We meet again

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Mit starken Herzklopfen und zitterndem Körper wachte ich verschwitzt auf. Angsterfüllt richtete ich mich auf und atmete schwer. Es dauerte einige Minuten, bis ich mich halbwegs beruhigt hatte. Nachdem ich wieder etwas ruhiger war, griff ich nach meinem Handy, nur um zu erkennen, dass ich eine Stunde vor meinem Wecker wach geworden war.

„Was für ein Albtraum", murmelte ich vor mich hin, während ich den Alarm deaktivierte und das Handy wieder an seinen vorherigen Platz hinlegte.

Es war genau 5:30 und ich war immer noch hundemüde, aber ich lehnte das Gefühl von Müdigkeit ab und wollte lieber duschen gehen. Gähnend stand ich auf und schlenderte zum Badezimmer. Bevor ich direkt vor der Tür stand, wollte ich sicher gehen, dass meine Mum wieder daheim war und warf einen kurzen Blick in ihr Zimmer. Sie schien tief und fest zu schlafen. Erleichtert zu wissen, dass es ihr gut ging, setzte ich meinen Vorhaben weiter fort. Während der heißen Dusche, fing ich an über meinen Traum zu philosophieren. Ich wusste nur noch, dass mir jemand sagte, dass ich nicht würdig genug war und mir danach eine Art Speer in mein Herz stieß. Der Tot fühlte sich so real an, ich spürte die Schmerzen und konnte fühlen wie mir kälter und kälter wurde. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter und ich versuchte mich von dem Gedanken zu befreien. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte und mich schon für die Schule angezogen hatte, spazierte ich die Treppen hinunter und setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer und begann fernzusehen. Die Zeit verging sehr schnell und schon nach wenigen Folgen war es 7:20 Uhr. Träge mühte ich mich auf und streckte mich. Von meinem Zimmer holte ich noch meine Tasche und stopfte für heute wichtiges hinein. Gleichzeitig schnappe ich mit ein Post-it und schrieb meiner Mum, dass ich jetzt zur Schule ging und ihr einen guten Morgen wünschte. Bevor ich aus dem Haus ging, klebte ich es auf den Kühlschrank, neben den von ihr geschriebenen, zog mir Schuhe und Jacke an und verschloss die Tür hinter mir.

Schulzeit war wie immer lahm und anstrengend. Heute passierte auch nichts Interessantes und ich verbrachte wieder den ganzen Schultag mit Caro. Der Tag zog sich in die Ewigkeit und ich war so froh, als ich nach 9 Stunden endlich heimgehen konnte. Die Nacht ohne Schlaf, hinterließ immer noch seine Spuren und ließen mich in den letzten zwei Stunden fast einschlafen. Als ich mit Caro zusammen heimgehen wollte, sagte sie mir, dass sie noch was besorgen musste und ließ mich danach allein zurück vor der Schule. Ich war zwar etwas verwundert, warum sie in solch einer Eile war, aber dafür gab es scheinbar einen guten Grund, also wank ich ihr einfach nur nach.

Obwohl sie schon seit einigen Minuten verschwunden war, stand ich immer noch an derselben Stelle. Erst nachdem mir ein anderer Klassenkamerad zurief, um sich zu verabschieden, wurde ich aus meiner Trance gerissen. Ich entgegnete ihm mit einem kurzen Winken und suchte danach nach meinen Kopfhörern. Als ich sie endlich gefunden hatte, waren sie komplett zerknüllt. Genervt starrte ich sie an und hoffte damit, dass sie sich selbst entwirrten. Doch als ich realisierte, dass sich nichts tat, stopfte ich sie wieder zurück in meine Schultasche und machte mich auf den Weg heim. Von Gedanken befreit, ging ich auf dem Gehweg und beobachtet alle Leute. Es war alles so lebhaft. Überall war etwas los. Menschen sprachen miteinander, Kinder fuhren mit den Fahrrädern herum und Hunde wurden Gassi geführt. Obwohl eine normale Person solch ein Anblick fröhlich machen sollte, machte er mich traurig. Mit gesenktem Kopf strich ich an dem ganzen Trubel vorbei und

suchte nach einem stillen Ort. Ohne es wirklich gemerkt zu haben wohin mich meine Beine trugen, fand ich mich wieder vor dem Waldweg. Stur starre ich den Weg entlang.

„Die Polizisten sind wahrscheinlich schon mit ihren Ermittlungen fertig", erklärte ich mir selber.

Noch für einen kurzen Moment blickte ich in den Wald und setzte meinen Weg am Gehweg fort. Als ich endlich daheim ankam, warf ich meine Tasche in die Küche und sah auf dem Kühlschrank einen neue Nachricht, genau neben meiner.

„Willkommen daheim. Das Mittagessen steht im Kühlschrank. Weiß heute leider wieder nicht wann ich heimkommen werde. In love, Mum", las ich laut vor.

Mit einem leichten lächeln, nahm ich mir die Reste des Essens und setzte mich zum Küchentisch. Während ich gemütlich aß, scrollte ich am Handy durch die heutigen Nachrichten. Genau las ich es mir nicht durch, sondern ich überflog das meiste und suchte nach einem Artikel von meinen Taten. Jedoch fand ich keinen und nachdem ich fertiggegessen hatte, hörte ich auch auf zu suchen. Angenehm gesättigt lehnte ich mich gegen die Stuhllehne und schnaufte zufrieden. Ich blickte aus dem Fenster. Es war noch immer hell und ich konnte sehen, wie die Bäume leicht mit dem Wind mitwackelten. Entschlossen stand ich auf und zog mir wieder meine Schuhe an. Ich verschloss die Haustür und ging danach durch die Hintertür in den Garten. Meine Haare ließen sich vom Wind hin und her tragen. Entspannt schloss ich die Augen und atmete tief ein und aus. Ohne zu zögern marschierte ich zum Wald und verschwand zwischen Bäumen und Büschen. Es war hier so still. Keine lärmenden Autos, keine sprechenden Menschen, keine schreienden Kinder. Einfach Stille und das Rascheln der Blätter. Einige Zeit ging ich einfach nur der Nase nach und gelangte somit immer tiefer und tiefer in den Wald. Ich fühlte mich hier so wohl. Das komplette Gegenteil von dem Gefühl, welches im beim Heimgehen hatte. Mitten zwischen den dicht aneinander gewachsenen Bäumen, fand ich eine kleine Lichtung. Auf diesem Stück Wiese waren ein großer Stein und eine rote Rose am Fuße des Felsens. Genau auf das Gestein strahlten die noch übrigen Sonnenstrahlen. Mit funkelnden Augen eilte ich zu diesem Platz und legte mich genau auf diese Stelle. Der Stein war genau so groß, das ich komplett ausgestreckt darauf liegen konnte. In diesem Moment genoss ich die Ruhe und die wärmende Sonne. Ich vergaß alles rund um mich und mein Kopf wurde befreit von Sorgen und Plagen. Einige Zeit blieb ich so liegen, doch diese angebliche Idylle wurde durch ein plötzliches Gefühl der Unruhe gestört. Ich war nicht allein. Ohne mich aufzusetzen versuchte ich herauszufinden, wo sich der ungebetene Gast befindet. Es dauerte etwas länger, bis demjenigen ein Fehler passierte und auf einen kleinen Ast stieg. In die Richtung in dem mein Kopf zeigte, hielt sich der Unruhestifter auf. Noch für eine kurze Zeit blieb ich liegen und wartete auf einen Angriff oder einer neuen Bewegung, aber es kam nichts. Desto länger es dauerte, desto unsicherer wurde ich. Vorsichtig richtete ich mich auf. Mit dem Rücken zum Gegner gerichtet, stand ich auch auf und wollte einfach gehen.

„Wohin willst du denn?", sprach eine Stimme aus dem Wald zu mir.

„Heim", antwortete ich, ohne stehen zu bleiben.

„Also hast du mich doch bemerkt", entgegnete der Gast.

„Was willst du von mir", entgegnete ich und stoppte dabei meinen Weg zurück.

„Weißt du denn nicht wie unhöflich es ist, beim Sprechen dem Partner nicht in die Augen zu schauen"

Zögernd drehte ich mich um und blickte in kristallblaue Augen. Ich erschrak und wich einen Schritt zurück.

„... Wolfram?", fragte ich zögernd.

„Ganz richtig mein Kind", antwortete dieser mit einem Nicken.

Etwas verwirrt blickte ich ihn an und wusste nicht was ich sagen sollte.

„Ach ja genau, um deine Frage zu beantworten. Ich will nichts, aber ich werde dir helfen", erklärte er mir.

Er kam immer näher bis er nur noch eine Schweiflänger entfernt von mir saß.

„Ich werde dir helfen, Lyra, die weiße Wölfin"


Ich hoffe euch gefällt der neue Teil :3 würde mich über eine positive Bewertung und ein Kommentar freuen ^^

~Alexa~

She WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt