Mein hasserfüllter Blick bohrte sich in seinen Kopf. Das Blut tropfte nach und nach aus meinem Maul. Ich zog meine Lefzen hoch und zeigte ihn meine blutrot gefärbten Zähne. Aus meiner Kehle kroch ein dumpfes Knurren. Der unter mir liegende Junge schrie noch immer, wegen seinem gebrochenen Arm und Tränen rannen über sein Gesicht. Sein Kumpel, der bis jetzt der Freakshow zugesehen hatte, ries die Augen auf und wollte sich umdrehen und weglaufen. Doch das einzige zu dem er fähig war, war zitternd einen Fuß nach hinten zu setzen. Er verlor sein Gleichgewicht und landete mit seinem Hintern auf dem Boden. Bemüht versuchte er sich mit Händen und Beinen von mir und seinem leidendem Freund davonzuschieben. Kam aber nicht weit, da er gegen einen großen Stein robbte und dort verschreckt sitzen blieb. Blutdurstig sprang ich von meinem schreienden Opfer hinunter und ging Schritt für Schritt näher auf den verstörten Kumpel zu. Mit jeder Pfote die ich ihm näher kam, versuchte er mehr und mehr zu schreien, aber seine Stimme war komplett verstummt. Über seine Wangen rollten die Tränen und ich konnte seine Angst förmlich riechen. Sie fütterte meine Gier zum Kampf. Eine Schweiflänge vor ihm blieb ich stehen, blickte ihm tief in die Augen und knurrte ein weiteres Mal. Einige Sekunden lang verharrte ich in meiner Stellung und starrte ihn weiter an. Auf einmal hatte ich ein ungutes Gefühl. Seine Angst schrumpfte und ich konnte Erleichterung in seinen Augen aufblitzen sehen. Genau in diesem Moment realisierte ich, dass ich schon lang nichtmehr das Schreien des verletzten Jungen gehört hatte. Ich brauchte nur eine kurze Zeit als ich auch im Boden langsame und leise Schritte spürte. Äußerlich ließ ich mir nichts anmerken und hielt noch immer den Blick aufrecht und auf den verängstigten Jungen vor mir. Mit jedem Schritt der auf mich zugegangen wird, verflüchtigte sich auch die Angst in dem vor mir sitzendem Kerl. Ich konnte zirka einschätzen wie viele Schritte es noch waren, bis er mich erreicht hatte. Noch 3. Der Wind spielte sich mit meinem Fell und ließ es hin und her wackeln. Noch 2. Ohne dass es mir äußerlich anzusehen war, spannte ich meinen Körper an. Noch einen. Einmal atmete ich noch tief ein und schloss meine Augen. Keinen Schritt mehr, er stand direkt hinter mir. Angriffslustig fletschte ich die Zähne, drehte mich um und sprang ihn mit der ganzen Kraft meiner Hinterpfoten an. Wie erwartet stand der Verletzte hinter mir, mit dem Messer welches er erst vor kurzem fallen ließ. Seine Verwirrung konnte man ihm ansehen, da er zu spät mit seinem Ausweichversuch startete und ich im mit offenem Maul ansprang. Noch bevor wir beide zu Boden fielen, schnappte ich nach seinem Hals und biss fest zu. In der Verzweiflung rammte er mir das Messer in den Rücken und versuchte mich mit aller Kraft von ihm zu stoßen. Durch den Schmerz der mit durch den Körper zog, wurde ich wütender und biss somit so fest zu, dass das Blut nur so herausquoll. Das letzte was er noch aus sich herausbrachte war ein lauter Schrei und den Hilferuf, welcher auf seinen Kumpel gerichtet war. Als wir beide gelandet waren, konnte man noch ein lautes Brechgeräusch hören und ich spürte wie er in meinem Maul zitterte und wie er nach und nach ruhiger wurde. Bis er komplett aufhörte sich zu bewegen. Das Schreien hörte auf und man konnte jeden einzelnen Bluttropfen zu Boden fallen hören. Sie flossen mein Kin hinab und bildeten unter mir eine Lacke. Ich öffnete mein Maul und sein Körper fiel auf die Erde und in sein eigenes Blut. Mein ganzer Körper war komplett angespannt und ich zitterte von dem Adrenalinstoß. Unbewusst machte ich ein paar Schritte nach hinten und betrachtet mein Opfer. Mein Schweif peitschte hin und her und ich musterte die Leiche. Hinter mir fing plötzlich jemand an zu Schreien und mir fiel wieder ein, dass es zwei waren. Langsam drehte ich meinen Kopf, damit ich ihn direkt ansah. Das Bedürfnis zu grinsen konnte ich mir nur schwer unterdrücken. Stolz marschierte ich ihm entgegen und blieb nur mehr wenige Zentimeter vor seinem Gesicht stehen. Ich hauchte ihn an und ließ ihn noch ein wenig zittern. Als er anfing zu schreien, öffnete ich mein Maul so weit, dass es aussah als würde ich ihm ins Gesicht beißen wollen. Von Angst erfüllt schützte er sein Gesicht mit seinen Händen und schrie erneut auf und flehte um sein Leben. Zufrieden schloss ich mein Maul und blickte ihm nochmal in seine Augen.
„Na, hast du noch Lust den Hasen zu töten. Niedere Wesen darf man ja töten, nicht wahr?", flüsterte ich ihm zu und deutete dabei gleichzeitig auf seinen einstigen Komplizen.
Keine Antwort kam aus ihm heraus. Er war eher verwirrt das ich sprach und konnte die Realität immer noch nicht richtig verarbeiten. Mit einem kräftigen Prankenhieb kratzte ich ihm quer über seinen Arm und deutete ihm mit einem Nasenzucken, dass er verschwinden sollte. Lauthals schrie er auf und griff sofort nach seinem Arm.
„Vergiss nicht das es auch Wesen gibt die über dir stehen und auch auf dich Jagd machen werden"
Komplett fertig von den Geschehnissen konnte er weder gehen noch reden. Sein schmerzverzogenes Gesicht zeigte mir, dass er sich nicht sicher war, ob das hier real und nur ein Traum ist. Mit Blut bespritztem Fell machte ich mich auf den Weg zurück in den Wald. Doch bevor ich noch in der Dunkelheit verschwand rief mir der Junge etwas hinterher.
„M...Mon...ster!"
Ohne mich umzudrehen oder stehen zu bleiben, setzte ich meinen Weg nach Hause fort. Es dauerte nicht lang, bis ich mein Ziel erreicht hatte, da ich mit einer enormen Geschwindigkeit unterwegs war. Ich wollte heim.
Kurz vor dem Ende des Waldes blieb ich stehen und schrie laut auf. Erst jetzt fingen die ganzen Wunden an wie wild zu schmerzen. Bemüht versuchte ich noch das Haus zu erreichen, bevor ich mich ausruhte. Plötzlich ries ich die Augen auf und hielt den Atem an.
„Ich... habe getötet."
Mein Blick fiel auf meine blutroten Pfoten.
„Ich habe einem Menschen das Leben genommen."
Tränen rollten mir übers Gesicht und fielen zu Boden.
„Ich ... bin ein Mörder."
Wie ich gesagt hab, tut mir echt leid, dass es so lang gedauert hat :/ Ich hoffe trotzdem das euch der neue Teil gefällt ^_^ Diesmal würde ich euch echt gern um eure Meinung bitten :3 würde mich brennenden interessieren was ihr von diesem Kapitel haltet :D
Sry falls es ungut geschrieben ist oder viele Rechtschreibfehler sind, viel mehr als sonts ;P , aber es ist 1 Uhr in der früh und ich wollte es unbedingt noch fertig stellen :3
Danke nochmal für euer geduldiges Warten :3 <3
~Alexa~
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She Wolf
WerewolfWenn ihr herausfinden würdet, dass ihr anders seit als alle anderen, würdet ihr es geheim halten? Lyra ist 17 Jahre alt und wohnt mit ihrer Mutter in der Umgebung von Tulln in einem Haus das neben dem Wald liegt. Seit einer kurzen Zeit verändert Ly...