Kapitel 24

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Link zum Originalkapitel:

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,,Das ist eine sehr nette Begrüßung", sagte Cassandra so kalt sie konnte. Sie blickte auf Sheenas kleine Gestalt vor ihr hinunter. Die Höhe ihrer Feindin von einem Meter sechzig war nichts verglichen mit ihren ein Meter siebzig. Aber denkt jetzt nicht, dass Cassandra sie einfach so schlagen könnte, denn die Frau war stärker als sie aussah - besonders, wenn es um Cassandra ging.

,,Wie kannst du es wagen-" Sheenas Hand fuhr zu einem weiteren Angriff nach oben, aber Philip war schnell genug, sie dieses Mal mit seiner eigenen Hand abzufangen. Sheenas Augen flogen wütend zu ihm.

,,Sheena, richtig?", fragte er und Cassandra war überrascht. Woher wusste er von Sheena? ,,Fass meine Frau noch einmal an und ich werde dafür sorgen, dass du es bereust", hörte sie ihn kalt sagen, seine blauen Augen waren wirklich ernst.

Sheena zog ihre Hand ruppig mit einem drohenden Lachen zurück. ,,Sieh mal einer an. Du hast einen Ehemann gefunden?" Ihre grauen Augen wanderten zu Philip. ,,Was für ein Unglück für dich. Allerdings hältst du dich wohl besser gut fest. Sie könnte in noch einen Autounfall verwickelt werden, und ich würde sagen, dass du dich glücklich schätzen kannst, wenn du dann tot bist."

,,Wir sind nicht hier, um dich zu sehen, Sheena, also mach es kurz. Es wird langsam alt", meinte Cassandra.

,,Geht weg. Ihr seid hier nicht willkommen."

,,Sagt wer?" Sie hob eine Augenbraue, während sie die blonde Frau betrachtete, die zwischen ihr und dem Zimmer stand. Sie machte einen Schritt nach drinnen und umkreiste ihre ewige Feindin. Ihr jederzeit unterstützender Ehemann folgte ihr.

,,Ich rufe den Sicherheitsdienst", schrie Sheena.

,,Mach nur." Cassandra drehte sich mit einem lässigen Lächeln zu ihr um. ,,Es wäre mir ein Vergnügen, ihnen zu erzählen, dass du jeden schlägst, der Dennis besuchen will. Das wäre dann Körperverletzung, oder?"

,,Ich weiß nicht, warum du hier bist, du Schlampe, aber du bist besser wieder verschwunden, wenn ich zurückkomme." Sheena wirbelte herum, ihr kurzes blondes Haar schnitt dabei durch die Luft. Die Tür schlug hinter ihr zu, als sie ging und Cassandra mit Philip alleine ließ - und natürlich mit Dennis.

Cassandra drehte sich langsam zu dem Krankenhausbett um, wo Dennis' komatöser Körper lag, und schnappte nach Luft. Das Gefühl, ihn dort kraftlos und beinahe leblos in diesem Bett liegen zu sehen, brachte ihre Beherrschung zum Zusammensturz. Diesen Mann, der ihre Träume nun schon seit fast zwei Jahren heimsuchte, in einem solchen Zustand zu sehen, schmerzte mehr als Sheenas Hand, die ihr ins Gesicht schlug. Gott, es tat weh, zu wissen, dass der Mann, der einmal so voller Leben gewesen war, hier bewegungslos herumlag, sich der Zeit, die verging, gar nicht bewusst, und es war alles ihre Schuld. Sie spürte wieder dieses erdrückende Gefühl in ihrer Brust, wie jedes Mal, wenn sie sich an den Autounfall erinnerte. Der Schmerz, von dem sie angenommen hatte, er hätte aufgehört, hatte am Ende nur geschlafen. Es war noch immer da, das Gefühl von so viel Schuld. Wieder einmal, wie vor zwei Jahren, wurde sie von ,,wenn ich doch nur"-Gedanken überschüttet.

Die Tränen brachen aus ihr heraus, als sie mit wackligen Füßen langsam zu ihm ging.

Philip sagte kein einziges Wort, was genau das war, was sie in dem Moment von ihm brauchte. Sie brauchte seine Berührung jetzt nicht, denn sie spürte, dass sie zusammenbrechen würde, wenn irgendetwas ihre Haut auch nur streifte. So schwach fühlte sie sich gerade.

Das Wimmern, das ihren Lippen entschlüpfte, wurde von dem Blick auf Dennis' Gesicht verursacht. Es sah immer noch so aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Er war immer noch die selbe schwarzhaarige Schönheit, die sie gekannt hatte. Aber er sah blass aus.

The Transient Wife (German Translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt