Die Kammer des Schreckens wurde geöffnet.

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Fred und George saßen vor dem Kamin imGemeinschaftsraum. Harry, Ron und Hermine leisteten ihnenGesellschaft. Zoey wollte sich dazu gesellen, doch sie hielt inne,als sie hörte, worüber sie redeten.

„Wieso ist Malfoy immer noch im Krankenflügel?",fragte Harry.

„Ich wette, der simuliert, um den Unterricht zuschwänzen", meinte Ron schnaubend.

„Ihr habt doch keine Ahnung!", empörte sichHermine. „Ihn hat es ernsthaft erwischt! Das hat selbst MadamPomfrey gesagt! Zoey hätte ihn um ein Haar getötet!"

„Unsinn", fand George. „Hast du dir unserekleine zierliche Zoey mal angeschaut? Woher sollte sie denn die Krafther nehmen, ihn so stark zu verletzen?"

„Wenn es wirklich wahr ist, dann müsste Malfoy jaaus Porzellan oder sowas bestehen!", pflichtete Fred seinemZwilling bei.

„Es ist wahr", machte Zoey auf ihre Anwesenheitaufmerksam. „Ich war vorhin im Krankenflügel, um mit ihm zu reden.Ich habe ihm etliche Knochen gebrochen und er hat eine innere Blutungerlitten. Er wäre wirklich fast drauf gegangen ..." Sie ließ sichzwischen den Zwillingen auf dem Sofa nieder. „Ich wäre beinahe zueiner Mörderin geworden", hauchte sie immer noch geschockt.

„Lass dir von Malfoy nichts einreden", meinteHarry. „Er will bloß, dass du dich mies fühlst."

„Malfoy wirft es mir nicht vor", stellte Zoeyrichtig. „Er hat mir verziehen und er hat seine Eltern dazugebracht, die Sache ruhen zu lassen. Er lässt mich ungestraft davonkommen ... Leute, vergesst für einen Moment euren Hass auf Malfoyund seid ganz ehrlich, ohne auf mich Rücksicht zu nehmen ... Wegenmir wäre ein Mensch fast ums Leben gekommen. Macht mich das zu einemMonster?"

„Was redest du da? Du bist doch kein Monster!"

„Nun, hör mal, Zoey, er ist doch gar nicht tot,also ..."

„Zoey, schau mich mal an", bat Fred. Sie tat wiegeheißen und blickte ihm tief in die braunen Augen. „Wenn du einMonster wärst, wär es dir egal. Die ganze Sache würde dich kaltlassen. Es ist dir aber nicht egal. Es macht dich fertig. Du bistkein Monster, okay?"

Er hatte Recht. „Okay", nickte Zoey langsam. Einegroße Last schien endlich von ihren Schultern zu fallen.

***

Halloween stand vor der Tür. Harry, Ron und Herminegingen zur Todestagfeier vom fast kopflosen Nick statt zumtraditionellen Festessen, weil Harry es Nick versprochen hatte.

Fred und George machten sich erst mal eine Weile überdie drei lustig. Zoey verdrehte nur die Augen und fragte Neville, ober ihr mal eine Kürbispastete rüber reichen könnte.

Gerade als Zoey hineinbeißen wollte, hörte siewieder diese seltsame Stimme: „Reißen ... zerfetzen ... töten... so hungrig ... schon so lang ..."

Zoey schüttelte sich. Nein, das war Einbildung! Siewurde nicht verrückt! Sie hatte nur schlecht geschlafen!

„Zoey, alles in Ordnung?", fragte Nevillebesorgt.

Töten ... Zeit zu töten ... Blut ... Ichrieche Blut!"

„Zoey?!", rüttelte Fred sie. „Was ist los?"

„Irgendwas stimmt nicht", gestand Zoey sichendlich ein und sprang von ihrem Platz auf. Irgendwas lief gerademächtig schief ...

„Warte!", rief Fred und hielt ihre Hand fest. „Wowillst du hin? Was stimmt nicht?"

„I-Ich weiß nicht ...", stotterte Zoey aufgelöstund löste sich aus seinem Griff. Sie lief zügig aus der GroßenHalle hinaus zum zweiten Stockwerk. Als sie Schritte hinter sichhörte, fuhr sie erschrocken herum. Fred, George und Neville warenihr hinterher gerannt.

Ashes to AshesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt