Kapitel 3
Als ich meine Augen aufschlug, wusste ich erst nicht was mich aus meinem, zugegeben unruhigen, Schlaf gerissen hatte. Erst dachte ich, dass es wieder irgendein Eichhörnchen war, das auf der Eiche vor meinem Zimmer rumlungerte, bis mir der Geruch von Kupfer und Minze in die Nase stieg, noch intensiver als sonst. Ich stöhnte frustriert. Dieser Geruch fing mir langsam aber sicher an auf die Nerven zu gehen.
Ich drehte mich auf die Seit und starrte direkt in zwei silbern leuchtende Augen. Ich erstarrte. Verdammte Scheiße. Jetzt wusste ich woher dieser Geruch kam. Erst konnte ich ihn nicht erkennen, doch dann sah ich sein kantiges, ausdrucksloses Gesicht. Sein langes schwarzes Haar hatte er in einen Pferdeschwanz gezwängt. Auf seiner nackten Brust prankten ein paar Blutstropfen, von denen ich gar nicht wissen wollte woher sie stammten. Er sah zwar aus wie ein Mann, doch seine Augen hatten den Ausdruck eines hungrigen Raubtieres, als er mich musterte. Er trug eine zerlöcherte Jeans und keine Schuhe. Super jetzt fehlte nur noch die gruselige Krimmimusik. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich in so einer Situation verhalten sollte. Aber wehrlos liegen zu bleiben war für mich definitiv keine Option.
Langsam stand ich auf und stellte mich hin. Er folgte jeder meiner Bewegungen mit diesen gruselig leuchtenden Augen. Sein Körper schien dabei total entspannt.Dieser Mann war ganz sicher nicht menschlich. Ich erkannte einen Jäger wenn ich ihn sah. Ich bin selbst einer. Obwohl ich nicht wusste was dieses Ding war, es war definitiv gefärlich. Das Wesen stand gebückt dar, in einer Haltung die ich einnahm wenn ich einen Hasen beobachtete, kurz vor dem Angriff. Ich knurrte leise.
Das Ding zuckte und bevor ich reagieren konnte lag ich schon bäuchlings auf meinem Bett. Das Wesen war schneller und stärker als alles andere was ich je gesehen hatte. Mit einem Fauchen warf ich ihn von mir runter. Er landete geschmeidig wie eine Katze auf den Füßen.Ein leichtes Lächeln wurde auf seinem Gesicht sichtbar. Verdammt das gefiel mir gar nicht. Ich bin mal von einem Waschbär angegriffen worden und kannte mich so ein bisschen mit Kämpfen zwischen Raubtieren aus. Doch ich hatte das Gefühl, dass sie mir bei diesem Wesen nicht helfen würde. Er sprang wieder auf mich zu aber dieses Mal war ich vorbereitet und wich im letzten Moment aus. Bevor ich meinen Triumph auskosten konnte, hatte er mich wieder im Nacken gepackt und hoch gehoben, so das ich ein paar Zentimeter über den Boden baumelte.
Ich wand mich und schaffte es dem Mistkerl zwischen die Beine zu treten. Er konnte anscheinend Schmerz verspüren, er krümmte sich zusammen und lockerte kurz sein Griff so das ich mich befreien konnte. Der Geruch meiner Angst und Verblüffung schwängerte die Luft und ich atmete schwer. Anscheinend hatte das Ding genug von mir, dennes riss mich zur Boden und nagelte meine Arme mit seinen Unterschenkeln fest. Ich schrie und er drückte mein Gesicht in meinen flauschigen Teppich, bis ich nach Luft schnappte. Er legte meinen Hals frei und ich dachte mein letztes Stündchen hätte geschlagen.
Diese Vermutung verstärkte sich als, etwas Scharfes in meine Kehle eindrang. Ich dachte schon er wolle mir den Kopf abschneiden, als ich merkte, dass er gar kein Messer hatte. Bevor ich näher realisieren konnte was da in mich rein gestochen wurde, setzte der Schmerz ein. Ich keuchte entsetzt. Es fühlte sich an, als würde man mir meine ganze Energie entziehen. Eine Art Sog der mich immer schwächer werden lies. Dann wurde das spitze Ding aus meinem Hals gezogen und ich drehte mit letzter Kraft meinen Kopf, um meine Kehle zu schützen. Das Wesen, welches immer noch auf mir hockte, sah mich mitleidig an. Die erste Gefühlsregung die er zeigte.
"Es tut mir leid", flüsterte er leise und ich konnte einen Blick auf seine verlängerten Eckzähne erhaschen. Bevor ich das weiter analysieren konnte, drehte er meinen Kopf sanft wieder zur Seite. Ich zuckte, doch zu mehr Protest war ich nicht fähig. Er legte zwei Finger auf meine Blutende Halswunde. Und dann kam mit einem Schlag die ganze Energie zurück die ich verloren hatte. Erst war es gut. Ich fühlte mich wieder stark. Doch dann hörte der Energiefluss nicht auf. Ich wand mich auf den Boden und schrie. Es fühlte sich an als hätte man mich an eine Autobatterie an geschlossen. Dann war es vorbei. Ich stöhnte leise. Die Energie waberte immer noch in mir. Das Wesen stand auf. Wie durch einen Nebelschleier sah ich sein Gesicht. Es war blutverschmiert.
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Werwolfs Blut 'COMPLETE'
Werewolf(Buch 1) Serena wollte einfach nur ein normales Leben führen, so gut es ging, mit dem Alphawolf der New Yorker Meute als Vater und einer durchgeknallten Psychologin als Mutter. Sie selbst, als Mischling, hielt sich ganz gut. Außer ein paar kleinen V...