17. Kapitel - Unverhohlener Hass

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Grins nicht so doof, Emily!

Oh doch, ich hatte allen Grund, zu grinsen!
Ich war so glücklich wie in meinem ganzen Leben noch nicht!
Luca, Luca, Luca... allein der Gedanke an ihn zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen!
Wenn ich daran dachte, dass wir jetzt zusammen waren, wenn ich mich an unseren Kuss erinnerte, dann wurde die Freude in mir so groß, dass ich sie kaum bändigen konnte!
Und gleich würde ich ihn wiedersehen! Wie er mich wohl begrüßen würde? Mit einem Kuss auf die Wange? Oder doch auf den Mund?

Wie schön die Welt doch war, wenn man verliebt war! Ich konnte mich kaum sattsehen an den mit Schnee bestäubten Bäumen und den glitzernd verschneiten Wegen.

Eine verzauberte Welt...

Ähm... wie spät war es eigentlich?
Mist, ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich viel zu spät dran war.
Ich beschleunigte meinen Schritt, Luca wartete sicher schon...

Doch ich irrte mich.
Als ich an unserem Treffpunkt, natürlich dem Hügel, angelangt war, konnte ich ihn nirgends entdecken...
"Er kommt sicher gleich", murmelte ich zuversichtlich und lehnte mich an einen kleinen Baum.
Und wartete.
Und wartete.
Luca erschien nicht.

Stirnrunzelnd sah ich zum wiederholten Male auf die Uhr und stellte fest, dass ich bereits eine halbe Stunde hier stand.
Langsam begann ich, mir Sorgen zu machen - ob er unsere Verabredung vergessen hatte?
Das konnte ich mir nicht vorstellen... Wahrscheinlich hatte er verschlafen. Sollte ich wieder nach Hause gehen?
Gerade als ich mich dazu entschied, einfach später wieder her zu kommen, raschelte es hinter mir.

"Na, endlich!", seufzte ich erleichtert und drehte mich um, doch wer da stand, war nicht Luca.
"Maja...", begrüßte ich sie enttäuscht.
"Hallo Emily", sagte sie ohne zu lächeln.
Was hatte die denn schon wieder für eine Laune?

Ohne zu antworten drehte ich mich um und starrte wieder auf den Gehweg.
"Und, hattest du Glück mit Luca?", fragte sie giftig.
Ich verkniff mir eine Antwort.
"Ooh, verstehe!", sagte Maja und sah mich gespielt mitleidig an.
"Du wartest auf ihn! Tja, tut mir echt leid, aber er wird nicht kommen."

Ruckartig drehte ich mich zu ihr um. Die Wut auf Maja kochte langsam wieder hoch.
"Und warum nicht?"
Ich bemühte mich, nicht allzu feindselig zu klingen, doch es war schwer. Schließlich stand hier das Mädchen vor mir, wegen derer Lügengeschichte ich fast mein Vertrauen in Luca verloren hatte!

"Na ja, vielleicht irre ich mich ja, aber ich glaube, er ist verabredet. Nein, nicht mit dir. Mit jemand anderem."
Ich funkelte sie hasserfüllt an und ballte meine Hände zu Fäusten.
Kurz sah sie mich abwartend an, dann ergänzte sie:
"Mit einem anderen Mädchen. Tja, Pech gehabt, würde ich sagen."

Jetzt konnte ich mich nicht mehr halten.
Mit einem Schrei stürzte ich mich auf sie, packte sie an den Schultern und schüttelte sie; die Schimpfworte fielen nur so aus meinem Mund! Am liebsten hätte ich sie an ihren ach so gepflegten Haaren gezogen und sie geschlagen, egal, wohin! Hauptsache, es tat weh!

Ich hasste sie!
Alles an ihr!
Ihr Aussehen, ihren arroganten Blick, ihre unechte Art, insgesamt ihren ganzen Charakter und ihre Lügen!
Sie sollte endlich mit ihren verdammten Lügen aufhören!
Mein Gehirn wäre fast geplatzt, nie zuvor waren mir so viele Beleidigungen für eine einzelne Person eingefallen!
Ich musste ihr wehtun, sie dafür bestrafen, dass es sie gab!

Doch dann trat Maja einen Schritt zur Seite.
Meine Füße rutschten weg.
Mein Kopf krachte an einen Baum.
Und mir wurde schwarz vor Augen.

***

Als ich wieder zu mir kam, hatte ich einen kleinen Haufen Schnee auf der Stirn und Majas musterte mich gelangweilt.

"Na endlich, ich dachte schon, du hältst Winterschlaf", sagte sie ohne Humor in der Stimme.

Aber ich hatte gerade keine Zeit, sie dafür zu hassen.
Mein Kopf pulsierte schmerzhaft und ich konnte mich nicht mehr an alles erinnern ... ich war sauer gewesen. Sehr sauer. Und dann ... war ich ausgerutscht?
Egal. Mein Kopf tat wirklich sehr weh, da half auch der Schnee nichts, und ich konnte mich nicht konzentrieren.

"Willst du dich nicht mal entschuldigen?", fragte Maja gereizt.
"Wofür?", entgegnete ich matt.
"Na hör mal, du hast mich angegriffen!"
"Du hast mich provoziert!"

Maja zuckte mit den Schultern.
"Ich hab nur die Wahrheit gesagt..."
Hatte sie nicht!
"Ach ja? Das kannst du nicht beweisen!", entgegnete ich.
"Und wenn doch?", sagte Maja und fixierte mich mit ihren eisblauen Augen.

Ich schwieg.
Sie lächelte kalt und zog ein Foto aus der Tasche.
Ich schloss verzweifelt die Augen.
Bitte, bitte nicht!
"Das Foto ist von heute.
Ich denke, der Name Larissa sollte dir inzwischen ein Begriff sein?"
Mit einem Blitzen in den Augen hielt mir Maja das Bild vors Gesicht.
Ich wollte es nicht sehen und doch musste ich die Wahrheit wissen.
Langsam öffnete ich meine Augen und hob meinen Kopf.
Doch das Bild verschwamm vor meinen Augen.
Die Welt begann, sich um mich herum zu drehen.
Meine Augäpfel drehten sich nach oben und ich verlor das Bewusstsein.

Maja

Lächelnd steckte ich das Foto von Luca und Larissa wieder ein.
"Dieses war der erste Streich", sagte ich zufrieden.
"Und nun zu Luca..."

Ich drehte mich um und wollte mich auf den Weg nach Hause machen, da fiel mein Blick wieder auf die am Boden liegende Emily.
Ob es wohl gefährlich für sie war, hier im Schnee liegen zu bleiben? Vielleicht sollte ich sie doch ... nein! Sollte sie doch erfrieren!

Schnell drehte ich mich um und ging ein paar Schritte - doch dann lief ich doch noch einmal zurück, hob Emilys Mütze unter ihrem Nacken hervor und zog sie ihr über den Kopf.
Handschuhe hatte sie an, eine dicke Jacke und eine Schneehose.
Ich rechnete mir aus, dass sie es überleben würde.

Dann rannte ich nach Hause.

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Hallihallo, ihr Lieben!
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Und:
Was haltet ihr von Maja?
Und woher, glaubt ihr, hat sie das Foto?

Alles Liebe und nachträglich ein frohes neues Jahr :)
Eure Silberflocke

Liebe im SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt