dann doch die Frage.
Ich zögerte und starrte vor mich auf den Boden, bevor ich antwortete.
„Weil ich mich nicht wieder zwischen dich und Louis drängen wollte", gestand ich ihm.
„Das machst du doch gar nicht!"
„Doch!", wiedersprach ich ihm und zog die Beine an mich heran. Ich schlang meine Arme um meinen Körper und unterdrückte das Zittern, das sich in meinem Körper breit machte. Mir war nicht wirklich kalt, aber die Situation war so anders. Ich hätte niemals gedacht, an so einem Punkt in meinem Leben anzukommen.
„Niall." Harrys Stimme war beruhigend und sanft, doch ich ignorierte ihn und unterdrückte die wiederkommenden Tränen.
„Es wäre besser, wenn ich weggehen würde. Ich mache euch allen eh nur Probleme und dränge mich dazwischen. Mich würde doch keiner vermissen!", redete ich mir ein und die Tränen liefen erneut über meine Wangen.
Harry rückte ein Stück zu mir herüber und hob sanft aber mit festem Griff mein Kinn nach oben, damit ich ihm ins Gesicht gucken musste. Ich erkannte ebenfalls Tränen in seinen Augen, was mich sehr wunderte.
„Das stimmt nicht Niall! Red dir bitte nicht so was ein! Es wäre die Hölle für uns alle, wenn du jetzt ebenfalls verschwinden würdest."
„Ach wirklich? Deswegen ist Zayn abgehauen? Und Louis? Und Louis schien ziemlich wütend auf mich! Und du würdest mich auch nicht vermissen, immerhin hast du Louis und ich niemanden. Mich würd..."
Ich wurde mitten im Satz unterbrochen, weil Harrys Lippen plötzlich auf meinen lagen. Ich schnappte erschrocken nach Luft und wollte zurückschrecken, doch es fühlte sich einfach zu gut an. Zögernd erwiderte ich den Kuss. Es war falsch, das war mir bewusst, denn ich küsste gerade den Freund eines meiner besten Freunde. Doch ich wollte auch wieder etwas fühlen, nicht mehr der einsame, ausgeschlossene und innerlich kaputte Junge sein, dem man nur hinterher rennen musste, damit er sein Leben auf die Reihe bekam. Ich fühlte mich bei Harry geborgen und seit langem mal wieder verstanden. Ich konnte in diesem kleinen Moment alles was um mich herum geschehen war vergessen. War das denn so schlimm?
Viel zu schnell löste er sich von mir und sah mich erschrocken an. Erst da wurde mir wieder bewusst, was wir getan hatten.
„Niall, es... es tut mir leid!", meinte er schockiert über sich selbst, stand schnell auf und holte seine Jacke. Bevor ich ihm noch folgen konnte, fiel die Türe bereits ins Schloss und ich blieb alleine zurück. Eine drückende Stille herrschte mit einem mal um mich herum und das Gefühlschaos in mir brach herein. Verzweifelt vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen und schämte mich dafür, was ich getan hatte. Was würde nur Liam von mir denken?

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Terrible Things [Larry/Niam, Narry/Zouis] ✓✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt