Kapitel 5

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Weitere Tage vergingen und nichts Außergewöhnliches passierte. Heute war Freitag, das bedeutet heute stand wieder Training an. Ich wurde pünktlich abgeholt und zum Trainingsraum gebracht. Drinnen lief ich sofort zu den Laufbändern und fing an zu joggen. Nach ein paar Minuten waren alle Gefangenen da und verteilten sich an die Geräte. Als ich nach einiger Zeit das Gerät wechselte und rüber zu einem Stepper ging, gesellte sich auch Sam wieder zu mir.

„Hey Kleine.", begrüßte er mich mit seinem Standardspruch.

„Hey Sam.", grüßte ich wie immer zurück.

„Hast du schon gehört, dass wir die nächste Woche in der Kantine essen werden, wo auch alle anderen Agents essen."

„Wirklich? Warum das denn?" Sowas war noch nie vorgekommen.

„Keine Ahnung. Habe zwei Agents zufällig darüber reden gehört. Es ist mir aber auch egal, Hauptsache ich kriege was zu essen."

„Das wird bestimmt noch Ärger geben.", sagte ich mit einem Seitenblick zu den anderen Gefangenen.

„Da bin ich mir zu 100% sicher.", sagte Sam grinsend und ich konnte einen eigenartigen Unterton in seiner Stimme heraushören.

„Was hast du vor?", fragte ich allarmiert. Wenn er scheiße bauen würde, würden wir alle dafür bestraft werden.

„Lass dich überraschen Kleine.", sagte er nur.

„Sam, was...", fing ich an, wurde jedoch von einem Agent unterbrochen.

„Ruhe. Es wird sich nicht unterhalten. Gefangene Nummer 3, du gehst an ein anderes Gerät, sofort.", befahl er und ich machte mich nickend auf den Weg zu einem der Boxsäcke. Hoffentlich würde Sam sich benehmen.

Am Nachmittag lag ich wieder auf meinem Bett und erinnerte mich erneut an die Reise nach Anaheim.

-Rückblende-

Wir ließen die Pferde am Bifröst zurück und Heimdall schickte uns nach Vanaheim. Dort liefen wir in zwei Gruppen aufgeteilt, zu den zwei Dörfern. Thor, Sif, Loki, einige Krieger und ich bildeten eine Gruppe, ein paar andere Krieger die zweite Gruppe. Ich lief neben Loki her und wir machten uns zusammen etwas über Sif lustig, die Thor die ganze Zeit über anhimmelt.

„Mein Bruder ist so ein Holzkopf, der bekommt davon noch nicht mal etwas mit.", lachte Loki.

„Ja und dabei macht Sif es noch nicht einmal unauffällig. Es ist als würde sie ein riesiges Schild hoch halten mit einem 'Ich liebe Thor' Schriftzug."

„Er hat doch nur Augen für seinen Hammer."

„Lass ihn dass nicht hören. Wenn es um 'Mjölnir' geht, versteht er keinen Spaß mehr." Sagte ich und betonte das Mjölnir.

„Wenn ich ihn heben könnte, würde ich ihn erstmals verstecken, nur um zu gucken wie Thor in Panik ausbricht.", überlegte Loki laut.

„Ja, das wäre bestimmt lustig. Aber du kannst ihn nicht heben.", sagte ich. Keiner außer Thor konnte den Hammer heben. Das war auch der Grund, weshalb Thor immer damit angab und alle aufforderte zu versuchen seinen Hammer zu heben, nur damit er hinterher stolz erzählen konnte, dass keiner außer ihm dazu in der Lage war.

„Schon, aber ich könnte eine Illusion erstellen, die nicht einmal Thor heben könnte.", grinste er fies und ich musste es mir gleich vorstellen. Ja, das wäre schon lustig wie Thor versuchen würde eine von Lokis Illusionen zu heben und es nicht klappen würde. Ich fing an zu kichern und stimmte Loki zu.

