In den nächsten Tagen konnte man die Agenten auf den Gängen ständig über einen Vorfall in Deutschland und eine Avengers Initiative reden hören. Was genau damit gemeint ist, wusste ich nicht. Jedoch konnte ich mir so viel zusammen reimen, dass derjenige der den Tesseract gestohlen hat in Deutschland verhaftet werden konnte. Das ganze geschah nur durch die Hilfe der Avengers, einer Gruppe aus Superhelden die Fury zusammengestellt hat. Agent Romanov arbeitet wohl eng mit ihnen zusammen. Leider konnte ich niemanden fragen, um meine Neugierde zu stillen, denn ich würde eh keine Antworten bekommen. Trotzdem finde ich das Ganze äußerst interessant und würde diese sogenannten Superhelden gerne mal sehen.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Zelltür klopfte. Ich stellte mich an die Wand und Coleman und Harsen traten ein. Sie legten mir Handschellen an und machten sich mit mir auf den Weg zum Trainingsraum. Wir liefen durch die Gänge und begegneten ein paar Agenten. Als wir um eine Ecke gingen, blieb ich jedoch geschockt stehen. Am Ende des Ganges, direkt vor dem Trainingsraum standen zwei Männer. Einer trug einen eleganten Anzug, hatte schwarze Haare und trug einen Bart. Ich kannte ihn nicht. Dafür aber den anderen Mann, es war niemand anderes als Thor. Er war zwar etwas älter geworden und sah aus wie 25, hatte aber noch immer das lange blonde Haar und trug seine schwarze Rüstung mit dem roten Cape. Das wichtigste aber war der Hammer in seiner Hand, eindeutig Mjölnir. In dem Moment handelte ich instinktiv. Ich dachte nicht darüber nach, dass er sich nicht an mich erinnern kann, dass er mich nicht kennt und das ich für ihn nur so aussehe wie eine der Gefangenen.
„Thor!", rief ich ungläubig und rannte auf ihn zu. Die beiden Männer wendeten sich mir. Bevor ich jedoch bei ihnen ankommen konnte, hatten Coleman und Harsen mich eingeholt und drückten mich auf den Boden.
„Lass mich los!", rief ich. Ich durfte jetzt nicht nachgeben, das war meine Chance.
-Rückblende-
Ich saß mit Thor, Sif und den tapferen Drei am Tisch im Festsaal. Um uns herum saßen viele andere feiernde Asen, nur Loki hatte keine Lust und ist lieber in die Bibliothek gegangen.
„Trink, trink, trink, trink!", feuerten Fandral und Sif Thor an, während dieser mit Hogun und Volstagg um die Wette trank. Ich fand das ganze etwas sinnlos und hielt mich zurück. Außerdem war ich mir sicher das Volstagg die anderen beiden so oder so unter den Tisch trinken würde. Mit ihm konnte keiner mitthalten. Wie erwartet, schlief Hogun irgendwann besoffen am Tisch ein.
„Na los, Liv. Trink doch auch mal was!", sagte Thor und setzte sich zu mir. Fandral und Volstagg brachten Hogun zu seinem Zimmer und so waren nur noch Thor Sif und ich hier.
„Nein danke, ich hatte schon mehr als genug.", gab ich zurück. Ich hatte schon einige Gläser von dem süßen Wein getrunken und spürte langsam wie er mir zu Kopf stieg. Ich vertrug einfach nicht so viel.
„Na gut, aber ein Glas noch.", sagte er und drückte mir einen Becher Bier in die Hand. „Auf unsere Freundschaft!", rief er und stieß mit mir an.
„Auf unsere Freundschaft!", gab ich zurück und trank meinen Becher aus.
-Rückblende Ende-
Wieso sollte Thor hier sein, wenn nicht wegen mir? Vielleicht konnte er sich wieder an mich erinnern und wollte mich zurück holen. Vielleicht konnte er sich an meinen Namen erinnern. Immerhin waren wir gute Freunde. Trotzdem schoss mir kurz durch den Kopf, warum Loki nicht hier war. Immerhin waren wir beste Freunde, sollte er sich da nicht eher erinnern können?
„Lass mich los.", verlangte ich erneut von Coleman. Er riss mich am Arm hoch und drückte mich gegen die Wand, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.
„Thor!", sagte ich erleichtert, als er und der schwarzhaarige Mann auf mich zukamen und mich musterten. Jetzt würde alles gut werden, ich würde meine Eltern wieder sehen und Loki, Frigga, Hogun, Fandral, Volstagg,... Sogar auf Sif freute ich mich im Moment. „Bei Odin, du bist hier! Ich dachte schon ich sitze hier ewig fest. Wie geht es meinen Eltern? Wie geht es Loki?", stellte ich erstmals die wichtigsten Fragen. Thor sah mich anschließend nur verwirrt, fast schon misstrauisch an. Bei dem Mann neben ihm war es nur Misstrauen.
„Woher kennst du mich?", fragte Thor, während der Mann neben ihm mich fragte: „Wohl eher, woher kennst du Loki?" sofort verpufften meine Hoffnungen. Thor konnte sich nicht erinnern, er hatte keinen Schimmer wer ich bin und jetzt hatte ich mit meinen dummen Fragen auch noch verraten, dass ich Asgard kannte. Wie sollte ich ihm das nur erklären? Aber die Wahrheit sagen ging auch nicht, dass würde er mir nie glauben. Was sollte ich jetzt sagen. Noch immer sahen die beiden mich abwartend an.
„Ich frage noch einmal, woher kennst du mich oder meinen Bruder?", fragte Thor. Spontan entschied ich mich für die einfachste Lösung und presste meine Lippen aufeinander. Ich würde einfach schweigen und gar nichts mehr sagen, zumindest so lange, bis ich mir etwas Besseres überlegt hatte.
-Rückblende-
Ich sah zwar aus wie 16, war jedoch bereits 1603 Jahre alt. Vor kurzem hatten Thor und Loki ihre erste große Schlacht auf Svartalfheim geführt und gewonnen, wobei Loki sich die Taktik überlegt hat und Thor mit Mjölnir den Großteil der Feinde besiegt hat. Als Team waren sie einfach unschlagbar und ergänzten sich wunderbar. Trotzdem hatte Odin mal wieder nur Augen für Thor und ihm für seinen Sieg gratuliert. Dass Loki den gleichen Anteil dran hatte, hatte Odin mal wieder verdrängt. Zum Glück, konnte ich Loki immer wieder aufheitern, wenn Odin Thor mal wieder bevorzugte. So auch heute, denn ich konnte Loki dazu überreden trotzdem zu dem Fest zu gehen. Auch wenn Odin es eigentlich für Thor ausgerichtet hat.
„Deine Mutter und ich gehen rüber zu Tyll, viel Spaß auf dem Fest meine Kleine.", sagte mein Vater.
„Ich geh Loki suchen, bis später.", verabschiedete ich mich und verschwand in der Menge. Kurze Zeit später hatte ich ihn am Büfett gefunden.
„Da bist du ja. Hab dich gesucht. Wollen wir uns zu den anderen setzen?", fragte ich ihn.
„Von mir aus.", meinte er schulterzuckend und wir machten uns auf den Weg zu Thor und den anderen.
„Liv, Bruder! Da seid ihr ja endlich. Kommt, setzt euch zu uns!", rief Thor schon von weitem und machte etwas Platz für uns. Wir setzen uns dazu und Thor drückte uns gleich einen Becher Bier in die Hand. Danach erzählte er noch mal allen die Geschichte, wie sie die Schlacht gewonnen hatten. Ich wendete mich während dessen Loki zu und unterhielt mich mit ihm, ich hatte mir von ihm bereits die ganze Geschichte erzählen lassen.
Später am Abend forderte Thor mich zum tanzen auf und ich stimmte etwas widerwillig zu. Thor war ein grottenschlechter Tänzer und ich konnte nur hoffen, dass er mir nicht allzu oft auf die Füße trat. Er führte mich zur Tanzfläche und begann mich zu führen. Es sah jedoch eher so aus, als würde er mit mir kämpfen wollen, weshalb ich schon bald die Führung übernahm. Er war aber auch schon ziemlich betrunken.
„Ist Loki eigentlich noch sauer?", fragte Thor mich schließlich. Ich wusste sofort was er meinte. Loki war oft auf ihn eifersüchtig, weil er Odins Liebling ist. Jedoch konnte ich Loki immer wieder beruhigen und machte ihm klar, dass Thor auch nichts dafür kann.
„Nein, ich glaube nicht. Du weißt doch wie er ist. Er schmollt zwar eine Weile, beruhigt sich aber auch immer wieder.", sagte ich.
„Schon, aber nur wegen dir. Ich glaube wenn er dich nicht hätte, wäre unsere Beziehung nicht so eng.", sagte Thor.
„Warum dass den? Ihr seid Brüder, natürlich würde er dir auch ohne mich verzeihen.", sagte ich. Danach tanzte ich noch etwas mit ihm, auch wenn man es eigentlich nicht tanzen nennen durfte. Irgendwann tippte ihm dann Loki auf die Schulter.
„Darf ich übernehmen?", fragte er.
„Klar, Bruder.", sagte Thor und machte Platz für Loki. Erleichtert seufzte ich auf. Im Gegensatz zu Thor, war Loki ein ausgezeichneter Tänzer.
„Danke, ich hatte schon Sorge um meine Füße.", sagte ich.
„Mal wieder bin ich dein Retter in der Not.", sagte Loki lachend.
„Kann man so sagen.", gab ich zurück und tanzte danach noch eine Weile mit Loki. Diesmal machte es mir jedoch wirklich Spaß. Loki war ein super Tänzer.
-Rückblende Ende-
Ich kannte Thor gut genug um zu wissen, dass ich mir jetzt eine wirklich gute Ausrede einfallen lassen musste. Er würde sich nicht so einfach zufrieden geben. In den paar Sätzen, die ich so unbedacht ausgesprochen hatte, war zu viel was mich verriet und wenn er von einem der Agents erfahren würde, dass ich extrem langsam altere, wäre es eh vorbei. Er war zwar nicht der schlauste, aber das würde selbst er durchschauen.
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Remember me (Avengers ff)
FanfictionLiv ist eine Asin, eine Göttin. Sie lebte auf Asagrd und war die beste Freundin von Loki. Alles in allem hatte sie ein wunderbares Leben. Eines Tages kam es jedoch zwischen ihr und Odin zum Streit, da sie sich seinem Willen nicht beugen wollte. Odin...