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Leider hatten wir letztes Jahr keine Zeit und keine Charaktere mehr, um die letzten zwei "Türchen" zu füllen. Aber jetzt reichen wir sie nach und hoffen sie gefallen euch :)

Es handelt sich um ein Hogwarts AU. [kleiner Fandomunterricht: AU = alternate universe; das bedeutet, dass man Figuren nimmt und sie in ein anderes Universum versetzt, in diesem Fall eben nach Hogwarts. Die Charaktere sind also die aus Midnight Academy, aber die Geschichte ist sozusagen nie passiert]

Ich hoffe, ihr mögt Harry Potter ;)

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Es war Samstagmorgen und die große Halle wurde von den Geräuschen hunderter frühstückender Schüler erfüllt. Heute machte es niemandem etwas aus, früh auf den Beinen zu sein – wenn ein Quidditchspiel anstand, erfasste Aufregung die ganze Schule. Es war das Spiel der Hufflepuffs gegen uns Gryffindors, das ziemlich ausschlaggebend für den Ausgang des Quidditch-Pokal-Turniers sein würde, denn bisher hatten sowohl die Gryffindors als auch die Hufflepuffs ihr erstes Spiel gewonnen. Damit lagen sie in der Punktetabelle knapp hinter einander – im Moment führte Hufflepuff mit 20 Punkten.

Aber natürlich besprach man auch andere wichtige Themen. „Ich sag's dir", beschwor Sue und schob sich ihre Kuchengabel in den Mund, „Es ist total offensichtlich, dass dieser Slytherin-Vertrauensschüler auf dich steht." „Lend? Spinnst du, der ist total in Francesco verschossen", stritt Kiera ab und hielt sich dann die Hände vor den Mund. Das war eigentlich mal ein Geheimnis gewesen. „Wer ist Fran-... ach egal, ich meinte den Vertrauensschüler aus dem 6. Jahr, den dunkelhaarigen", erklärte Sue und nickte auffällig in dessen Richtung. Kiera lief rot an: „Das sagt ihr wieder nur, um mich aufzuziehen!" Ich lachte und stieß meiner besten Freundin einen Ellenbogen in die Seite: „Das würden wir doch niemals machen!" Sie zog beide Augenbrauen hoch. „Ok, würden wir doch", neckte Sue, „aber dazu sind Freunde doch da." Kiera schnaubte und nahm einen Schluck Tee. Dann, als wäre ihr das plötzlich eingefallen, sagte sie unvermittelt: „Außerdem würde ich doch niemals mit einem Slytherin ausgehen. Schließlich haben die uns letztes Jahr den Hauspokal weggeschnappt!" „Naaatürlich nicht, niemals", erwiderte ich gedehnt und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.

„Hat da gerade jemand etwas gegen Slytherin gesagt?", fragte eine Stimme und im nächsten Moment hatte sich Lend zwischen uns gequetscht, „Hi, Rosie!" Seine Schwester, die zwei Plätze von Sue entfernt an der anderen Tischseite saß, rollte mit den Augen. „Nein, nein", wich Kiera schnell aus. „Ich dachte, ihr seid so mutig hier bei Gryffindor, warum sagst du es dann nicht einfach?", Lends Tonfall war spielerisch, aber in seinen Augen glomm etwas Herausforderndes. „Es ging doch nur darum, dass man keinen Slytherin daten sollte", lenkte ich ein. Ein schelmischer Blick erschien auf Lends Gesicht: „Richtig. Nur die allerbesten sind bereit für so was hier." Er bewegte seine Hände vor sich auf und ab. „Stimmt", stimmte Sue mit einer todernsten Miene zu, ehe wir drei Mädels in Lachen ausbrachen.

David, unser Teamkapitän, kam schon in seine Quidditchuniform gekleidet zu uns herüber. „Summer, Kiera, wir treffen uns in zehn Minuten unten am Feld. Rosie, Nathalie, das gilt für euch genauso", kündete er mit einem skeptischen Seitenblick auf Lend an und marschierte sofort weiter, um den Rest des Teams aufzuscheuchen. Wir schlangen hastig den Rest unseres Frühstücks herunter und sprangen auf. „Bis nachher!", verabschiedeten wir uns von Sue und Lend. „Ich habe auf Hufflepuff gewettet!", rief Lend uns breit grinsend so laut hinterher, dass es alle Gryffindors und Ravenclaws hörten. „Ha ha!", gab seine kleine Schwester zurück und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, ehe wir die große Halle verließen.

Erst als wir später in der Umkleide darauf warteten, dass das Spiel losging, begann die Aufregung in mir aufzusteigen. Ich spielte zwar schon das zweite Jahr im Team mit, aber dennoch kam es mir jedes Mal so vor, als wäre es das erste. Ich schaffte es kaum stillzusitzen und dass keiner etwas sagte, trug nicht gerade zur Entspannung der Situation bei. Als es dann endlich Zeit war, war ich fast schon erleichtert. „Wir schaffen das!", waren Davids letzte Motivationsworte. „Und wir schlagen meinen Bruder so was von vernichtend!", rief Nathalie begeistert. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie einen Bruder in Hufflepuff hatte.

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