„Dann ist es also abgemacht, wir werden Thor reinlegen. Gleich wenn wir wieder in Asgard sind, ja?", sagte er zufrieden.

„Einverstanden."

Nach einer Weile kamen wir im Dorf an und einige der Krieger unterhielten sich mit ein paar Dorfbewohnern.

„Hier ist alles in Ordnung, wir können wieder zurück.", sagte ein Krieger und wir machten uns auf den Rückweg.

„Was, kein Kampf?", fragte Thor enttäuscht, weshalb ich die Augen verdrehen musste.

„Sei doch froh darüber.", sagte ich genervt.

„Jetzt lass ihn doch. Immerhin verkriecht er sich nicht in eines seiner Bücher, sonder stellt sich einem Kampf. Anders als sein Bruder.", sagte Sif.

„Nur weil Thor immer auf Streit aus ist, müssen das nicht alle sein. Außerdem, was geht dich das überhaupt an. Ich habe nicht mit dir, sondern mit Thor geredet. Und wie du bereits sagtest, kann er seine Kämpfe selber austragen. Er braucht deine Hilfe also nicht. Oder bist du etwa eifersüchtig?", fragte ich sie.

„Eifersüchtig, auf dich? Da brauch ich mir wohl keine Sorgen machen.", sagte sie und musterte mich abschätzig von oben bis unten.

„Pass auf was du sagst Sif.", drohte Loki ihr.

„Was willst du sonst tun?", fragte sie überheblich. Bevor Loki jedoch darauf antworten konnte, lief ich eine Wasserkugel aus dem Fluss in der Nähe über ihren Kopf schweben und dort platzen. Sie quiekte erschrocken auf, anscheinend hatte sie damit nicht gerechnet.

„Das wirst du bereuen.", schrie sie mich an und wollte auf mich los gehen. Loki stellte sich sofort schützend vor mich. Sif konnte sich jedoch nicht von der Stelle rühren, da ich ihre Füße mit etwas Wasser am Boden fest gefroren hatte.

„Mach das sofort rückgängig.", schrie sie rum, ich ignorierte sie jedoch und zog Loki mit mir weiter, welcher sich den Bauch vor lauter Lachen hielt.

Thor und Sif versuchten währenddessen das Eis mit ihren Messern zu zerschlagen, würden aber wohl noch eine Weile brauchen.

„Das war einfach genial.", sagte Loki lachend.

„Nun, ich habe ja auch von dem Besten gelernt.", gab ich zurück und boxte ihm spielerisch in die Seite.

Nach einer Weile holten Sif und Thor uns wieder ein und Sif baute sich wütend vor uns auf.

„Wo wart ihr den so lange.", konnte sich Loki nicht verkneifen und grinste sie an.

„Mach das nicht noch einmal.", sagte Sif wütend.

„Jaja, und jetzt lass und ihn Ruhe.", sagte ich genervt und lief an ihr vorbei, bevor das Ganze noch ausarten konnte.

Wir waren fast wieder an unserem Treffpunkt angekommen, als die Krieger uns per Handzeichen anhielten.

„Was ist los?", fragte ich leise.

„Sssshht.", kam es jedoch nur zurück und ich hielt meine Klappe. Geräuschlos zog ich meinen kleinen Dolch, denn mir mein Vater geschenkt hatte und hielt ihn bereit. Zwar hatte ich schon oft mit meinem Vater und manchmal auch mit Loki trainiert, trotzdem hatte ich noch nie einen echten Kampf erlebt, indem ich wirklich um mein Leben bangen musste. Ich war auch nicht besonders erpicht darauf und hoffte einfach, dass die Krieger nur überreagierten. Ich hörte und sah nämlich nichts, dass nach Gefahr aussieht. Vielleicht täuschten sie sich auch nur. Diese Hoffnung verpuffte jedoch schnell wieder, als Loki mir leise zuflüstert: „Mach dich bereit. Wir sind nicht allein."

-Rückblende Ende-



Remember me (Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt