Wir gingen los und ich fragte: "Willst du irgendwas bestimmtes essen ?"
"Was kannst du denn alles kochen ?"
"Theoretisch alles."
Ich grinste ihn an.
Wir gingen weiter und Louis verschränkte wieder seine Finger mit meinen.
Plötzlich hatte ich eine Idee und begeistert sagte ich: "Ich hab DIE Idee.
Ich mache Omlett und du suchst dir eine Beilage aus, die du gern dazu hättest."
Louis fing an zu lächeln und nickte.
"Kannst du ein Gemüsemix machen ?
Ich kenn da so ne Supermarktkette, die das als Tiefkühlware verkauft.
Das schmeckt echt Hammer."
Verschmitzt sah ich ihn an.
"Warum Tiefkühlware, wenn wir's ganz einfach selbst machen können ?"
"Ist das nicht viel zu viel Aufwand für nur zwei Personen ?"
"Na und ?
Dafür schmeckt's besser, stimmt's ?!"
"Okay."
Wir gingen weiter und ich zog ihn in eine kleine Seitenstraße, in der mein Lieblingsgemüsehändler sein Laden hatte.
Schon von weitem sah ich den kleinen, rundlichen Eigentümer des Ladens.
Freundlich sagte ich: "Na Giovanni, wie geht's dir und Alessia ?"
Mit seinem italienischem Akzent sagte er überschwänglich: "Sage meine Kleine. Danke der Nachfrage, uns geht's fantastisch.
Gestern Nacht ist Alessias Schwester Mutter der kleinen Estella geworden.
Javier hat darauf bestanden, dass das Kind einen spanischen Namen tragen soll.
Ich bin froh, dass es ein Mädchen geworden ist, sonst hätten wir einen Neffen, der Pepo hieß !
Was ist das denn für ein Name, Pepo ?
Es reicht ja schon, dass Franceska seinen Nachnamen angenommen hat.
Wenigstens ist Estella in Italien geboren."
Ich grinste.
Man merkte gar nicht, dass Giovanni überhaupt nicht mit der Heirat seiner Schwägerin einverstanden war.
Ich kannte Franceska und ich hatte von Giovanni gehört, dass sie vor knapp anderthalb Jahren den Spanier Javier Fernandez geheiratet hatte.
Es freute mich nun zu hören, dass die beiden Eltern geworden waren.
Sie lebten eigentlich auch hier in London, aber da Franceska einen Cateringservice betrieb und angesehen Fooddesignerin war reiste sie für große Veranstaltungen, für die man sie arrangierte gerne mal ins Ausland.
Im Moment waren sie in ihr Mann, der Koch war wohl in Italien.
Giovanni hatte im allgemeinen nichts gegen andere Kulturen, Landsleute und Länder allerdings wurde er vor etlichen Jahren von einer Spanierin vor dem Altar stehen gelassen.
Seitdem hegte er einen Groll gegen Spanien, seine Einwohner/innen und allgemein alles was mit Spanien zu tun hatte.
Giovanni musterte Louis und sagte dann: "Ah, wen haben wir denn da ?
Hast du endlich einen Jungen gefunden ?
Ich dachte ja immer du und Logan würdet mal zusammen kommen aber das Schicksal hält wohl für jeden eine Überraschung bereit.
Ob sie gut oder schlecht ist, müssen wir wohl immer selbst entscheiden."
Freundlich reichte Louis Giovanni die Hand hin und begeistert nahm der Italiener sie an und schüttelte sie kräftig.
"Freud mich sie kenne zulernen, Sir.
Ich bin Louis Merres."
"Der Junge hat sogar Anstand.
Sage, ich muss sagen du hast einen wirklich exzellent Geschmack."
"Giovanni, ich glaub du hast da was missverstanden.
Louis und ich sind nich...", doch Louis fiel mir schon ins Wort.
"Wir sind seit knapp zwei Monaten zusammen und echt glücklich miteinander."
Ich warf ihm einen giftigen Blick zu und er grinste nur noch breiter.
Dieser kleine Penner.
Giovanni grinste und wackelte mit den Augenbrauen.
"Eigentlich wollten wir nur ein bisschen Gemüse kaufen."
"Aber natürlich meine Turteltäubchen.
Womit kann ich euch helfen ?"
"Wir brauchen Paprika, Möhren, Tomaten, Auberginen und Bohnen."
"Natürlich. Wie viel von allem ?"
"Wir wollen ne Gemüsepfanne machen."
"Ah ich verstehe.
Ein romantische Dinner für zwei.
Ich habe noch exzellente Rotwein da."
"Giovanni !"
Ich sah den kleinen Italiener warnend an und trippelnd verschwand er in seinem Laden.
Ich wand mich Louis zu und fragte: "Was sollte das ?"
"Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst."
Er grinste scheinheilig und sah mich an.
"Grins nicht so blöd.
Jetzt denkt er, wir wären ein Paar !"
"Was ist daran schlimm ?"
"Wie, was ist daran so schlimm ?
Es geht um's verdammte Prinzip !"
Aus den Augenwinkeln sah ich, das Giovanni gleich rauskommen würde.
Louis bemerkte es wohl auch und zog mich nah an sich heran.
Unsere Nasenspitzen berührten sich fast und mit einer plötzlich rauen Stimme sagte er: "Stell dich doch nicht so an Babe."
Und dann machte er etwas, was irgendwie völlig unerwartet aber trotzdem zu Erwarten war.Sanft legte er seine Lippen auf meine.
Ach du scheisse.
Louis Merres der Schulbadboy küsst MICH.
Anders als ich es gehört hatte knutschte er nicht hemmungslos mit mir, sonder küsste mich ganz sanft.
Er strich mit die Seite entlang und ohne das ich draüber nachdachte lege ich meine Hand in seinen Nacken und zog ihn noch ein bisschen weiter zu mir runter.
Er vertiefte den Kuss und ich erwiederte ihn.
Oh shit Sage, du hast dich voll von ihm einlullen lassen.
Halt's Maul da oben ich will das hier genießen.
Und ich genoss es wirklich.
Ich dachte nicht darüber nach, wen ich küsste.
Ich wusste nicht, wie lange wir uns küssten doch irgendwann lösten wir uns voneinander.
"Wow", hauchte Louis.
Ebenfalls wow, so kannte ich ihn gar nicht.Neben uns seufzte Giovanni und sagte: "Ach, die junge Liebe."
Ich spürte wie ich rot wurde und Louis zog mich liebevoll an sich heran.
Was war denn bei ihm los ?
Ich nahm das Gemüse entgegen und drückte Giovanni 15 Pfund in die Hand.
"Stimmt so."
"Aber, aber Kleine.
Ich hab noch was für euch.
Er verschwand nochmal und brachte den Rotwein, von dem er wohl grade gesprochen hatte.
Er gab ihn mir einfach und zwinkerte mir zu.
"Ein Geschenk des Hauses."
Ich lächelte und verabschiedete mich von dem Italiener.Als Louis und ich wieder auf der belebten Hauptstraße waren ließ er mich los und ich ?
Ich war für einen Moment echt beleidigt.
Doch nur eine Sekunde später spürte ich, wie er seine Finger wieder mit meinen verschränkte.
Ich sah nach oben zu ihm und er lächelte mir ein bisschen schüchtern zu.
Krass, was alles passiert wenn man Louis näher (versteht ihr die Doppeldeutigkeit) kennenlernt.
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Klassenzimmermord
RandomWas passiert, wenn deine Sitznachbarin tot in eurem Biosaal aufgefunden wird. "Man könnte meinen, es sei ein ganz normaler Schultag, doch vor dem St.Michael College of London parkten mehrere Polizeiwagen." An der renommierten Privatschule St.Michael...