Können oder wollen?

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„Du wolltest mich sprechen?", betrat Zoey dasSchulleiterbüro.

„Ja, ich wollte mich nur kurz verabschieden",lächelte Albus. Zoey hatte ihn seit ihrer letzten Auseinandersetzunggemieden.

„Wo gehst du hin?", erkundigte sie sichüberrascht.

„Ins Zaubereiministerium. Cornelius bedarf meinerhochgeschätzten Dienste, wie er es in diesem Brief ausdrückt",hielt er ein entfaltetes Stück Pergament hoch. „Ich soll sofortnach London kommen. Es ist dringend."

„Da steht nicht, worum es genau geht?", stutzteZoey. Da war doch irgendwas faul ...

„Die Angelegenheit ist anscheinend zu heikel, alsdass riskiert werden könnte, dass diese Information in die falschenHände geraten könnte ..."

„Kommt dir das nicht irgendwie seltsam vor?",wollte Zoey wissen. „Nimm mich mit", bat sie.

„Wie bitte?", schossen seine Augenbrauen in dieHöhe.

„Du hast mich schon verstanden. Ich möchtemitkommen ... bitte", setzte sie noch höflichkeitshalber hinzu.

„Zoey, ich weiß deine Fürsorge zu schätzen, aberfindest du nicht, dass ich nicht unbedingt deinen Schutz benötige?Sollte es nicht umgekehrt sein?"

„Ich will nicht mit, um dich zu beschützen ... Ichbin bloß neugierig, was der Minister zu sagen hat und außerdemkomme ich viel zu selten aus diesen Mauern raus. Ich war schon ewignicht mehr außerhalb von Hogwarts!", fand Zoey.

„Es tut mir Leid, mir war nicht bewusst, dass du soempfindest. Ich habe Hogwarts immer als unser Zuhause betrachtet.Unsere Zufluchtsstätte, in der wir uns sicher und geborgen fühlen."

„Natürlich ist dieses Schloss unser Zuhause, aberdie anderen Kinder bleiben doch auch nicht rund um die Uhr in ihremZuhause. Nur weil ich mal raus will, Albus, heißt das noch langenicht, dass ich nicht immer wieder nach Hause kommen werde. Ich willeinfach mehr von der Welt sehen", erklärte Zoey ihm.

„Ich verstehe ... Na gut, du kannst mitkommen. DiePrüfungen hast du ja bereits hinter dir. Ich sage nur kurz MinervaBescheid. Dann können wir los."

***

Später im Ministerium blickte Zoey dem pinkfarbenenGrauen ins wabbelige krötenähnliche Gesicht.

„Guten Tag. Ich bin Dolores Jane Umbridge, dieerste Untersekretärin von Cornelius Fudge", stellte sie sich mitgekünstelt hoher Kleinmädchenstimme vor. „Was kann ich für Sietun?"

„Guten Tag, Dolores", grüßte Albus höflich.„Cornelius erwartet mich bereits."

„Und er hat sowohl Sie als auch Ihr Mündel hierhergebeten?", hakte sie nach.

„Nein, mich hat er nicht hergebeten, aber ...",setzte Zoey an.

„Dann befürchte ich, dass Sie hier draußen wartenmüssen, Miss Dumbledore", lächelte die doofe Kuh ekelhaftsüßlich.

„Ich muss als Zoeys Vormund meiner Aufsichtspflichtnachkommen. Deswegen muss sie mich begleiten."

„Professor Dumbledore, die kleine Zoey ist auchhier draußen bei mir in besten Händen aufgehoben. Sie müssen sichnicht sorgen. Ich werde gut auf sie aufpassen ..."

Nein, nein, nein, lass mich bloß nicht mit derIrren allein!, wollte Zoey kreischen. Man sah es schon allein inihrem Blick, dass die Alte nicht mehr alle Kessel im Schrank hatte.

„Ich würde es bevorzugen, Zoey nicht aus meinenAugen zu lassen. Sie stellt gern Unsinn an und ich würde Ihnen dasungern zumuten ..."

„Ach, machen Sie sich um mich keine Sorgen! Ichweiß, wie ich mit unartigen Kindern umzugehen habe ..."

Ashes to AshesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt